ETF Securities: Geopolitische Spannungen lassen nach, Gold wird verkauft

Da sich die geopolitische Lage entspannte, verringerten die Anleger ihre Goldbestände. Präsident Trumps unklare Haltung in puncto Wachstumspolitik schwächt den US-Dollar. Rohöl-ETPs verzeichneten in der fünften Woche in Folge Abflüsse. Bei den Lokalwährungsanleihen der EM kam es zu Gewinnmitnahmen - der Marktüberblick.

22.08.2017 | 13:31 Uhr

(Foto: Jan-Hendrik Hein, Associate Director - Head of German Speaking Regions)

Wir verzeichneten bei unseren Gold-ETPs (A0LP78) Abflüsse in Höhe von 107 Mio. USD, da die geopolitischen Spannungen nachließen. In der letzten Woche überraschten in den USA die Einzelhandelsumsätze für Juli sowie der Empire Manufacturing Index für August, was zu einer Stärkung des US-Dollar sowie zu steigenden US-Anleiherenditen führte. Zugleich geriet Gold unter Abwärtsdruck. Im Lauf der Woche konnte Gold einen Teil seiner Verluste wieder aufholen, während der US-Dollar aufgrund von Bedenken über die Zukunft der Trump-Administration an Boden verlor. „Präsident Trump gab etwa bekannt, dass er zwei Wirtschaftsberatungsorgane schließen wolle. Nach den zwei Terroranschlägen in Barcelona konnte Gold im Zuge der höheren Nachfrage nach sicheren Anlagewerten hinzugewinnen“, sagt Jan-Hendrik Hein, Director – Head of German Speaking Regions, ETF Securities.

Die Zuflüsse in Short-USD-ETPS nahmen zu, da aus dem Protokoll des Offenmarktausschusses hervorging, dass innerhalb der Fed kein Konsens herrscht. Insbesondere ging aus dem Protokoll der letzten Sitzung hervor, dass sich die Fed nicht über die nächsten geldpolitischen Maßnahmen einig ist. Zur Schwäche des US-Dollar trug darüber hinaus bei, dass die Trump-Administration hinsichtlich der Wachstumspolitik keine klare Haltung hat. „In der letzten Woche stiegen die Zuflüsse in Short-USD-/Long-EUR-ETPs um 3,6 Mio. USD an, obwohl sich die EZB, wie das Protokoll ihrer Juli-Sitzung zeigt, um die Stärke des Euro sorgte. Insgesamt flossen seit Monatsanfang 13,3 Mio. USD in Short-USD-ETPs“, ergänzt Hein.

Die Abflüsse aus Rohöl-ETPs (A1N49P) setzten sich in der fünften Woche in Folge fort und beliefen sich in diesem Monat bisher auf 214 Mio. USD. Aus Long-Rohöl-ETPs wurden 17,9 Mio. USD abgezogen, wohl um Gewinne mitzunehmen, da die Rohölpreise immer noch um fast 7,8 Prozent höher als im letzten Monat stehen. Laut Energieinformationsbehörde erreichte die Rohölförderung in den USA ein Zweijahreshoch von 9.502.000 Barrel pro Tag, was die Bemühungen der OPEC, die globale Ölschwemme einzudämmen, teilweise zunichte machte. „Wir gehen davon aus, Rohöl in der Spanne von 40-55 USD/Barrel verbleiben wird“, so Hein.

Nach vier Wochen kam es in dieser Woche bei Schwellenmarktstaatsanleihe-ETPs (A14NSR) wieder zu Abflüssen. Sie betrugen 21,5 Mio. USD, wobei sich die Zuflüsse in Schwellenmarktanleihe-ETPs seit Jahresanfang mit 63,7 Mio. USD weiterhin auf einem erhöhten Niveau befinden. „Nach    den diesjährigen Gewinnen der Lokalwährungsstaatsanleihen von rund 11 Prozent nehmen Anleger Gewinne mit, da sie annehmen, dass ein Anstieg des US-Dollar für Schwellenmarktwerte problematisch sein könnte“, schließt Hein. 

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