ETF Securities: Anleger schichten weiter in zyklische Vermögenswerte um

Die Anleger reduzierten ihre defensiven Positionen bei Gold und Edelmetallkörben zugunsten von Engagements bei Technologieaktien, Industriemetallen und Rohstoffwährungskörben. Die Mittelflüsse in ETFs mit Bezug zu den Themen Robotik und Cybersicherheit waren so hoch wie seit fünf bzw. drei Wochen nicht mehr.

27.07.2017 | 16:11 Uhr

Die Kapitalströme in ETFs mit Technologiethematik erreichten Mehr-Wochenhochs. Die ETPs für Robotik (A12GJD) und Cybersicherheit (A14ZT8) verzeichnen seit ihrer Auflegung sehr hohe Zuflüsse. Mit 7,2 Mio. USD bzw. 6,4 Mio. USD markierten die Kapitalströme in ETPs für Robotik und Cybersicherheit Fünf- bzw. Drei-Wochenhochs. „Im letzten Jahr verbuchten Aktien mit Bezug zur Robotik-Thematik Erträge von fast 39 Prozent, ihre Pendants zum Thema Cybersicherheit etwa 21 Prozent“, so Jan-Hendrik Hein, Head of German Speaking Regions von ETF Securities.

Industriemetallkorb-ETPs (A0SVX7) vereinen seit vier Wochen in Folge Mittelzuflüsse auf sich. Die Mittelflüsse in Industriemetallkörbe beliefen sich vergangene Woche auf 13,2 Mio. USD. Verschiedene positive Überraschungen bei den chinesischen Datenveröffentlichungen sorgten letzte Woche für eine anhaltend positive Dynamik bei den Industriemetallpreisen. Die chinesischen Zahlen zur Industrieproduktion, zu den Einzelhandelsumsätzen und zum BIP übertrafen die Erwartungen. China ist der größte Konsument von Industriemetallen, woran sich aufgrund des anhaltenden Wachstums seiner Wirtschaft nichts ändern dürfte. „Wir schätzen den Ausblick für das chinesische Wirtschaftswachstum, mindestens bis Ende des Jahres, weiter positiv ein, da das Land im Vorfeld des 19. Nationalkongresses der kommunistischen Partei Chinas Stabilität anstrebt“, erklärt Hein.

Die Anleger geben Silber den Vorzug vor Gold. Mit 17 Mio. USD verbuchten Long-Silber-ETPs (A0N62F) letzte Woche die dritte Woche in Folge Mittelzuflüsse. Dagegen verzeichneten Long-Gold-ETPs (A0LP78) und Long-Edelmetallkörbe (A0N62H) Abflüsse im Umfang von 28,5 Mio. USD bzw. 5,6 Mio. USD. Angesichts anhaltender Hinweise auf wirtschaftliche Stärke entscheiden sich Anleger für Silber, da es in konjunkturellen Aufschwungphasen größeres Aufwärtspotenzial besitzt. Während wir Gold am Ende des 2. Quartals 2018 stabil im Bereich der aktuellen Niveaus erwarten, könnte Silber um mehr als 10 Prozent ansteigen, sodass sich das derzeit erhöhte Gold-Silber-Verhältnis wieder näher auf seine historischen Durchschnittswerte zubewegt. „Ein unerwarteter Inflationsanstieg würde unserer Einschätzung nach beiden Metallen zugutekommen. Aufgrund der stärkeren industriellen Nutzung und des anhaltenden Defizits beim Minen-Angebot halten wir Silber in der derzeitigen Phase des Konjunkturzyklus jedoch für besser positioniert“, so Hein.

Rohstoffwährungskörbe verzeichnen die höchsten Zuflüsse seit April. Käufe von Rohstoffwährungskörben im Umfang von 7,7 Mio. USD sind ein weiterer Hinweis auf den zunehmenden Optimismus der Anleger im Hinblick auf zyklische – und dabei vor allem auf rohstoffbezogene – Vermögenswerte. Nach einer Leitzinserhöhung der Bank of Canada wertete der kanadische Dollar sprunghaft auf den höchsten Stand seit 13 Monaten auf, was auf eine Erholung der zugrunde liegenden Ölnachfrage hindeuten könnte. „Die norwegische Krone hat ebenfalls auf ein 9-Monatshoch aufgewertet, nachdem die jüngste Ölpreisrally die Währung in die Höhe getrieben hat“, legt Hein dar. 

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