Ostrum AM: Frankreich besser als Deutschland

Geschäftsklimaindex

Vorschau auf Geschäftsklimaindizes für Deutschland, Frankreich und Italien von Philippe Waechter, Chefvolkswirt Ostrum.

20.09.2019 | 12:25 Uhr

In der kommenden Woche werden neue Zahlen aus den Umfragen von Forschungsinstituten erwartet, die Rückschlüsse auf den Konjunkturzyklus erlauben: der deutsche ifo-Geschäftsklimaindex und der französische "Climat des Affaires“, beide am 24.9., sowie der italienische Index für das Vertrauen der Unternehmen am 27. September.

Philippe Waechter, Chefvolkswirt des französischen Investmenthauses „Ostrum Asset Management“, weist darauf hin, dass die letzten Berichte bereits einen Rückgang der wirtschaftlichen Aktivität gezeigt hätten. Jedoch sei derzeit in Frankreich die Dynamik besser als in Deutschland, das stärker vom internationalen Umfeld abhänge.

Waechter: “Die Hauptursache für die Schwäche ist das verarbeitende Gewerbe, was mit dem Rückgang des Welthandels zusammenhängt – um 0,4 Prozent gegenüber nach Daten des „World Trade Monitors“ des niederländischen „Bureau for Economic Policy Analysis“ (CPB).

Die letzten ifo-Indizes lagen zwar nahe an ihren historischen Durchschnittswerten, aber die Verschlechterung des Klimas war trotzdem im Vergleich zu den vorherigen Höchstständen bemerkens­wert. In der Zwischenzeit hat sich die ZEW-Umfrage im September wieder stabilisiert; das könnte in Indiz für den ifo-Index geben.

Beim französischen „Climat des Affaires“ ist der interessante Punkt,  dass seine Werte seit 44 Monaten über seinem langjährigen Durchschnitt liegen, und das letzte Mal, dass er darunter lag, war im Dezember 2015. In Frankreich ist die Situation recht gut, was durch die letzte OECD-Prognose bestätigt wurde. Für 2020 wird mit einem Wachstum von 1,2% gerechnet, gegenüber 1% für den Euroraum und nur 0,6% für Deutschland.

In Italien wird interessant sein, ob eine neue proeuropäische Regierung das Vertrauen der Unternehmen stärkt.“

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