PRIMA – Global Challenges: An nachhaltiger Wertschöpfung führt kein Weg mehr vorbei

PRIMA – Global Challenges: An nachhaltiger Wertschöpfung führt kein Weg mehr vorbei
Interview

Der Krieg in der Ukraine, die Abkoppelung des Westens von Russland als wichtigem Energie- und Rohstofflieferanten und der dadurch forcierte Inflations- und Zinsanstieg haben die weltweiten Aktien- und Anleihemärkte im letzten Jahr erheblich belastet.

24.04.2023 | 08:32 Uhr

Auch und speziell der Nachhaltigkeitsbereich gerieten in diesem Zusammenhang unter Druck. Johannes Hesche (ACATIS Investment Kapitalverwaltungsgesellschaft mbH), Portfolioberater des nachhaltig investierenden, aktiv verwalteten Aktienfonds PRIMA – Global Challenges, gibt im Interview eine aktuelle Standortbestimmung und verweist auf die strategische Bedeutung einer nachhaltigen Wirtschaft rund um den Globus.

Herr Hesche, die Börsen bleiben unruhig. Nach einer Kurserholung bis Ende Januar haben sie im Februar und März erneut den Rückwärtsgang eingelegt. Wie beurteilen Sie die aktuelle Marktentwicklung?

Inflation und Zinsentwicklung beschäftigen unverändert – wie schon im letzten Jahr – die Finanzmarktteilnehmer. Konkret geht es um die Frage, bis auf welches Niveau die Notenbanken dies- und jenseits des Atlantiks die Zinsen erhöhen. Solange dieser Orientierungspunkt noch nicht gewonnen ist, müssen Anleiheinvestoren weiterhin mit steigenden Renditen und damit fallenden Kursen rechnen, Aktionäre mit einer harten Landung, Rezession und sinkenden Unternehmensgewinnen. Nach mehr als einem Jahrzehnt extrem niedriger Zinsen befinden wir uns im vorgerückten Stadium einer Art Anpassungsschocks, in dem die Finanzkoordinaten für die nächsten Jahre neu festgelegt werden. Die Märkte tarieren nervös die wirtschaftlichen Auswirkungen des bereits hinter uns liegenden deutlichen Inflations- und Zinsanstiegs. In dieser Phase sind sie natürlich für Nachrichten jeder Art überdurchschnittlich anfällig.

Auch der von Ihnen gesteuerte PRIMA – Global Challenges bleibt von den Marktbewegungen nicht verschont.

Der PRIMA – Global Challenges ist ein globaler Aktienfonds, der, angelehnt an den Global Challenges Index, in Unternehmen investiert, die einen nachweisbaren Beitrag zur Bewältigung mindestens einer von sieben im Verkaufsprospekt definierten globalen Herausforderungen – etwa des Klimawandels – leisten. Bewertet wird zu diesem Zweck, inwieweit sich ihre Geschäftstätigkeit mit den Nachhhaltigen Entwicklungszielen der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals, SDG) verträgt.

Für das Verständnis der Wertentwicklung des Fonds ist wichtig, dass dieser, abgesehen von einigen Ausschlüssen, etwa von Firmen, die fossile Energieträger fördern, Rüstungsgüter oder Pestizide herstellen oder im Bereich grüner Gentechnik tätig sind,[1] in alle Branchen wie ein herkömmlicher Standard-Aktienfonds investieren kann. Die Wertentwicklung des Fonds zeigt daher eine hohe Korrelation zum breiten Markt. PRIMA – Global Challenges ist kein Umwelttechnologie- oder sonstiger Branchenfonds.

Da Sie das Branchenthema ansprechen – wie war oder ist der PRIMA – Global Challenges von den jüngsten Bankenpleiten in den USA und den Turbulenzen um die Credit Suisse betroffen?

PRIMA – Global Challenges ist aktuell nur in Aktien der beiden Rückversicherer Swiss Re und Hannover Rück investiert, die eher von der Zinsentwicklung und Naturkatastrophen als von Kreditproblemen betroffen sind. Natürlich führen die deutlichen Zinserhöhungen auch in den Büchern der Rückversicherer zu Buchverlusten, doch die können sie aussitzen und die Anleihen, sofern es nicht zu Zahlungsausfällen kommt, notfalls bis zur Endfälligkeit halten. Das Fondsportfolio des PRIMA – Global Challenges war wegen der angesprochenen breiten Branchenstreuung ansonsten nur mittelbar und begrenzt betroffen.

In welchen Branchen ist der Fonds aktuell investiert?

