CONREN: How to – Investieren in europäische Familienunternehmen

CONREN: How to – Investieren in europäische Familienunternehmen
Interview

Experte Andreas Lesniewicz verrät, wie erfolgreiches Investieren in Familienunternehmen funktionieren kann. Im Interview beschreibt er den Anlageprozess der CONREN Fonds, berichtet von den größten Erkenntnissen bei der Analyse von Familienunternehmen und prognostiziert mögliche Risiken an den Kapitalmärkten.

11.04.2022 | 07:57 Uhr

Wie sieht das im täglichen Management aus? Wie sieht Ihr Anlageprozess aus.

Als Familienunternehmer investieren wir als Co-Investoren mit anderen Unternehmerfamilien (unseren täglichen Kümmerern) in deren börsengelisteten Unternehmen.

Aus unseren Erfahrungen als Investoren und Familienunternehmer sowie den Erkenntnissen der CONREN Studie zu börsengelisteten Familienunternehmen in Europa haben wir einen regelbasierten Investmentprozess (mit Quant-Model zur Vorauswahl von Einzeltiteln) und diskretionärem Feintuning (Makro-Overlay, Portfoliokonstruktion, Investmentthemen) konzipiert: Eine Kombination der Überlegenheit von Familienunternehmen mit unserer makroökonomischen Denke und unserem Marktverständnis (damit langfristig / über den Zyklus ausgerichtet) sowie unserem Portfoliomanagement-Ansatz. Dazu kommen unsere qualitativen CONREN Family Business Stärken Scores und CONREN Family Business Risiko Scores für die Einzeltitelauswahl, das Risikomanagement und die Portfoliokonstruktion.

Aktuell gibt es zum Beispiel ein Lager von Ökonomen, das denkt, dass die Weltwirtschaft und Märkte nun nach und nach zu einer Pre-COVID-Welt zurückkehren. Ein anderes Lager, das denkt, dass die COVID-Pandemie Wirtschaft und Märkte strukturell für immer verändert hat. Wie immer wird die Wahrheit wohl in der Mitte liegen. Als Anleger müssen wir uns dieser Frage vor allem über die Einzeltitelauswahl nähern. Langfristige Chancen und Risiken auf Ebene einzelner Unternehmen und Geschäftsmodelle zu beurteilen, ist oft einfacher als auf rein volkswirtschaftlicher Ebene. Gerade der langfristige Ausblick unserer Portfoliounternehmen stimmt uns nach wie vor positiv.

Ist Ihr Anlageuniversum nicht recht eindimensional?

Die meisten Familienunternehmen haben ähnliche Grundwerte, die zum Beispiel den Interessenkonflikt zwischen Management und Aktionären entschärfen oder zu einer gewissen Krisenresistenz führen können. Danach kommt eine riesige Vielfalt. Es gibt Unternehmer, die so schillernd wie Elon Musk sind und solche, die niemand kennt, obwohl sie über Jahrzehnte viele, viele Patente angemeldet haben. Auch was die Geschäftsmodelle betrifft, ist die Landschaft in Europa äußerst heterogen, was das Anlageuniversum alles andere als eindimensional ausfallen lässt. So gibt es viele kleine und mittelgroße Unternehmen, aber eben auch echte Riesen unter den Familienunternehmen. So ist Europas nach Marktkapitalisierung größtes Unternehmen, LVMH, zum Beispiel fest unter familiärer Führung. Auch BMW, L’Oreal oder Heineken sind nach unserer Definition Familienunternehmen. Neben diesen global bekannten Namen gibt aber auch viele kleine und große Hidden Champions, die in ihrem Markt zwar Weltmarktführer mit mitunter hohen Markteintrittshürden für potenzielle Konkurrenten sind, die aber wenige außerhalb der eigenen Branche kennen.

Wieso ist diese langfristige Ausrichtung für Fondsmanager relevant?

