Natixis: Ist Fracking der neue Wirtschafts-Turbo in den USA?

Eine fortschrittlichere Technik bei der Horizontalbohrung und beim „Hydraulic Fracturing“ (Fracking) haben den USA den Zugang zu großen, in Gestein verborgenen Gas- und Ölvorräten ermöglicht.

12.03.2014 | 14:58 Uhr

Die Folge ist eine boomende US-Ölproduktion, die mittlerweile eine regelrechte Energierevolution ausgelöst hat. Die Regierungsbehörde „US Energy Information Administration“ schätzt, dass die USA bereits 2016 in der Lage sein werden, fast 10 Millionen Barrel täglich zu fördern – und sich damit den Fördermengen von Russland mit 10,5 Millionen Barrel und Saudi-Arabien anzunähern. Laut den jüngst veröffentlichten Prognosen beim Energie-Ausblick der Regierungsagentur könnten sich die USA bis 2018 sogar zum Nettoexporteur von Erdgas entwickeln. Gleichzeitig dürften sich allerdings Nachfrageveränderungen auf die Ökonomien in China, Indien und Europa negativ auswirken.

Wir nehmen deshalb das Fracking und seine jeweiligen Auswirkungen unter die Lupe: auf das Wirtschaftswachstum in den USA, den Ölpreis, die globale Wirtschaft und die Anleger weltweit. Verschiedene Experten von Natixis Global Asset Management erläutern, was der durch diese Technologie generierte Energieboom bewirken könnte.

Jörg Knaf, Managing Director Nordeuropa Natixis Global Asset Management 

Dass Fracking die konventionelle Förderung von Erdgas unter Druck setzt und damit auch indirekt den Ölpreis, ist längst unbestritten. Was viele Investoren aber beim Fracking nicht wissen, ist, dass es weniger um billiges Öl und Erdgas geht, sondern um eine kostbare Ressource, das Wasser, eine durchaus interessante alternative Anlage.

Jens Peers, CIO Sustainable Equities, MIROVA

Die Ausbeutung sogenannter unkonventioneller Gasvorkommen birgt im Vergleich zur traditionellen Gasförderung zusätzliche Risiken. Dazu zählen beispielsweise die Gefahr einer Verschmutzung des Grundwassers, das Problem des dadurch bedingten Wegfalls von Ackerflächen sowie eine stärkere Belastung des Klimas als bei einer konventionellen Gasförderung. Diese Auswirkungen müssen von Fall zu Fall analysiert und bewertet werden. Allerdings bringen diese Risiken auch Chancen mit sich, und zwar insbesondere für Unternehmen, die aktiv Lösungen zur Wasseraufbereitung entwickeln. Schließlich besteht das größte operative Risiko bei der Ausbeutung von Gasschiefer-Vorkommen in der Schadstoffbelastung infolge des so genannten ‚Hydraulic Fracturing‘. Obwohl man diese Sicherheitsrisiken natürlich immer genau im Auge behalten muss, scheint es unangemessen, deshalb den gesamten Sektor in Frage zu stellen.

Die vollständige Mitteilung im pdf-Dokument

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