Kames Capital: Statements zur aktuellen Marktsituation

Kames Capital: Statements zur aktuellen Marktsituation
Kommentar

Von Stephen Jones, Chief Investment Officer und Adrian Hull, Head of Fixed Income.

02.04.2020 | 09:38 Uhr

Adrian Hull, Head of Fixed Income bei Kames Capital

Hohes Volumen neuer Anleihen im IG-Bereich

Die Spreads im Investment-Grade-Bereich liegen mittlerweile über dem Niveau der Krise in der Eurozone von 2012. Dies stellt eine gute Chance in diesem Segment dar. Viele Großkonzerne mit gutem Rating wie Coca-Cola, Intel und HSBC haben neue Anleihen begeben, nachdem die US-Notenbank Fed die monetären Schleusen geöffnet hat. Zwischen Anfang Januar und Ende März lag das Volumen neuer Anleihen im Investmentgrade-Bereich allein in den USA bei 750 Mrd. Dollar – so viel wie noch niemals zuvor in einem Quartal. Wir tendieren dazu, die Neubewertung als Gelegenheit zu nutzen, um Anleihen solider Investmentgrade-Emittenten zu kaufen, deren Schulden infolge der allgemeinen Neubewertung der Kreditspreads neu berechnet wurden und nicht als Möglichkeit zu betrachten, notleidende Kredite zu größeren Spreads zu kaufen.

Stephen Jones, Chief Investment Officer bei Kames Capital

Markterholung erst mit dem Impfstoff möglich

Die Erfolgsaussichten bei der Eindämmung des Virus sind der Schlüsselfaktor für die Marktpsychologie. Die leicht verbesserten medizinischen Daten der vergangenen Tage genügen noch nicht, um zu einer Senkung der Volatilität zu führen. Auch lässt sich auf dieser Basis nicht sagen, ob die Finanzmärkte bereits die Talsohle durchschritten haben. Eine nachhaltige wirtschaftliche Erholung ist nur dann möglich, wenn die Marktstimmung glaubt, dass die derzeit geltenden Kontrollen und Beschränkungen eindeutig greifen.

Stephen Jones, Chief Investment Officer bei Kames Capital

Talsohle noch nicht durchschritten

Die Gewinnrückgänge der Unternehmen und gesamtwirtschaftlichen Prognosen sind noch nicht im aktuellen Niveau eingepreist. Daher sind wir vorsichtig. Zudem ist es einfacher, einen Shutdown umzusetzen, als zur Wiederaufnahme der Geschäftstätigkeiten zurückzukehren. Für das Vereinigte Königreich erwarten wir einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts – was mehr ist als während der globalen Wirtschafts- und Finanzkrise 2008.

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