Wir müssen uns gerade bei den aktuellen, mitunter heftigen Marktbewegungen auch noch einmal einen der Gründe für die Investmentphilosophie und das langfristig ausgelegte Anlagekonzept des CONREN – Generations Family Business Equity vor Augen halten: Der Aufstieg von Meme Stocks, der Fokus auf einzelne Investmentthemen und Werte, Handels-Apps für Private Investoren, Financial Influencer, das viele anzulegende Geld, passives Investieren, Trendfolgesysteme, AI-Anlagesysteme und so weiter haben den Markt merklich verändert. Das macht es für uns immer schwieriger, kurz- und mittelfristig Marktschwankungen und Kapitalströme konstant für einen überdurchschnittlichen Anlageerfolg zu nutzen. Schaut man sich das aber langfristig und der erwähnten Kombination zwischen Einzelwert- und Makroanalyse an, wird die Sache in diesen so veränderten Märkten wesentlich einfacher.

Das dauernde kurzfristige Mitfiebern und das permanente Rein und Raus ist in den heutigen Märkten meist nicht zielführend. Es ist wesentlich erfolgversprechender, stattdessen mit Ruhe überlegt und langfristig in interessante Themen und gute Unternehmen und eben in das Geschick von Unternehmerinnen und Unternehmern zu investieren.

Was waren ihre 3 größten Erkenntnisse bei der Analyse von Familienunternehmen in den letzten 3 Jahren?

Die wichtigste Erkenntnis ist, dass das Konzept für den Fonds bisher sehr gut aufgegangen ist. Grundlage war unserer Studie zu börsengelisteten Familienunternehmen in Europa. Die CONREN Studie hat gezeigt, dass Familienunternehmen die besseren Investments in die Zukunft sein können.

Die daraus abgeleitete Idee: Wir Co-Investieren mit anderen Unternehmerfamilien, stellen ein gut diversifiziertes, aber schlagkräftiges Aktienportfolio von börsengelisteten Familienunternehmen in Europa (~40 Werte) zusammen. Wir lassen den Familienunternehmen Zeit, Chancen zu realisieren und Probleme zu lösen; wir investieren also langfristig ausgerichtet (über den Zyklus) mit Ruhe und einem niedrigen Portfolio-Turnover.

Die nächste Erkenntnis: Für unser themengetriebenes Investieren bieten europäische Familienunternehmen genug Auswahl für global denkende Investoren. Dazu sind sie krisen- und kampferfahren sowie Wandel-affin. Außerdem zukunftstauglich, da enkelfähig.

Die 3. Erkenntnis: In der Praxis ist es vor allem in der Krise oder wenn gewisse Themen und Aktien sehr gehypt werden, nicht immer ganz einfach diese Langfristigkeit ins Zentrum der Anlageüberlegungen zu stellen. Die ersten drei Jahre haben für uns gezeigt, wie wichtig es ist, dass man eine fundierte Philosophie, Anlagestrategie, ein Konzept und Prozesse, den Durchhaltewillen sowie das richtige Team hat. Anders ist es fast unmöglich, über Zyklen hinweg zu denken, Marktschwächen auch als Chance zu sehen und sich auch mal antizyklisch zu positionieren. Dazu kommen die richtige Erwartungshaltung und dann eben einmal mehr Umsetzungsdisziplin zeigen. Wir müssen mit Vorsicht vorgehen, aber im richtigen Moment nicht ängstlich sein.

Gibt es eine weitere Überzeugung, die Sie bei CONREN umtreibt?

Die letzten Jahre haben noch einmal gezeigt, dass sich Märkte kurzfristig so gut wie nie rational verhalten. Schließlich werden sie von Menschen und von Maschinen, die von Menschen programmiert wurden, bestimmt. Schon immer waren zwei Gruppen von Kurstreibern gegeneinander abzuwägen: wie Märkte den Zahlen nach funktionieren sollten und wie Märkte tatsächlich funktionieren. In der heutigen Welt wird oftmals völlig vergessen, dass Märkte letztlich von Menschen und deren Stimmungen geprägt werden. Zuversicht, Angst, Hoffnung und Panik wechseln sich aktuell manchmal noch am selben Tag ab. Ein guter Investor wie auch Unternehmer versucht immer den Menschen, die Institution, die Prozesse dahinter zu sehen. In Krisen und im Wandel intensivieren sich diese Gefühle und Mechanismen.

