Schroders: Konsolidierungswelle im europäischen Bankensektor?

Sie ist im vollen Gange: Die Überprüfung der Assetqualität europäischer Banken durch die Europäische Zentralbank (EZB). Die Ergebnisse werden im Oktober erwartet und bis dato weiß niemand, wie streng die Linie der Währungshüter wohl sein wird.

10.07.2014 | 11:31 Uhr

Justin Bisseker, Analyst für europäische Banken beim britischen Vermögensverwalter Schroders, geht von einem glaubwürdigen Prozess aus, schlicht weil es keine Alternative gibt: „Die Europäische Zentralbank hat nur diesen einen Versuch, bevor sie die Position als Europas führender Bankenregulierer übernimmt. Ein Fehltritt wäre da unglaublich peinlich.“

Deshalb werden auch schon erste Stimmen laut, die mit der Überprüfung der Assetqualität und dem Stresstest den Beginn einer Konsolidierungswelle im europäischen Bankensektor sehen. „Es gibt Anzeichen, die für eine Konsolidierung sprechen“, bestätigt auch Bisseker. „Viele Banken finden keinen Zugang zu neuen, unabhängigen Kapitalquellen oder aber die Regulierungsbehörden werten den aktuellen EZB-Prozess als frei Haus gelieferte Due Dilligence.“ Mit anderen Worten: Je strenger die Asset Quality Review der EZB ausfalle, desto größer die Anzahl der Banken, die den Stresstest nicht bestünden. Und damit würde natürlich die Wahrscheinlichkeit steigen, dass schwächere Banken von ihren stärkeren Wettbewerbern geschluckt würden.

„In einigen Märkten wird das Banksystem auch weiterhin von einer Kombination aus niedriger Profitabilität und hoher Fragmentierung geprägt sein“, erläutert Bisseker. Beispiele seien vor allem Deutschland und Italien. In anderen Ländern wie Spanien gäbe es eine große Anzahl problematischer Assets, die nach höheren Rückstellungen verlangten. Für einige Banken könnte es schwer werden, diese Rückstellung auf unabhängiger Basis zu bilden – besonders, wenn die Umsicht des Managements in Frage gestellt wird.

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