Moventum: EZB will Kreditversorgung ankurbeln

„In der vergangenen Handelswoche standen vor allem die Entscheidungen der europäischen Zentralbank (EZB) im Fokus der Märkte. Überraschend senkte die EZB den Leitzins von 0,15 Prozent auf 0,05 Prozent“, sagt Michael Jensen, Executive Vice President bei Moventum.

10.09.2014 | 10:32 Uhr

Gleichzeitig wurde der Spitzenrefinanzierungssatz von 0,40 auf 0,30 Prozent und der Einlagesatz im negativen Bereich von -0,10 auf -0,20 Prozent reduziert. Außerdem hat die EZB den Aufkauf von forderungsbesicherten Wertpapieren (sog. ABS-Papieren) ab Oktober beschlossen, um so die Kreditversorgung in der Eurozone anzukurbeln. In Deutschland legten die Auftragseingänge der Industrie im Juli entgegen den Konsensschätzungen von 1,5 Prozent um 4,6 Prozent ggü. dem Vormonat zu. Auch die Industrieproduktion konnte entgegen den Erwartungen um 1,9 Prozent ggü. dem Vormonat zunehmen. Während sich der ISM Einkaufsmanagerindex in den USA im August mit 59,6 Punkten ebenfalls merklich besser als die Konsensschätzungen von 57,5 Punkten entwickelt hat, enttäuschten die aktuellen US-Arbeitsmarktzahlen. So wurden im August lediglich 142.000 neue Stellen geschaffen, was dem geringsten Zuwachs seit neun Monaten entspricht. Die Erwerbsquote gab um 0,1 Prozent auf 62,8 Prozent nach. Insgesamt sank die Arbeitslosenquote dennoch leicht auf 6,1 Prozent (-0,1 Prozent ggü. Vormonat).

Der Ölpreis gab um gut zwei Dollar auf 100,63 US-Dollar je Barrel nach. Auf der Währungsseite tendierte der Euro weiter schwächer. Gegenüber dem US-Dollar verlor er 1,65 Prozent, gegenüber der japanischen Währung 0,68 Prozent.

In diesem Marktumfeld entwickelte sich aus Sicht des Euro-Anlegers der US-amerikanische Aktienmarkt, gefolgt vom japanischen und europäischen Markt, am besten. Alle Märkte zeigten wieder eine positive Wertentwicklung. Gemessen am MSCI World entwickelten sich die Märkte der Schwellenländer besser als die Industriestaaten. Innerhalb Europas zeigte der deutsche Aktienmarkt, zumindest die Large Caps, eine überdurchschnittliche Performance. Auf Sektorenseite entwickelten sich Werte aus der Finanzbranche, Versorger und Konsumwerte in der letzten Woche überdurchschnittlich. Underperformer waren die Sektoren Technologie und Energie. Während sich in den USA auch noch Biotech-Werte auf der Verliererseite wiederfanden, war es in Europa das Gesundheitswesen. Gleichlauf zwischen USA und in Europa, was die bevorzugte Marktkapitalisierung anging. Beiderseits des Atlantiks wurden Large Caps bevorzugt und kleinkapitalisierte Werte (Small Caps) schnitten schwächer ab. Hinsichtlich der Investmentstile „Value“ und „Growth“ entwickelte sich „Value“ in den USA und in Europa leicht besser.

Auf der Rentenseite schnitten Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating und Euroland-Staatsanleihen positiv ab, Hochzinsanleihen gaben leicht nach. Während bei den Staatsanleihen vor allem die Peripherie zulegen konnte, mussten deutsche Bundesanleihen Kursverluste hinnehmen.

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