Der PRIMA – Global Challenges ist, wie erwähnt, in einer Vielzahl traditioneller wie innovativer, wachstumsstärkerer Branchen engagiert. Halbleiterproduzenten und Eisenbahnbetreiber bilden aktuell die beiden wichtigsten Industrien im Fondsportfolio. Es folgen Versorger aus den Bereichen Wasseraufbereitung und Abfallentsorgung sowie Unternehmen aus den Bereichen Gesundheitsversorgung, Biotechnologie (Diagnostik) und Medizintechnik. Im Portfolio finden sich Softwareentwickler, deren Programme Ressourcen einsparen helfen, und Industrietitel wie Befesa, das Metallstäube und Salzschlacken recycelt, wie sie in der Stahlindustrie anfallen. Natürlich spielen auch alternative Energien eine wichtige Rolle; der Fonds investiert in Solar- und Windradproduzenten, Anlagenbetreiber und Finanzierer. Zum Portfolio gehören schließlich auch Unternehmen aus dem Bildungs-, Bau- und Immobiliensektor, wie das japanische Unternehmen Benesse, der Dämmwolle-Spezialist Rockwool oder der US-amerikanische Teppichhersteller Interface. Mit dem deutschen Kupferproduzenten Aurubis wird auch der Grundstoffsektor berührt. Das österreichische Unternehmen Lenzing stellt Fasern für Textil- und Vliesstoffe her, das schwedische Unternehmen BillerudKorsnäs Papier und Papprohstoffe. Der PRIMA – Global Challenges deckt damit, alles in allem, ein breites Branchenspektrum ab. Unser Ziel ist es, mit ihm ein Basisinvestment für Aktien(fonds)anleger anzubieten.

Geographisch beschränkt sich der Fonds auf die Industrieländer. Warum?

Unter anderem hat dies mit der Verfügbarkeit belastbarer Informationen zur Nachhaltigkeit der für eine Investition in Frage kommenden Unternehmen zu tun. Die sind in den entwickelten Märkten naturgemäß leichter bzw. in größerer Breite zu erheben. Darüber hinaus impliziert die Unterscheidung zwischen etablierten Industrie- und Schwellenländern auch eine (solche) der finanziellen Risiken. Wie wir im letzten Jahr am Beispiel Russlands und – als Opfer – der Ukraine gesehen haben, ist eine Investition in Schwellenländern mit deutlich höheren politischen und wirtschaftlichen Risiken verbunden. Russland wurde infolge seiner Aggression weitgehend von unserem Wirtschafts- und Zahlungsverkehr abgeschnitten. Investitionen dort waren damit über Nacht praktisch wertlos. Auch China, das bislang zweifellos über hohe Wirtschaftsmacht und Wachstumspotenzial verfügt, ist aktuell kein Wunschpartner des Westens mehr und könnte infolgedessen zukünftig Einbußen erleiden. Der PRIMA – Global Challenges ist außer in Westeuropa auch in den USA, Kanada und Japan investiert.

Welche neuen Entwicklungen gibt es in puncto Nachhaltigkeit?

Der PRIMA – Global Challenges wurde im November erneut – zum achten Mal in Folge –mit dem begehrten FNG-Siegel des Forums Nachhaltige Geldanlagen (FNG) ausgezeichnet. Im Ergebnis erhielt er zwei von maximal drei möglichen Sternen.[2] Um das Siegel beworben hatten sich in diesem Jahr 310 Fonds, ETFs und Vermögensverwaltungen, 291 Fonds konnten den umfangreichen, über 80 Fragen umfassenden Prüfungsprozess erfolgreich absolvieren. Von ihnen erzielten 100 Fonds die Höchstnote von drei Sternen, 103 zwei Sterne, 41 einen Stern, und 46 erhielten das Siegel ohne Stern. Der PRIMA – Global Challenges konnte vor allem in puncto Produktstandards und Portfolioauswahlstrategie überzeugen. Im Prüfungsbericht wurde „eine hohe Qualität des SRI-Researchs und des SRI-Reportings“ gewürdigt.

Was die Regulierung betrifft, orientiert sich der Fonds am Global Challenges Index als Benchmark, und zwar insofern, als er nicht in Unternehmen außerhalb dieses Indexes investieren darf. Innerhalb des Indexuniversums konnten wir als aktive Portfolioberater in der Vergangenheit nicht in alle Titel investieren, da nicht alle Unternehmen die von uns auf Basis des Nachhaltigkeitsratings von ISS ESG festgelegten Nachhaltigkeitskriterien erfüllten. Nachdem das Indexprofil erfreulicherweise im Rahmen des jüngsten Rebalancings nachgeschärft wurde, sind aktuell wieder alle 50 Indexunternehmen prinzipiell für den Fonds investierbar. Sowohl die gesetzliche Regulierung selbst als auch die Positionierung des Fonds bleiben, wie Sie sehen, im Fluss. Mit der Verpflichtung zu einem nachhaltigen Finanzprodukt i.S.v. Artikel 9 der EU-Offenlegungsverordnung[3] wird bei allen Detailänderungen aber auch zukünftig stets ein hohes Transparenz- und Nachweisniveau verlangt.

