Schroders: Das spricht für eine gezielte Anlage in indischen Aktien

Foto: Schroders
Emerging Markets

Nach Ansicht von Schroders sollten Anleger Indien zunehmend als eigenständige Aktienallokation in Betracht ziehen statt als Teil einer breiteren regionalen oder Schwellenländerallokation.

11.06.2018 | 11:22 Uhr

Was spricht für eine eigenständige Anlage in indischen Aktien?

Unseres Erachtens sollten Anleger Indien zunehmend als eigenständige Position innerhalb ihres Aktienbestands in Betracht ziehen, so wie viele mittlerweile auch China als eigenständige Kategorie erachten. Für das Anlageuniversum indischer Aktien sprechen die Größe und das Wachstumspotenzial einer beträchtlichen Binnenwirtschaft und jüngste Veränderungen, die viele der Ineffizienzen beseitigen werden, von denen dieser Markt in der Vergangenheit geplagt war. Der Aktienmarkt Indiens bietet eine breite Palette an attraktiven Unternehmen.

Indien ist die weltweit siebtgrößte Volkswirtschaft und wächst unter den großen Volkswirtschaften am stärksten. Dieses solide Wachstum sollte den Aufstieg Indiens zur fünftgrößten Volkswirtschaft binnen fünf Jahren ermöglichen. Unterstützt wird das Land durch seine Führungsposition unter den Schwellenländern in der Nutzung von Technologie, um sein Finanzsystem zu transformieren, etwa zur E-Authentifizierung, finanziellen Inklusion und Schaffung einer Zahlungsinfrastruktur, was es der gesamten Bevölkerung ermöglichen sollte, an der regulierten Wirtschaft teilzuhaben. Ersichtlich wird dies an der Rekordzahl an Bankkonten, die derzeit eröffnet werden (Abbildung 1). Geschätzt wird, dass die Digitalisierung das Wirtschaftswachstum in Indien um 0,50 bis 0,75 Prozentpunkte beflügeln könnte.

Rapide zunehmende finanzielle Indien

Quelle: Schroders und Thomson Reuters Datastream.

Indien profitiert von großen und relativ offenen Kapitalmärkten, die es ausländischen Anlegern ermöglichen, an einer großen Anzahl lokaler Wachstumschancen teilzuhaben. Der lokale Aktienmarkt weist einen regen Handel auf, mit einer großen Auswahl an börsennotierten Unternehmen unterschiedlicher Marktkapitalisierung, die ein profitables Wachstum unter Beweis gestellt haben und in einem globalen Portfolio Diversifikationsvorteile mit sich bringen könnten. Dies hat globale Portfolioanleger (sowohl mit internationalen als auch mit nationalen Portfolios) dazu ermutigt, sich in einem beträchtlichen Umfang in Indien zu engagieren. Bemerkenswerterweise haben ausländische Portfolioanleger in den vergangenen 20 Jahren nur in zwei Kalenderjahren unter dem Strich Mittel aus Indien abgezogen. Eines davon war das Jahr der globalen Finanzkrise.

Allerdings ist der indische Aktienmarkt derzeit relativ anspruchsvoll bewertet, doch unseres Erachtens verdientermaßen: Wir gehen von einem beträchtlichen künftigen Wachstum der Unternehmensgewinne aus. Die Tiefe und Breite des indischen Aktienmarktes und somit sein Aufwärtspotenzial dürften mittels einer begrenzten Gewichtung im Rahmen eines globalen oder regionalen Anlagemandats oder eines Indexengagements kaum voll erfasst werden.

Das wesentliche Unterscheidungsmerkmal indischer Aktien (das diesen Markt auch für ein aktives Management prädestiniert) sind der Umfang und die Dynamik der Small- und Mid-Cap-Sektoren, die in globalen Benchmarks nicht vollständig ihren Niederschlag finden. Um dieses Ungleichgewicht in globalen Portfolios anzugehen, empfehlen wir, dass bestehende Engagements in indischen Large Caps durch eine eigenständige Anlage ergänzt werden sollten, die das gesamte Spektrum an Anlagechancen des dortigen Aktienmarktes nutzen kann. Ungeachtet der hohen Volatilität verbessern die Diversifikationsvorteile einer beträchtlichen Beimischung indischer Aktien die Effizienz von Portfolios, wie anhand der Sharpe Ratio (Messgröße für die Überrendite einer Anlage im Vergleich zum risikofreien Zinssatz, siehe unten) ersichtlich wird.

Risikobereinigte Renditen wären durch Beimischung indischer Aktien verbessert worden

Daten von 2003–2017. Quelle: Schroders und Thomson Reuters Datastream.

Wie immer bei einzelnen Schwellenländern sind die Anlagerisiken höher als in Industrieländern. Dazu gehören Währungs- und Kontrahentenrisiken sowie politische, rechtliche und betriebliche Risiken. All diese Faktoren bedeuten, dass Anleger unter Umständen den von ihnen ursprünglich investierten Betrag nicht zurückerhalten.

Der vollständigen Bericht können Sie hier in englischer Sprache herunterladen.

Die hierin geäußerten Ansichten und Meinungen stellen nicht notwendigerweise die in anderen Mitteilungen, Strategien oder Fonds von Schroders oder anderen Marktteilnehmern ausgedrückten oder aufgeführten Ansichten dar. Der Beitrag wurde am 05.06.18 auch auf schroders.com veröffentlicht.


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