Edmond de Rothschild: Chancen auf den Anleihenmärkten nutzen

Die Rentenmärkte sind im Wandel. Während die Renditen seit 2008 hauptsächlich das Resultat fallender Zinssätze sind, steht der Markt nun mit der Normalisierung der Geldpolitik vor einigen Herausforderungen. Es gibt jedoch nach wie vor Anlagechancen auf den Anleihenmärkten, wie Guillaume Rigeade, Fondsmanager bei Edmond de Rothschild AM meint.

24.04.2018 | 09:20 Uhr

Es wird zunehmend schwieriger, die Rentenmärkte zu verstehen, die jetzt in eine durch die Normalisierung der Geldpolitik geprägte Phase eingetreten sind. Seit 2008 sind die Anleiherenditen hauptsächlich das Resultat fallender Zinssätze. Die in diesem Zeitraum erzielte Performance zu wiederholen wird zukünftig ohne einen aktiven und flexiblen Ansatz allerdings unmöglich sein. Es gibt jedoch nach wie vor Anlagechancen, die allerdings bei allen Rentenmarktinstrumenten eine sorgfältigere Auswahl erfordern.

Die Rückkehr der Volatilität macht aktives Investieren erforderlich

Die Rentenmärkte stehen vor einigen Herausforderungen. Sie sind besonders teuer, bieten nur sehr bescheidene Renditen und sind dem Risiko steigender Zinssätze ausgesetzt. Anleihen sind zu Recht teuer, weil sie von einer äußerst großzügigen Geldpolitik und besser werdenden gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen profitieren. Das Wachstum in der Eurozone nimmt Fahrt auf. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) erhöhte sich im Jahr 2017 um 2,3 Prozent, nach +1,8 Prozent im Jahr davor.[1] Und die Ausfallquoten liegen zurzeit auf Rekordtiefständen. In den USA hat Donald Trumps Wahlsieg die Investitionstätigkeit nicht gebremst, und die jüngsten Steuersenkungen sollten ihr zu weiterem Wachstum verhelfen.

Diese positiven wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind für die Notenbanken natürlich Anlass, ihre akkommodierende Geldpolitik zu überdenken und ihre Maßnahmen zur Stützung der Wirtschaft allmählich zurückzufahren. Allgemein rechnen Beobachter in den USA vor dem Hintergrund der starken Konjunktur in diesem Jahr mit drei oder sogar vier Zinserhöhungen. In Europa hat die Europäische Zentralbank (EZB) begonnen, ihre Stimulierungsmaßnahmen durch Reduzierung ihrer monatlichen Anleihekäufe zu drosseln. Sie könnte zudem beschließen, ab 2019 ihre Leitzinsen zu erhöhen.

Gleichzeitig verlangen die derzeitigen Marktturbulenzen eine breite Diversifizierung. An den Aktienmärkten erleben die Anleger eine Rückkehr der Volatilität. Die Zinsen auf bargeldnahe Anlagen liegen in Europa immer noch im negativen Bereich, und alternative Investments besitzen nicht immer die erforderliche Liquidität. In ein Portfolio keine Anleihen aufzunehmen, hieße aber, mehrere diversifizierte Lösungen ungenutzt zu lassen, die darauf ausgerichtet sind, von der Konjunkturerholung zu profitieren. 

Anlagechancen erkennen

Anleihen bieten nach wie vor die Art von Anlagechancen, die man mit gründlicher Kenntnis des Anlageuniversums erkennen und mit einem sehr flexiblen Anlageansatz nutzen kann. Der Rentenmarkt umfasst weit mehr als nur eine Kategorie von Anleihen. Es gibt viele Instrumente, die besser „gerüstet” sind, um sich in einem Umfeld mit steigenden Zinssätzen zu behaupten. Unternehmensanleihen und insbesondere europäische Hochzinspapiere profitieren derzeit von besser werdenden Fundamentaldaten der Unternehmen. Und nachrangige Anleihen aus dem Finanzsektor sind immer noch attraktiv, weil es in diesem Marktsegment weniger notleidende Kredite gibt und die regulatorischen Rahmenbedingungen günstiger sind. Wenn die Zinsen steigen, sollten Anleihen aus dem Finanzsektor eine bessere Wertentwicklung erreichen als Papiere aus anderen Rentenmarktsegmenten, weil die Ertragskraft der Banken dann zunimmt (und ihre Kreditrisiken infolgedessen abnehmen).

Europas Peripherieländer wie Portugal, Griechenland und Zypern sehen interessant aus. Dank zunehmender wirtschaftlicher Dynamik und geringerer politischer Risiken sind die Ratings von einigen dieser Länder angehoben worden. Zum Beispiel hat Moody’s sein Rating für Griechenland im Februar 2018 von Caa2 auf B3 heraufgesetzt – bei positivem Ausblick. Anleger sollten auch Anleihen aus Schwellenländern, inflationsindexierte Anleihen und Investment Grade-Unternehmensanleihen aus den USA in Betracht ziehen, dabei jedoch nach wie vor sehr selektiv vorgehen.

Aktive Steuerung der Zinsempfindlichkeit

Der von Guillaume Rigeade und Eliezer Ben Zimra gemanagte Edmond de Rothschild Fund Bond Allocation bietet Anlegern eine maßgeschneiderte Lösung, um von volatilen Rentenmärkten zu profitieren. Der Fonds ist in mehrfacher Hinsicht flexibel: (i) Die Fondsmanager haben beträchtlichen Spielraum bei der Positionierung in Bezug auf die Zinssätze, was im Vorfeld der erwarteten Zinserhöhungen ein großes Plus ist. (ii) Mit einer Zinsempfindlichkeit von [-2 bis +8] kann der Fonds aus Zinsänderungen sogar Anlagechancen machen. (iii) Und der Fonds ist flexibel in Bezug auf die Portfolio-Aufteilung, weil die Anlagegrenzen für die verschiedenen Marktsegmente weit gefasst sind. Er kann beispielsweise in Staatsanleihen, Investment Grade- oder Hochzinsunternehmensanleihen, Anleihen aus dem Finanzsektor und inflationsgebundene Anleihen sowie in Schwellenländeranleihen investieren. Und bei der Emittentenauswahl stützt sich der Fonds auf das Fachwissen von 20, auf verschiedene Segmente spezialisierte Rentenfondsmanager, die auch entscheiden, welche Anleihen letztlich ausgewählt werden. Somit verfolgt der Fonds einen dualen Top-down-/Bottom-up-Ansatz für die Rentenmärkte.

1   Quelle: Eurostat, Europäische Kommission; Stand: 07.03.2018.

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