Wir sehen vor diesem Hintergrund, dass viele Märkte aufgrund von COVID und dem Krieg in der Ukraine in Teilen verzerrt bleiben.

Bewertungen sind hier und da teilweise im Positiven und teilweise im Negativen mit einiger Vorsicht zu genießen. Gerade bei den nicht ganz großen Unternehmen sehen wir das. So werden sie oft überproportional abgestraft, um dann in einem oder wenigen Handelstagen mitunter extrem zu steigen. Die Schwankungen an den Finanzmärkten sind mitunter selbst innerhalb einzelner Handelstage extrem und nicht immer voll nachvollziehbar - vor allem heruntergebrochen auf die Bewegung einzelner Aktien.

Wo sehen sie die größten Risiken für Aktien?

Außerhalb der Politik bleiben Inflation und viel höhere Zinsen die größte Gefahr für Märkte.Es bleibt für Aktien hierbei vor allem relevant, wie stark und vor allem wie abrupt Zinsen steigen. Hohes Wirtschaftswachstum bei nach und nach angemessen steigenden Zinsen und mit Inflation unter Kontrolle bleibt ein positives Szenario für ausgewählte Aktien. Europäische Aktien könnten dabei beim aktuellen Bewertungslevel generell und gerade in diesem Szenario sowie vor allem bei einer Entspannung im Ukraine-Krieg als Favoriten gelten.

Verbindliche Grundlage für den Kauf des Fonds sind die wesentlichen Anlegerinformationen (KIID), der jeweils gültige Verkaufsprospekt mit dem Verwaltungsreglement bzw. der Satzung, der zuletzt veröffentlichte und geprüfte Jahresbericht und der letzte veröffentlichte ungeprüfte Halbjahresbericht, die in deutscher Sprache kostenlos bei der IPConcept (Luxemburg) S.A. (société anonyme), 4, rue Thomas Edison L-1445, Strassen, Luxembourg, (siehe auch www.ipconcept.com) erhältlich sind. Die steuerliche Behandlung ist von den individuellen Verhältnissen jedes einzelnen Anlegers abhängig. Dieser Artikel ist eine Werbemitteilung, dient ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Fondsanteilen dar. Hinweise zu Chancen und Risiken entnehmen Sie bitte dem aktuellen Verkaufsprospekt. Es kann keine Zusicherung gemacht werden, dass die Anlageziele erreicht werden. Dieser Artikel wendet sich ausschließlich an Interessenten in den Ländern, in denen der genannte Fonds zum öffentlichen Vertrieb zugelassen sind. Der Fonds wurde nach luxemburgischem Recht aufgelegt und ist in Luxemburg und Deutschland zum Vertrieb zugelassen. Der Fonds darf in den Vereinigten Staaten von Amerika ("USA") sowie zugunsten von US Personen nicht öffentlich zum Kauf angeboten werden. Die Dokumente können ebenfalls kostenlos in deutscher Sprache bei der deutschen Zahl- und Informationsstelle, DZ BANK AG, Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank Frankfurt am Main, Platz der Republik, D-60265 Frankfurt am Main, bezogen werden. Der Fonds weist aufgrund der Zusammensetzung seines Portfolios oder der verwendeten Portfoliomanagementtechniken eine erhöhte Volatilität auf, d.h. der Anteilpreis kann auch innerhalb kurzer Zeiträume erheblichen Schwankungen nach oben und unten unterworfen sein. Außerdem kann bei Fremdwährungen die Rendite infolge von Währungsschwankungen steigen oder fallen. Die Verwaltungsgesellschaft kann beschließen, die Vorkehrungen, die sie für den Vertrieb der Anteile ihrer Organismen für gemeinsame Anlagen getroffenen hat, gemäß Artikel 93a der Richtlinie 2009/65/EG und Artikel 32a der Richtlinie 2011/61/EU aufzuheben. Weitere Informationen zu Anlegerrechten sind auf der Homepage der Verwaltungsgesellschaft (www.ipconcept.com) einsehbar. https://www.ipconcept.com/ipc/de/anlegerinformation.html

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