Bellevue: BB Biotech feiert 20-jähriges Bestehen

Zum Jubiläumsanlass trafen sich Investoren und Branchenvertreter, um auf die Anfänge von BB Biotech zurückzublicken und einen Blick in die Zukunft zu wagen. Biotech-Sektor ist seinen Kinderschuhen entwachsen.

10.12.2013 | 09:10 Uhr

Die Beteiligungsgesellschaft BB Biotech feiert dieses Jahr ihr 20-jähriges Bestehen. Am Jubiläumsanlass in Zürich trafen sich Investoren und Branchenvertreter, um auf die Anfänge von BB Biotech zurückzublicken und einen Blick in die Zukunft zu wagen. Während der letzten zwei Jahrzehnte ist der Biotechnologie-Sektor seinen Kinderschuhen entwachsen. Er hat inzwischen ein Reifestadium erreicht, das gleichzeitig von hoher Innovationskraft geprägt ist. Die Medikamentenentwicklung hat enorme Fortschritte gemacht, was sich in den zahlreichen Produktzulassungen widerspiegelt. Bestes Beispiel dafür ist der Erfolg des Branchen-Primus Celgene, welcher auf die Entwicklung und Vermarktung neuer Wirkstoffe zur Behandlung von Krebs und Entzündungskrankheiten spezialisiert ist. Innerhalb von etwas mehr als zwei Jahrzehnten hat sich das Unternehmen zu einem Weltmarktführer mit einer Marktkapitalisierung von USD 60 Mrd. entwickelt. Celgene-CEO Robert J. Hugin, der aktuell auch Präsident von PhRMA (The Pharmaceutical Research and Manufacturers of America) ist, äusserte sich anlässlich der Jubiläumsfeierlichkeiten in Zürich optimistisch über die Zukunft des Sektors. Als massgebliche Treiber sieht er höhere IT- und Analyse-Kapazitäten sowie ein kontinuierlich steigendes Verständnis der menschlichen DNA und generell der Medikamentenforschung. Elementar ist ein investorenfreundliches Umfeld, das Start-ups ermöglicht, an Kapital zu gelangen. Die USA haben diesbezüglich gute Rahmenbedingungen geschaffen. So finden sich denn auch die grössten und erfolgreichsten Unternehmen in Übersee.

Weitere Innovationen gefragt

Der Sektor ist aber auch mit neuen Herausforderungen konfrontiert: Die Zeit der Me-too-Medikamente ist vorbei. Heute muss ein neues Therapeutikum einen klaren Mehrwert im Leben eines Patienten darstellen, ansonsten der kommerzielle Erfolg ausbleibt. So wurden in den USA allein seit 1990 15 Millionen zusätzliche Lebensjahre durch Krebstherapien geschaffen, meint Hugin. Die Felder für weitere Innovationen sind nach wie vor riesig: Trotz der eindrücklichen wissenschaftlichen Fortschritte sind viele Krankheiten noch nicht heilbar. Diabetes und Alzheimer zum Beispiel werden die Gesundheitssysteme weltweit vor grosse Herausforderungen stellen. In den USA ist mit Kosten für die Versorgung von Alzheimer-Patienten im Jahre 2050 von einer Billion US-Dollar zu rechnen, falls keine neuen Lösungsansätze gefunden werden. Gerade in diesem Therapiegebiet tappt die Forschung noch im Dunkeln, was die Ursachen und den weiteren Krankheitsverlauf anbelangt, darauf wies der Nobelpreisträger und ehemalige Verwaltungsrat der BB Biotech, Prof. Dr. David Baltimore, hin. Er zeigte sich auch besorgt über den anhaltenden Druck auf die Medikamentenpreise, denn Preisreduktionen limitieren auch die Gelder für Innovationen. In diesem Punkt waren sich alle Referenten einig und wiesen darauf hin, dass letztendlich die Gesundheitskosten durch eine starke und innovative Forschung nachhaltig gesenkt werden, indem wirksame und sichere Biotech-Medikamente auf den Markt gebracht werden.

Erfolgreiche Anlagestrategie von BB Biotech

Investoren haben in den letzten 20 Jahren trotz einer jährlichen Rendite von mehr als 10% turbulente Zeiten erlebt. Dem Platzen der Tech-Bubble um die Jahrtausendwende folgte eine Phase der Stagnation. Seit 2011 kann der Sektor, getrieben durch starke Fundamentaldaten der Unternehmen, mit einer Performance von 124% (NBI in USD) überzeugen. BB Biotech konnte gar dank erfolgreicher Anlagestrategie den Index um 28% übetreffen (in USD, per 31.10.2013).

Als BB Biotech vor 20 Jahren erstmals europäischen Investoren den Zugang zu US-Biotech-Unternehmen ermöglichte, gehörte die Beteiligungsgesellschaft zu den Pionieren, wie Mitbegründer Martin Bisang erläuterte. Heute ist BB Biotech mit über CHF 1.7 Mrd Börsenkapitalisierung einer der grössten Anleger weltweit. Der ehemalige Verwaltungsratspräsident Dr. Prof. Thomas Szucs meinte denn auch, dass sich die Nähe zu den Unternehmen und das profunde Verständnis für deren Tätigkeitsgebiet sich ausbezahlt habe. Gerade diese Nähe und auch das langfristige Engagement, welches in Zeiten der immer schnelleren Rendite-Generierung schwer zu finden sei, schätzt Hugin, CEO von Celgene, der grössten Beteiligung im Portfolio von BB Biotech. Die Zeichen stehen auch für die Zukunft gut: Viele Biotech-Unternehmen haben den Sprung in die Profitabilität geschafft. Kleine, hochspezialisierte Unternehmen mit innovativen Medikamenten kommen nach. In Kombination mit einer steigenden Nachfrage nach effizienten und effektiven Produkten kann die Industrie zuversichtlich nach vorne blicken.

Die Mitteilung im pdf-Dokument

Die Bellevue-Monatsnews im pdf-Dokument

Diesen Beitrag teilen: