Zitat der Woche: Zum künftigen Wirtschaftswachstum Chinas

„Unter Berücksichtigung des wahrscheinlichen Anstiegs der Konsumneigung, des demografischen Wandels und der Aufwertung des realen Wechselkurses des Yuan (ob durch nominale Aufwertung oder Lohninflation) rechnen wir damit, dass die Leistungsbilanzdefizite bis 2015/2016 auf null reduziert werden können“, so Hervé Lievore, Volkswirt bei AXA Investment Managers.

07.05.2012 | 09:57 Uhr

Das entspricht den Schätzwerten, die Eichengreen, Park und Shin in ihrem im März 2011 veröffentlichten Arbeitspapier zur plötzlichen Abschwächung vormals dynamisch wachsender Volkswirtschaften angesetzt hatten. Die Autoren beziffern das Risiko einer raschen Abkühlung des chinesischen Wirtschaftswachstums auf rund zwei Prozentpunkte. Es wäre durchaus nicht überraschend, wenn das BIP-Wachstum in China sich in den nächsten fünf Jahren auf etwa 6 bis 7 Prozent verlangsamen würde. Auf einem solchen Wachstumsniveau sind manche Probleme – wie beispielsweise Arbeitslosigkeit und gefährdete Assets in den Bankbilanzen – schwerer in den Griff zu bekommen. Letztlich wird es von der neuen Führungsriege der Kommunistischen Partei Chinas, die Anfang nächsten Jahres für mindestens fünf Jahre das Ruder übernehmen wird, abhängen, ob und inwieweit das gegenwärtige Geschäftsmodell angepasst wird. Dies ist eine überaus heikle Aufgabe, wenn man bedenkt, wie schwierig es ist, von einem System der finanziellen Repression Abschied zu nehmen.“

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