Über die Finanzmärkte haben wir eingangs bereits gesprochen. Zusammengefasst: Wie blicken Sie in die Zukunft?

2022 war, wie Sie wissen, ein schwieriges Jahr. Die letzten Ausläufer der Covid-Pandemie und Russlands Angriff auf die Ukraine förderten bzw. verschärften das Lieferkettenproblem, vor allem auch die Energieversorgungslage und damit die Inflations- und Zinssituation. Mit dem abrupten Zins- und Renditeanstieg verschlechterten sich zunächst die kalkulatorischen Bewertungen der Aktien. Nach und nach üben die hohen Inflationszahlen auch Druck auf die Unternehmensgewinne aus.

Der PRIMA – Global Challenges ist in Aktien von Unternehmen investiert, die unserer Einschätzung nach nicht nur über überdurchschnittliche ESG-Kennzahlen, sondern parallel auch über solide Geschäftsmodelle und Bilanzen verfügen. Im vergangenen Jahr blieben solche Qualitätsaktien in dem skizzierten Umfeld steigender Zinsen und dadurch ausgelöster Neubewertungen wegen ihrer naturgemäß höheren Bewertung vielfach hinter dem breiten Markt zurück. Hinzu kam eine Renaissance fossiler Energieerzeugung und der Rüstungsindustrie, an deren Wertsteigerung der Fonds selbstverständlich nicht beteiligt war. Aber auch wenn der Krieg in der Ukraine die Uhren in vielerlei Hinsicht scheinbar zurückgedreht hat, so bleibt die langfristige strategische Entwicklung des Westens unverändert. Denken Sie in Europa vor allem an den Green Deal, mit dem die EU alle Bereiche der Wirtschaft (einschließlich der Finanzwirtschaft) im Hinblick auf eine Erfüllung der Pariser Klimaziele umbaut, oder an den vieldiskutierten Inflation Reduction Act, mit dem die USA eine klimaverträgliche Energieautonomie auf Basis regenerativer Energiequellen erreichen will. Die Transformation der Industriegesellschaften zu mehr ökologischer und sozialer Nachhaltigkeit ist unumkehrbar und wird entsprechend aufgestellten Unternehmen zugutekommen.

Dies ist eine Marketingmitteilung. Bitte lesen Sie den Verkaufsprospekt und das PRIIPs KID, bevor Sie eine endgültige Anlageentscheidung treffen.


[1] Eine vollständige Auflistung aller für den Fonds ausgeschlossenen Geschäftsfelder findet sich im Verkaufsprospekt sowie in den Nachhaltigkeitsbezogenen Offenlegungen. Ausschlüsse finden zum Teil oberhalb bestimmter Umsatzanteilsgrenzen statt, die in den hier genannten Dokumenten aufgeführt werden. Verbindliche Grundlage für den Kauf eines Fonds sind die Basisinformationen (PRIIP-KID), der jeweils gültige Verkaufsprospekt mit dem Verwaltungsreglement bzw. der Satzung, der zuletzt veröffentlichte und geprüfte Jahresbericht und der letzte veröffentlichte ungeprüfte Halbjahresbericht, die in deutscher Sprache kostenlos unter www.fonds-super-markt.de und bei der IPConcept (Luxemburg) S.A. (www.ipconcept.com), erhältlich sind. Unter dem zuletzt genannten Link finden Sie auch Informationen in deutscher Sprache über die nachhaltigkeitsrelevanten Aspekte gemäß der Verordnung (EU) 2019/2088. Bei einer Investition in den Fonds sollten neben den nachhaltigkeitsrelevanten Aspekten alle Eigenschaften und Ziele des beworbenen Fonds berücksichtigt werden, wie sie im Verkaufsprospekt und in den Basisinformationen genannt werden. Bitte beachten Sie auch den Risikohinweis am Ende dieser Marketing-Anzeige.

[2] Weitere Infos zum FNG-Siegel, seiner Methodik und den aktuellen Ergebnissen finden Sie unter www.fng-siegel.org/

[3] (EU) 2019/2088

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