Moventum: Drohender Handelskonflikt trübt Stimmung

Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland gingen im März deutlich zurück. Neben der Sorge eines Handels-konflikts belastet der stärkere Euro die Konjunkturaussichten für Deutschland.

28.03.2018 | 10:08 Uhr

Die vergangene Handelswoche war vollgepackt mit einer Vielzahl an Frühindikatoren. Dabei war allen Ergebnissen die Unsicherheit bezüglich eines möglichen Handelskonflikts anzumerken. Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland gingen im März deutlich zurück. Neben der Sorge eines Handels-konflikts belastete der stärkere Euro die Konjunkturaussichten für Deutschland. Die Bewertung der konjunkturellen Lage ver-schlechterte sich hingegen nur leicht. Eine ähnliche Entwicklung war bei den Ergebnissen des ifo Geschäftsklimaindex festzustellen. Die Unternehmer waren etwas weniger zufrieden mit ihrer aktuellen Geschäftslage, der Optimismus mit Blick auf die kommenden Monate nahm ab. Der drohende Protektionismus drückte auch hier auf die Stimmung. In der Eurozone waren die Werte für die vorläufigen Einkaufsmanagerindizes im verarbeitenden Gewerbe ebenfalls rückläufig. Die Indizes mussten zwar deutliche Rückgänge hinnehmen, jedoch hatten die Werte im Januar noch den höchsten Stand seit 2006 erreicht, so dass sich diese weiterhin klar im expansiven Bereich befinden. Beim FOMC-Zinsentscheid kam es wie erwartet zu einer Anhebung der Fed Fund Rate um 25 Basispunkte. Damit liegt die Bandbreite nun zwischen 1,50 bis 1,75 Prozent. Zudem wurden die Perspektiven für das BIP-Wachstum in 2018 und 2019 angehoben und die erwartete Arbeitslosenquote für die nächsten drei Jahre nach unten genommen. Unter dem neuen Fed-Chef Powell werden für das laufende Jahr weiterhin zwei weitere Erhöhungen in Aussicht gestellt. Für 2019 sind drei und für 2020 zwei weitere Schritte eingeplant.

Der Preis für ein Barrel Öl der Sorte Brent sprang in der vergangenen Handelswoche nach oben und schloss bei 70,45 US-Dollar. Der US Dollar gab gegenüber dem Euro um etwa 0,7 Prozent nach und verharrte unterhalb von 1,23 EUR/USD. Gegenüber dem japanischen Yen gab der Euro um 0,5 Prozent nach.

In diesem Umfeld entwickelte sich für den Euro-Anleger der europäische Aktienmarkt, gefolgt von japanischen und US-amerika-nischen Titeln, am besten. Innerhalb Europas zeigte die Eurozone eine schwächere Ent-wicklung auf, während Titel aus den Emerging Markets besser abschnitten als Werte aus den Industrienationen. Auf Sektorebene ergab sich folgendes Bild: In Europa entwickelten sich die Sektoren Öl&Gas, Energie und Versorger am besten. Eine Underperformance zeigten hingegen die Bereiche IT, Finanzen und Telekom auf. In den USA gehörten Titel aus den Sektoren Energie, Versorger und nicht-zyklischer Konsum zu den größten Gewinnern. Auf der anderen Seite waren die Bereiche IT, Finanzen und Gesundheitswesen am schwächsten. Kleinkapitalisierte Werte (Small Caps) schnitten gegenüber Large Caps in Europa und in den USA besser ab. Hinsichtlich der Investmentstile "Value" und "Growth" entwickelte sich in Europa der Growth-Bereich besser, wohingegen in den USA der Value-Bereich besser lief.

Im Rentenbereich entwickelten sich europäische Staatsanleihen wiederholt am besten. Es folgten Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating und Hochzinsan-leihen. Anleihen aus den Schwellenländern schlossen die Handelswoche schwächer ab als europäische Staatsanleihen.

Der komplette Marktkommentar von Moventum als PDF-Dokument.

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