Moventum: Schwellenländer setzen weltweit Märkte unter Druck

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Emerging Markets

Die schwelende Krise in den Schwellenländern hat die weltweiten Aktien- und Rentenmärkte weiterhin fest im Griff. Die Aktienmärkte entwickelten sich mit Ausnahme der USA negativ. Die größten Verluste mussten erwartungsgemäß die Schwellenländer verkraften, gefolgt von Europa und Japan.

23.08.2018 | 09:02 Uhr

Bei den Frühindikatoren überraschten in Deutschland sowohl die ZEW-Erwartungen (-13,7 versus -21,3) als auch die ZEW-Lagebeurteilung (72,6 versus 72,1) positiv. Auch die Industrieproduktion in der Eurozone entwickelte sich mit einem Zuwachs von 2,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr besser als erwartet. Zudem wurde der finale Wert für das BIP-Wachstum im 2. Quartal auf 0,4 Prozent revidiert, womit ebenfalls die Erwartungen (0,3 Prozent) übertroffen wurden. In den USA zeigte sich dagegen ein gemischtes Bild: So verzeichnete der Empire-State-Index mit einem Wert von 25 ebenso ein überzeugendes Ergebnis wie der Zuwachs der Einzelhandelsumsätze gegenüber dem Vormonat. Mit einem Anstieg von 0,5 Prozent konnten die Erwartungen von 0,1 Prozent hier deutlich übertroffen werden. Einen leichten Dämpfer gab es dagegen bei der Industrieproduktion, die mit einem Anstieg von 0,1 Prozent den Konsensus von 0,3 Prozent verfehlte. Zum Wochenabschluss enttäuschte dann die Stimmung der US-Verbraucher, die sich mit einem Wert von 95,3 Punkten überraschend eintrübte und die Erwartungen der Volkswirte, die mit einem leichten Anstieg auf 98 gerechnet hatten, verfehlte. In China enttäuschten wiederrum die Einzelhandelsumsätze sowie die Industrieproduktion. Trotz gewohnt robuster Wachstumsraten von 8,8 bzw. 6,0 Prozent wurden die Markterwartungen jeweils nicht erfüllt. Im Brexit-geplagten Großbritannien zeigte sich mit einem Zuwachs von 2,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr bei den Konsumentenpreisen ein anhaltend hoher Wert. Die Einzelhandelsumsätze konnten mit einem Zuwachs von 0,7 Prozent gegenüber dem Vormonat aber positiv überraschen.

Der Preis für ein Barrel Öl der Sorte Brent verbilligte sich gegenüber der Vorwoche deutlich und notierte auf einem Niveau von 71,83 US-Dollar je Barrel. Der US-Dollar legte gegenüber dem Euro um 0,20 Prozent zu. Der japanische Yen wertete mit einem Zuwachs von 0,44 Prozent ebenfalls auf.

In diesem Marktumfeld entwickelten sich die Aktienmärkte mit Ausnahme der USA negativ. Die größten Verluste mussten erwartungsgemäß die Schwellenländer verkraften, gefolgt von Europa und Japan. Innerhalb Europas entwickelte sich die Eurozone unterdurchschnittlich. Auf Sektorebene ergab sich folgendes Bild: In Europa entwickelten sich die Sektoren Basiskonsum, Versorger und IT am besten. Eine Underperformance zeigten die Segmente Energie, Rohstoffe und Finanzwerte. In den USA gehörten Titel aus den Sektoren Telekom, Basiskonsum und Versorger zu den Gewinnern, während Aktien aus den Bereichen Energie, Rohstoffe und Zyklischer Konsum hinterherhinkten. Small Caps schnitten sowohl in den USA als auch in Europa schlechter ab als Large Caps. Bei den Investmentstilen schnitt in den USA „Value“ besser ab, während in Europa „Growth“ outperformen konnte.

Im Rentenbereich entwickelten sich Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating und Euro-Staatsanleihen negativ. Anleihen mit kurzer Duration schnitten dabei leicht besser ab. Hochzinsanleihen mussten wie Hart- und Lokalwährungsanleihen aus den Schwellenländern ebenfalls einen Wertrückgang verkraften.

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