in dieser Woche richtet sich die Aufmerksamkeit an den internationalen Börsen vor allem auf den anstehenden Zinsentscheid der US-Notenbank Fed.
27.04.2021 | 09:30 Uhr
Im Zuge der weltwirtschaftlichen Erholung, vor allem aber durch die massiven fiskalischen Unterstützungspakete, wurde in den USA ein Konjunkturfeuerwerk gezündet.
Allein im ersten Quartal dürfte das Wachstum bei etwa 1,5 Prozent gelegen haben. Für das Gesamtjahr 2021 wird ein BIP-Wachstum von bis zu 6,5 Prozent erwartet. Im März sind die Einzelhandelsumsätze – dank neuer Konsumschecks der Regierung - um 9,8 Prozent im Vergleich zum Vormonat gestiegen. Seit März letzten Jahres wurden US-Fiskalpakete im Gegenwert von über 5,3 Billionen US-Dollar zur Bekämpfung der Pandemiefolgen auf den Weg gebracht.
Sollte das vorgesehene US-Infrastrukturpaket ein
Volumen von etwa 2,5 Billionen oder gar mehr umfassen, würde die
Gesamtsumme der staatlichen Ausgaben sogar das Volumen der Bilanz der
Fed von derzeit 7,8 Billionen US-Dollar übersteigen. Neben einem
Staatsdefizit von knapp 15 Prozent im letzten und in diesem Jahr und
einer zweifellos gelungenen wirtschaftlichen Stabilisierung erzeugt
dieser massive geld- und fiskalpolitische Impuls den inflationären
Druck.
Seit Monaten berichten Unternehmen von teils historisch
steigenden Produktionskosten. Da auch der Arbeitsmarkt sich zuletzt
wieder deutlich schneller erholte, werden Unternehmen zunehmend höhere
Löhne zahlen müssen, um freie Stellen in einem brummenden
wirtschaftlichen Umfeld zu besetzen. Neue Daten zur
Inflationsentwicklung bringt erst am Ende der Woche die Veröffentlichung
der von der Fed besonders beachteten PCE-Preisindizes der privaten
Konsumausgaben für März.
Erwartet wird ein deutlicher Anstieg um bis zu
zwei Prozent im Vorjahresvergleich. Vor diesem Hintergrund wird die
Stellungnahme von Fed-Chef Jerome Powell im Rahmen der Zinssitzung mit
Spannung erwartet. Sollte er zu forsch und früher als erwartet eine
weniger expansive Gangart der Geldpolitik ankündigen, könnte an den
Börsen erst einmal Ernüchterung einkehren und die Zeit der steil
steigenden Kurse eine Pause einlegen.
Ihr Carsten Mumm
Diesen Beitrag teilen: