Der Anstieg der Aktienkurse scheint durch eher schwache Quartalsergebnisse der Unternehmen nicht zu bremsen zu sein. Axel Botte, Marktstratege beim französischen Vermögensverwalter Ostrum Asset Management, sieht in den USA die Fed als den wesentlichen Treiber dieser Entwicklung.
06.11.2019 | 09:08 Uhr
Botte in seinem aktuellen „Strategy Weekly": „Die
Fed verfolgt in der Tat die Politik, das Defizit des Bundeshaushalts
über den Repo-Markt zu monetarisieren. Der Anstieg des Defizits auf eine
Billion Dollar im vergangenen Geschäftsjahr könnte nicht durch die
Nachfrage ausländischer Investoren nach Treasuries aufgefangen werden,
was auch an den Kosten für die Währungsabsicherung liegt. Parallel dazu
erfordern die Spannungen an den Repo-Märkten eine zunehmende
Intervention der Notenbank, um mit dem wachsenden Kreditbedarf der
Händler Schritt zu halten (siehe Grafik).
Der Kauf von Treasuries durch die Fed im ersten Monat in Höhe von 60 Mrd Dollar verschafft dem Finanzminister direkte Liquidität. Der Anstieg der Staatsverschuldung ist besorgniserregend, da ein großer Teil davon aus nicht zyklischen Positionen stammt, darunter Gesundheitsausgaben (Medicare) und Zahlungen im Zusammenhang mit dem Ausfall von Studienkrediten, für die die Regierung bürgt. Daher kann die monetäre Lockerung trotz Powells viel angekündigter "Pause" eigentlich nur fortgesetzt werden. Die derzeitige Korrektur bei Leveraged Loans könnte bald ein weiteres Argument für niedrigere Zinsen liefern.“
Den kompletten Wochenbericht und die dazugehörigen Daten finden Sie im englischen Original des „Strategy Weekly“ aus dem zu Natixis Investment Managers gehörenden Hause Ostrum.
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