Während die Magnificent 7 Aufmerksamkeit erregten, blieb die überdurchschnittliche Performance von Fintech-Unternehmen im Jahr 2024 fast unbemerkt. Die folgenden zehn Grafiken verdeutlichen die Fintech-Trends, die diesem starken Momentum zugrunde liegen.
28.11.2024 | 12:05 Uhr
Wie unsere zehn nachstehenden Grafiken belegen, wird im Bereich Fintech
in eine unglaublich vielfältige Gruppe von Teilsektoren und Ökosystemen
investiert, die weit über Zahlungsdienstleister und Neobanken
hinausgehen, die in den Finanzmedien die Schlagzeilen diktieren. Nach
einer schwierigen Phase, in der sich die Euphorie während der
Corona-Pandemie legte, wird das Wachstumspotenzial des
Fintech-Anlageuniversums erst jetzt so richtig erkannt, wodurch es sich
um einen günstigen Zeitpunkt für eine Positionierung handelt.
Seit
der Wahl in den USA sind die Teams für Fusionen und Übernahmen in
Erwartung eines wesentlich freizügigeren Regelwerks unter Trump 2.0 in
heller Aufregung, wobei der Finanzsektor im Allgemeinen und Fintech im
Besonderen im Fokus der Unterhändler stehen dürften. In Abbildung 1 ist
zu erkennen, dass die Wirtschaftstätigkeit möglicherweise die Talsohle
erreicht hat und sich aufgrund lockererer geldpolitischer Bedingungen
und des gestiegenen Vertrauens in das Wachstumspotenzial von
Fintech-Geschäftsmodellen wieder erholen dürfte.
Abbildung 1 – Private Finanzierung im Fintech-Sektor wird sich erholen
Diese Wiederbelebung der Kapitalmarktaktivitäten wurde auf den
öffentlichen Märkten durch die Übernahme von Discover Financial durch
Capital One für 35 Mrd. USD unterstrichen. Im Bereich Risikokapital gab
es laut CB Insights seit Jahresbeginn 12 neue bahnbrechende Start-ups,
womit sich die Gesamtzahl auf 325 Fintech-Einhörner (private Unternehmen
mit einem Wert von mehr als 1 Mrd. USD) erhöht. Es gab auch Abgänge wie
den Verkauf von Airbase für 325 Mio. USD an Paylocity, die Übernahme
von Tegus für 930 Mio. USD durch AlphaSense sowie die Übernahme von
Visible Alpha durch S&P Global für rund 500 Mio. USD.
Das Interesse an Börsengängen im Fintech-Sektor nimmt eindeutig zu. So hat Klarna, das für sein neues Konzept „Jetzt kaufen, später bezahlen“ bekannt ist, angekündigt, einen Börsengang an der Nasdaq mit einer erwarteten Bewertung von 15-20 Mrd. USD anzustreben.0F1 Der Erfolg dieses Vorhabens wird ein guter Gradmesser dafür sein, wie der Markt dieses Segment betrachtet. Stripe und Revolut könnten nachziehen. Gerüchten zufolge will auch Chime im Jahr 2025 an die Börse gehen. Als eine der führenden US-Neobanken ist Chime dadurch bekannt geworden, dass sie ihren Kunden die Möglichkeit bietet, zwei Tage früher auf ihren Gehaltsscheck zuzugreifen – indem sie ein Chime-Girokonto eröffnen.
Laut Forbes hat Chime beeindruckende 38 Millionen Kunden mit Girokonto, von denen die Hälfte Chime als ihren Hauptanbieter von Girokonten betrachtet. Dies entspricht einem Marktanteil von 8,1 %, vergleichbar mit Giganten wie Wells Fargo (8,5 %) und JP Morgan Chase (7,6 %). Während der frühzeitige Zugang zu den Gehaltsabrechnungen von Chime kostenlos bleibt, generiert das Unternehmen Einnahmen, indem es einen Teil der Abwicklungsentgelte von Debit- oder Kreditkartentransaktionen der Kunden einbehält. Mit Blick auf den Börsengang steht Chime vor der Herausforderung, seine Ertragsströme zu diversifizieren und einen klaren Weg zur Rentabilität aufzuzeigen.
[1] Klarna’s Seb Siemiatkowski — from burger flipping to billionaire club – Financial Times, 15 November 2024
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