AXA IM analysiert Hindernisse für Energieinvestitionen

Technischer Fortschritt und neue Regulierungsvorschriften beeinflussen den Energiemarkt nachhaltig. Dies ist eines der Ergebnisse der aktuellen Studie „Energy Report“, die AXA Investment Managers (AXA IM) heute vorgelegt hat.

12.11.2012 | 11:39 Uhr

Um gut durchdachte und langfristige Anlageentscheidungen treffen zu können, müssen beide Aspekte nach Auffassung der Researcher unbedingt berücksichtigt werden.

Für Anleger ist Energie ein wichtiges Thema. Veränderungen und Innovationen im Energiesektor haben weitreichende Folgen für die Weltwirtschaft. Im Energy Report von AXA IM werden die Analyseergebnisse zu drei wichtigen strategischen Investmentthemen zusammengefasst: 

1. Fossile Energie: Grundlegende Zusammenhänge

  • Fossile Brennstoffe bleiben die wichtigste Energiequelle. Allerdings werden die Preise stärker schwanken, und der Ölpreis wird steigen. Dies schafft Anlagechancen bei alternativen Energieträgern und Fördertechniken sowie bei Unternehmen mit höherer Energieeffizienz.
  • Die nachlassende Qualität der Kohlereserven ist ein langfristiges Risiko für diesen Brennstoff. Deshalb, aber auch wegen der immer strengeren Umweltrichtlinien, müssen die Emerging Markets ihre Investitionen kritisch überprüfen.
  • Nur ein Bruchteil der unkonventionellen Brennstoffe (wie Schiefergas) kann wirtschaftlich sinnvoll gefördert werden. Technologien, mit denen sich die amerikanischen Öl- und Gasvorkommen verwerten lassen, sind in Regionen mit anderen geologischen Gegebenheiten oder einer anderen Regelung der Eigentumsrechte an Bodenschätzen kaum einsetzbar.

2. Die Stellung erneuerbarer Energien im weltweiten Energiemix

  • Anleger sollten nach Unternehmen Ausschau halten, die regelmäßig und ernsthaft in Forschung & Entwicklung investieren, weil sonst Innovationslücken entstehen. AXA IM hält kleinere spezialisierte Firmen mit klaren Zielen im Bereich erneuerbarer Energien für besonders aussichtsreich.
  • Vielversprechend sind auch Märkte, an denen Infrastrukturprojekte und Initiativen zur Förderung erneuerbarer Energien Hand in Hand gehen. Der Staat muss dabei für die richtigen Rahmenbedingungen sorgen.
  • Außerdem sollten Anleger auf Hindernisse für den wirtschaftlichen Erfolg achten und sicherstellen, dass die Technologie Teil des Energiemixes werden kann. Regionale Leitungsnetze müssen für den Anschluss und den Transport erneuerbarer Energien vorbereitet werden, so dass Unternehmen und Privathaushalte beliefert werden können.

3. Reiz und Risiken der dezentralen Energieerzeugung

  • Um erneuerbare Energien rentabler nutzen zu können, müssen sie eine kritische Masse überschreiten. Die Technologie muss Industriereife erreichen. Mit der zunehmenden Vielfalt der Energiequellen werden Investitionen in Energienachfrage-Management immer attraktiver. Hier sind auch gute Kundenbeziehungen ein Schlüssel zum Erfolg.
  • Das Risikoprofil von Energieprojekten hängt stark von der Politik ab. Deshalb ist es für Anleger wichtig, die lokalen Vorschriften zu kennen und einzuschätzen. Am besten ist eine flexible Regulierung mit Zielvorgaben und berechenbaren Kontrollen.

Michael Bret, Head of Thematic Research bei AXA IM, sagt dazu: „In den letzten zehn Jahren hat sich der Energiesektor grundlegend geändert. Dies gilt für die Energiegewinnung ebenso wie für den Verbrauch. Diese Entwicklung ist noch nicht abgeschlossen, und wir erwarten auch bei den zurzeit hoch gehandelten Themen Schiefergas, Kohle, Atomkraft und Emissionshandel noch viele Überraschungen.“

„Indem wir langfristige Energietrends analysieren, können wir Unternehmen auswählen, die überdurchschnittliches Wachstum erwarten lassen. Wir können Chancen nutzen, wenn sich der technische Fortschritt und regulatorische Risiken nicht in den Kursen widerspiegeln. Wir können uns gegen Extremrisiken schützen und haben die Möglichkeit, bei kräftigen Kursschwankungen die Portfolios rasch anzupassen. Kunden mit speziellen Energierisiken können mit unseren Ergebnissen Zusammenhänge erkennen und Diversifikationsstrategien entwickeln.“

Eric Chaney, Head of Research AXA IM und Chief Economist der AXA-Gruppe, fügt hinzu: „Energie ist eines der wenigen Megathemen, die praktisch für alle Investoren relevant sind – für Anleger mit und ohne Short-Positionen, für Investoren von Absicherungsstrategien aber auch für Stiftungen oder Staatsfonds. Noch ist der Energiesektor ein komplexes Feld mit vielen Dimensionen – Wirtschaft, Politik, Technologie, Geschäftsmodelle, Regulierungsvorschriften. Er ist durchsetzt von konventionellem Denken. Eine der Stärken der Studie von Michael Bret ist, dass sie Entscheidern hilft, ihre eigene Sicht zu entwickeln. Eine zweite ist, dass sie einige populäre Irrtümer ausräumt, wie die Peak-Oil-Theorie, die Schiefergas-Revolution, Thesen zu CO2-Steuern und die Vermutung eines Auseinanderdriftens von Öl- und Gaspreisen.“

Der Energy Report ist die erste Studie der neuen Research and Investment Strategy-Reihe von AXA IM. Sie befasst sich mit Themen, die für Investoren in allen Assetklassen von Interesse sind. Ziel sind Erkenntnisse, die stabile, aktive Anlagestrategien gewährleisten.

Als nächstes wird sich das Research von AXA IM mit dem Thema „Die alternde Gesellschaft“ und den Auswirkungen des demografischen Wandels auf Wachstum, Sparverhalten und die Nachfrage nach Finanz- und Sachanlagen befassen.

Die Analyse im pdf-Dokument

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