Grünes Geld: Klimaneutralität – Wasserstoff ist alternativlos

Grünes Geld: Klimaneutralität – Wasserstoff ist alternativlos
Interview

Weltweit haben sich über 60 Staaten dazu bekannt, klimaneutral zu werden. Ein nicht ganz einfaches Unterfangen. Die damit verbundenen Herausforderungen und warum Wasserstoff als Lösung ohne Alternative ist, erklärt Gerd Junker, Geschäftsführer der Grünes Geld Vermögensmanagement GmbH, die Initiatorin des GG Wasserstoff (WKN A2QDR5) ist.

19.01.2021 | 10:08 Uhr

Klimaneutralität ist weltweit ein großes Thema, Wasserstoff spielt eine zentrale Rolle. Geben Sie uns einen Einblick.

Gerd Junker: Alle wirtschaftlich führenden Länder der Erde, darunter die Europäische Union, haben Wasserstoff-Strategien vereinbart. Klimaneutralität kann in vielen Branchen nur mit grünem Wasserstoff erreicht werden. Dieser ist die einzig nachhaltige Lösung, da er aus gewonnenem Strom erneuerbarer Energien erzeugt wird. Viele Milliarden Fördergelder seitens der Nationen sind fest eingeplant. Bereits 2017 hat Japan mit seiner Wasserstoffstrategie „Basic Hydrogen Strategy“ das Ziel formuliert, in diesem Bereich Weltmacht zu werden. In China sollen bis 2025 rund 40.000 Fahrzeuge mit Brennstoffzellen betrieben werden und auch Australien möchte in diesem Sektor eine führende Stellung einnehmen.

Ziel der Bundesregierung ist es derzeit, bis 2030 die Treibhausgasemissionen um mindestens 55 Prozent gegenüber dem Niveau von 1990 zurückzufahren; bis 2050 soll Deutschland weitgehend treibhausgasneutral sein. Entsprechend beschloss die Bundesregierung 2020 eine Wasserstoffstrategie mit Investitionen in Höhe von neun Milliarden Euro.

Warum ist Wasserstoff der Schlüssel zur Energiewende?

Junker: Wasserstoff ist multifunktional und bei Speicherung, Umwandlung und Transport einsetzbar, ohne Treibhausgase zu erzeugen. Damit ist er die einzig nachhaltige Lösung, da er aus gewonnenem Strom erneuerbarer Energien erzeugt wird. Wasserstoff ist das häufigste chemische Element im Universum, Bestandteil des Wassers und beinahe aller organischen Verbindungen. Durch die enorme Energiedichte ergeben sich Einsatzmöglichkeiten in unterschiedlichsten Bereichen. Gerade der energieintensiven Chemie- und Stahlindustrie bietet Wasserstoff die Chance, die gesetzten Emissionsziele bis 2050 zu erreichen. Auch für die Verkehrs- und Transportbranche ist die Nutzung von Wasserstoff von Bedeutung, um den hohen Energiebedarf von LKWs, Flugzeugen und Schiffen zu decken. Wasserstoff kann direkt oder in Strom gewandelt durch Brennstoffzellen genutzt werden.

Die Nutzung von Wasserstoff ist zudem eine bewährte Technologie, die seit mehr als einhundert Jahren bekannt und sicher ist.

Sie sprachen den grünen Wasserstoff bereits an - ein wenig Farbenlehre bitte!

Junker: Es gibt grauen, blauen und grünen Wasserstoff. Allerdings stellt nur grüner Wasserstoff eine klimafreundliche Alternative zu fossilen Energieträgern wie Erdöl, -gas und Kohle dar. Hier wird der genutzte Strom vollständig aus erneuerbaren Energien bezogen, um klimafreundlichen Wasserstoff zu erzeugen. Grauer Wasserstoff bezeichnet den herkömmlichen Wasserstoff, der meist aus dem Methan des Erdgases gewonnen wird. Dabei werden große Mengen an CO2 emittiert. Der blaue Wasserstoff bewirkt eine Abspaltung und langfristige Speicherung von CO2. Aufgrund der Lagerproblematik ist auch dieser Wasserstoff keine langfristige Lösung. Damit ist grüne Wasserstoff-Technologie nach Solar und Wind für Investoren jetzt die nächste große Chance im Clean Tech Sektor.

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