Zitat der Woche: Zu der Lage in Europa

"Die Risiken in Europa bleiben hoch", so Chris Iggo, CIO Fixed Income bei AXA Investment Managers.

27.08.2012 | 10:24 Uhr

„Allerdings kann das Investitionsumfeld attraktiver werden, wenn die Europäische Zentralbank (EZB) in der Lage ist, durch finanzielle Repression (Nutzung ihrer Bilanz, um die Anleiherenditen zu senken) Bedingungen zu schaffen, die ihren geldpolitischen Kurs noch klarer auf die peripheren Volkswirtschaften ausrichtet. Nach einem ruhigen Sommer wird sich in den nächsten Wochen herausstellen, wie dies gelingt. Eins ist jedoch sicher: Dass die offiziellen Zinssätze in den meisten großen Volkswirtschaften nahe bei Null bleiben. Die Sparmaßnahmen müssen durch einen Ansatz monetärer Reflation flankiert werden, um in der nächsten Dekade Fortschritte bei einem nachhaltigeren Verschuldungs / BIP-Verhältnis zu erreichen. Der Fortschritt wird langsam und das wirtschaftliche Wachstum für einige Zeit eher schwach sein, aber die Erzielung primärer Haushaltsüberschüsse oder deutlich reduzierter Defizite ist unerlässlich. Außerdem ist es wichtig, die Fremdkapitalkosten im Verhältnis zum nominellen Wachstum niedrig zu halten. Eine Anhebung der Zinssätze würde sich nachteilig auf das Ziel der Schuldenstabilisierung auswirken, sofern dies nicht auf Grund eines Inflationsanstiegs oder eines Aufschwungs des realen Wachstums geschieht. Aus Sicht der Asset Allocation ist die Schlussfolgerung, dass die Suche nach Rendite weiterhin im Vordergrund stehen wird. Dies wirkt vermutlich dämpfend auf die nachhaltige Steigerung der Kreditspreads von Investment-Grade-Anleihen, und wird viel mehr eine kontinuierliche Reduzierung der Spreads zur Folge haben. Für High Yields gilt das gleiche. Das Beispiel der USA zeigt, dass auch Aktien vom hohen Niveau der gesamtwirtschaftlichen Liquidität profitieren können, aber nur, wenn das Wachstumsversprechen auch glaubwürdig ist."

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