Bellevue: Update JP-Morgan-Konferenz - Innovationsschub hält an

Die Biotech-Branche bleibt der Katalysator für eine neue Phase der Gewinndynamik unter den Medikamentenentwicklern – mit etlichen Portfoliofirmen von BB Biotech als Protagonisten.

03.02.2014 | 12:01 Uhr

Rund 300 präsentierende Unternehmen und mehr als 4000 Teilnehmer bildeten den Rahmen für die diesjährige Investor Healthcare Conference der US-Bank JP Morgan vom 13. bis 16. Januar in San Francisco. Das in der ersten Januarhälfte stattfindende Treffen gilt unter institutionellen Investoren als wichtigste Veranstaltung zur Gesundheitsbranche – und demnach auch als Stimmungsbarometer an den Kapitalmärkten. Im Blickpunkt der Experten stehen dabei vor allem jene Unternehmen, die in ihren Vorträgen einen Einblick in aktuelle klinische Studien und – unmittelbar vor Beginn der Berichtssaison – einen ersten Ausblick zur künftigen Umsatz- und Gewinnentwicklung geben. Der Zeitraum während und nach der Konferenz ist deshalb häufig mit grösseren Kursbewegungen bei einzelnen Biotech- und Pharmaunternehmen verbunden. Die Konferenz ist daher fester Bestandteil im Terminkalender des Portfolioteams von BB Biotech.

Optimistische Grundstimmung bleibt

Unter den Besuchern der JP-Morgan-Konferenz 2014 dominierte die positive Einschätzung, dass der neue Innovationszyklus in der Medikamentenentwicklung anhält und auch in diesem Jahr zahlreiche Produkte mit neuem Wirkprofil die Zulassung erhalten werden. Eine wesentliche treibende Kraft bleibt dabei die Biotechnologiebranche. In bestimmten Indikationen wie der Immuntherapie bei Krebserkrankungen oder bei Diabetes setzen aber auch Pharmakonzerne mit neuen Produkten die Akzente. Der Biotech-Sektor wird nach Auffassung der Experten seine Gewinndynamik aus dem Vorjahr beibehalten. Ein positiver Aspekt der Konferenz war auch, dass keines der Branchenschwergewichte mit negativen Überraschungen in Form einer Korrektur von bisherigen Gewinn- und Umsatzerwartungen aufwartete.

Celgene hebt Langfristprognose an

Von den Branchengrössen unter den Kernpositionen im Portfolio von BB Biotech gab Celgene den umfassendsten Ausblick. Für 2017 erwartet das Unternehmen Umsätze von 12 bis 13 Mrd. US-Dollar, was einem jährlichen Wachstum von 21% entspräche. Durch Effizienzsteigerung soll der Gewinn pro Aktie gar um jährlich 26% wachsen.

Weil die Konsensschätzungen der Analysten von leicht höheren Zahlen ausgegangen waren, blieb der erhoffte Kurssprung aus. Vor einem Jahr hatte der überraschende Langfristausblick bis 2017 den Aktienkurs von Celgene in den Tagen nach der JP-Morgan-Konferenz um rund 20% in die Höhe getrieben.

Celgenes künftige Gewinntreiber

Die Präsentation von Celgene fokussierte auf die klinischen Meilensteine, die in den kommenden zwei bis drei Jahren zu erwarten sind. Beim Umsatzpotenzial für Aprimelast äusserte sich die Firma optimistisch, im Falle einer US-Zulassung jährliche Spitzenumsätze im Milliardenbereich zu erzielen. Das Medikament, bei dem die Entscheidung für die Zulassung durch die US-Behörde FDA im März erwartet wird, soll unter dem Markennamen Otezla zur Behandlung von durch Schuppenflechte (Psoriasis) ausgelöster Arthritis zum Einsatz kommen. Rund 30% aller Psoriasis-Patienten entwickeln im Verlauf ihrer Erkrankung auch Gelenkentzündungen. Experten stufen das Marktpotenzial als beträchtlich ein, denn Methotrexat, die bislang am häufigsten als Erstlinientherapie verwendete Arznei, entwickelt wegen ihrer Toxizität etliche Nebenwirkungen.

Für das Krebsmedikament Abraxane plant Celgene in den kommenden Jahren erweiterte Anwendungen als Erstlinientherapie gegen Pankreaskrebs und schwarzen Hautkrebs (Melanom). Zugleich hob Celgene die langfristigen Umsatzerwartungen für das Leukämiepräparat Revlimid an. Nach positiven klinischen Ergebnissen geht das Unternehmen auch bei seinem umsatzstärksten Medikament in Zukunft von neuen Anwendungsmöglichkeiten aus. So zeigten die Daten für Revlimid in multiplem Myelom, dass sich Überlebensdauer und progressionsfreie Überlebensdauer in Kombination mit niedrig dosiertem Dexamethason signifikant verbesserten. Zahlreiche Experten kamen daraufhin zum Schluss, dass sich Revlimid in dieser Indikation langfristig als neue Standardbehandlung etablieren könnte.

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