Moventum: Die Notenbanken im Brennpunkt

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Geldpolitik

Neben dem Handelsstreit standen in der vergangenen Woche die beiden großen Notenbanken im Fokus der Anleger: Während die EZB die Leitzinsen unverändert lässt, ist es ungewiss, ob die Fed in diesem Jahr noch Zinsschritte vornimmt.

21.06.2018 | 11:00 Uhr

Neben der Angst vor einer weiteren Eskalation des globalen Handelsstreits standen in der vergangenen Handelswoche die beiden großen Notenbanken im Fokus der Anleger. In  den USA legten die Konsumentenpreise mit 2,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr deutlich zu, was der höchsten Rate seit sechs Jahren entspricht. Das gleiche Bild zeigte auch die Kernrate mit einem Plus von 2,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Passend dazu verkündete die Fed eine weitere Anhebung der Fed Fund Rate um 25 Basispunkte auf ein Niveau von 1,75 bis 2,00 Prozent. Ob die Fed in diesem Jahr noch ein oder zwei weitere Zinsschritte vornimmt, bleibt indes ungewiss. In Deutschland kletterten die Konsumentenpreise mit 2,2 Prozent im Jahresvergleich ebenfalls deutlich. Auf europäischer Ebene lag die Veränderung bei 1,9 Prozent. Vor diesem Hintergrund zeichnet sich ein Kurswechsel bei der europäischen Geldpolitik ab. Die EZB lässt demnach ihre Anleihekäufe bis Jahresende auslaufen, wobei der Leitzins allerdings bis mindestens Mitte 2019 unverändert bleiben soll. Bei den Frühindikatoren für Deutschland zeigte sich der ZEW-Index in der vergangenen Woche schwach. Die ZEW-Konjunkturerwartungen sanken im Juni auf den niedrigsten Wert seit September 2012. Die Einschätzung der konjunkturellen Lage geht ebenfalls stark zurück. Insgesamt deutet der Verlauf auf eine mögliche Abkühlung der Konjunktur hin.

Der Preis für ein Barrel Öl der Sorte Brent ging um weniger als einen US-Dollar zurück und schloss auf einem Niveau von 73,44 US-Dollar je Barrel. Der US-Dollar erholte sich gegenüber dem Euro um knapp 1,3 Prozent im Vergleich zur Vorwoche und schloss auf einem Niveau von 1,16 EUR/USD. Gegenüber dem japanischen Yen verlor der Euro 0,2 Prozent.

In diesem Umfeld schnitt aus Sicht des Euro-Anlegers der US-amerikanische Aktienmarkt am besten ab, gefolgt vom europäischen sowie japanischen Aktienmarkt. Innerhalb Europas entwickelte sich die Eurozone besser. Insgesamt konnten Titel aus den Industrienationen deutlich stärker zulegen als diejenigen aus den Emerging Markets. Auf Sektorebene ergab sich folgendes Bild: In Europa entwickelten sich die Sektoren Versorger, IT und nicht-zyklische Güter am besten. Eine Underperformance zeigten die Bereiche Rohstoffe, Öl/Gas und Energie auf. In den USA gehörten Titel aus den Sektoren Versorger, zyklische und nicht-zyklische Güter zu den größten Gewinnern, während  Aktien aus den Bereichen Finanzen, Telekom und Energie eine Underperformance  gegenüber dem breiten Markt aufwiesen. Kleinkapitalisierte Werte (Small Caps) schnitten gegenüber Large Caps in den USA besser ab, in Europa entwickelten sich Large Caps besser. Hinsichtlich der Investmentstile Valueund Growthentwickelten sich in Europa und den USA Growth-Titel besser.

Im Rentenbereich trat eine breite Erholung ein, in der sich die Euro-Staatsanleihen mit einem Plus von 1,25 Prozent am besten entwickelten. Dahinter notierten leicht im Plus die Anleihen mit kurzer Duration, Unternehmensanleihen mit Investment-Grade Rating sowie Hochzinsanleihen. Als Schlusslicht notierten Hartwährungsanleihen aus den Schwellenländern mit knapp 70 Basispunkten im Minus.

Den vollständigen Marktrückblick können Sie hier downloaden.


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