Moventum: Defensivere Ausrichtung der Portfolios

Asset Allocation

Moventum Asset Management richtet seine Portfolios angesichts steigender Risiken defensiver aus. Das wurde nach der quartalsweisen Asset-Allokation-Konferenz beschlossen.

24.09.2019 | 09:47 Uhr

„Die Weltwirtschaft wächst langsamer, das Risiko einer Rezession hat signifikant zugenommen“, sagt Sascha Werner, Portfoliomanager bei Moventum AM. „Deshalb schichten wir bei Aktien etwa aus Technologie in defensivere Branchen um und setzen bei den Emerging-Markets-Anleihen auf Papiere in Hart- statt in Lokalwährungen.“ 

„Die Schwäche der Weltkonjunktur ist insbesondere auf den schwelenden und immer weiter eskalierenden Handelskonflikt zwischen den USA und China zurückzuführen“, sagt Werner. Die Einkaufsmanagerindizes sinken weltweit. In Europa befinden sich bereits zahlreiche Länder in einer Industrierezession, lediglich der noch positive Dienstleistungssektor bewahrte die Volkswirtschaften bisher vor einer per Definition richtigen Rezession. „Mit den BIP-Zahlen für das dritte Quartal dürfte sich dies dann ändern“, sagt Werner. So wird selbst für Deutschland eine erneute und damit eine zweifach aufeinanderfolgende Abschwächung des BIP erwartet. In Europa entwickelt sich von den größeren Volkswirtschaften lediglich Spanien noch über dem Durchschnitt. 

Die USA wachsen im Verhältnis zu Europa noch stärker. „Aber auch dort ist der PMI zuletzt unter die 50er-Marke gerutscht“, so Werner. Der amerikanische Präsident dürfte sich durchaus darüber bewusst sein, dass er mit seiner Handelsstrategie gegenüber China ein Abgleiten der US-Wirtschaft in eine Rezession riskiert. „Da bis auf zwei Ausnahmen Anfang des vergangenen Jahrhunderts noch nie ein US-Präsident wiedergewählt wurde, wenn sich das Land zur gleichen Zeit in einer Rezession befand, würden bei einer Verschlechterung der US-Wirtschaft in Richtung Rezession die Chancen einer Wiederwahl des amtierenden Präsidenten drastisch sinken“, sagt Werner. Sollte es zu einer globalen Rezession kommen, so ist dennoch mit einer relativ sanften Landung zu rechnen. Ein Ausmaß wie in der Krise 2008/2009, als die Nachfrageseite komplett weggebrochen ist, ist nicht zu erwarten.

Angesichts dieser konjunkturellen Lage bleibt Moventum zwar insgesamt positiv gestimmt für Aktien. „Allerdings nehmen wir ein wenig Tempo raus und bauen unsere über mehrere Quartale bestehende Übergewichtung in Technologie zugunsten von defensiven Sektoren etwas ab“, sagt Werner. „Dies machen wir unabhängig von der sich daraus möglicherweise ergebenden Verschiebung in der Ländergewichtung. Zudem gehen wir aus Small- und Midcap-Pharma- und Biotechunternehmen heraus und in defensivere Pharmawerte.“

Im Rentensegment wird die Strategie beibehalten: „Staatsanleihen erachten wir im derzeitigen Umfeld und trotz geringer Renditen als unverändert attraktiv“, sagt Werner. „Bei einem sich weiter verschlechternden konjunkturellen Umfeld halten wir aber einen weiteren Rückgang der Renditen für möglich. Die zuletzt gesehene Gegenbewegung ist nicht mehr als eine technische Reaktion und für uns in keiner Weise beunruhigend.“ Die Emerging-Markets-Position in Lokalwährungen wird unter Risikoaspekten in eine in Hartwährung getauscht.

Mehr unter www.moventum.lu

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