Quantitative Anlagestrategien eignen sich gut für die Integration sekundärer Zielsetzungen wie z. B. einer Verringerung der CO2-Intensität. Nach unseren Erkenntnissen wird die Outperformance von Multifaktor-Strategien durch eine Verringerung ihrer CO2-Intensität nur in begrenztem Maße herabgesetzt.
27.05.2020 | 15:27 Uhr
Unser Research zur Integration von Nachhaltigkeit in quantitative Anlagestrategien zeigt, dass sich diese gut für eine Integration sekundärer Zielsetzungen wie einer Verringerung der CO2-Intensität eignen – neben dem vorrangigen Ziel, attraktive risikoadjustierte Renditen zu erreichen. Dies hängt mit dem großen Anlageuniversum zusammen, das für die Strategie nach den attraktivsten Anlagegelegenheiten durchsucht werden kann.
Wenn ein Unternehmen mit hohen CO2-Emissionen eine Anleihe mit attraktiven Faktor-Punktzahlen begibt, ist der Algorithmus für die Portfoliokonstruktion häufig in der Lage, eine andere Anleihe mit ähnlichen Faktor-Punktzahlen, aber geringerer CO2-Intensität zu finden. Dadurch wird die Portfolio-Zusammensetzung effizient zugunsten von Anleihen nachhaltiger wirtschaftender Unternehmen verschoben, ohne dass in beträchtlichem Umfang auf Faktor-Exposition verzichtet werden müsste.
Wir haben untersucht, wie sich eine Beschränkung der CO2-Intensität in einem Backtest-Zeitraum von 1994-2019 auf die Performance unserer globalen Multifaktor-Strategien für Unternehmens- und High-Yield-Anleihen auswirkt. Die Beschränkung gibt vor, dass die gewichtete durchschnittliche CO2-Intensität des Portfolios unter der der Benchmark liegen sollte. Die Auswirkungen auf die einem Backtest unterzogene Performance gehen nicht über einige wenige Basispunkte pro Jahr hinaus. Wir haben uns auch mit einer ehrgeizigeren Reduzierung von CO2-Emissionen wie z. B. einer im Vergleich zur Benchmark um 10, 20 oder 30 % usw. geringeren CO2-Intensität beschäftigt und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass die voraussichtliche Outperformance der Strategien dadurch nur moderat herabgesetzt wird.
Man fragt sich vielleicht, warum eine Verringerung der CO2-Intensität der Multifaktor-Strategien nur eine begrenzte Herabsetzung der Outperformance zur Folge hat, obwohl die Vorgabe von Beschränkungen bei einer Multifaktor-Strategie im Allgemeinen zu geringeren Faktor-Expositionen führt. Wir sehen hierfür drei Gründe:
Unserer Ansicht nach trägt der beschriebene Ansatz dazu bei, Überleitungsrisiken im Portfolio zu reduzieren, bietet aber immer noch attraktive risikoadjustierte Renditen.
Hier können Sie die Studie mit den ausführlichen Ergebnissen herunterladen.
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