Morgan Stanley: Ein flexibler Ansatz für europäische Anleihen

Anleihen

Die European Fixed Income Opportunities-Strategie ist darauf ausgelegt, Anlegern im aktuellen Niedrigzinsumfeld wettbewerbsfähige Renditen zu bieten, in volatilen Marktphasen Wert zu erhalten und einen wichtigen Beitrag zur Diversifizierung des Portfolios zu leisten.

07.10.2019 | 13:38 Uhr

 Anlagen in europäischen Anleihen bleiben eine Herausforderung, da die nominalen Anleihenrenditen aufgrund der Anleihenkaufprogramme der Zentralbanken auf sehr niedrige Niveaus gedrückt wurden. Mittlerweile werden Anleihen mit negative Renditen im Wert von knapp 15 Bio. EUR (der doppelte Betrag im Vergleich zu Ende 2018) gehandelt. Dadurch ist es schwierig, in Europa attraktive Anleihenrenditen zu erzielen.

Trotzdem können europäische Anleihen einen wichtigen Beitrag zur Diversifizierung von Portfolios leisten und haben das Potenzial, gerade dann positive Erträge zu generieren, wenn risikoreichere Anlagen, wie Aktien, unter Druck stehen. Unserer Ansicht nach haben sich europäische Anleihen seit der Bildung der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion (EWWU) allgemein gut entwickelt. Obwohl sich die Renditen deutscher und anderer hochqualitativer Staatsanleihen nahe an Allzeittiefs bewegen, finden sich unter festverzinslichen europäischen Wertpapieren eine Reihe „sonstiger“ staatlicher und „ausgefallenerer“ Emittenten von Euro-Anleihen, die alle Anleger ansprechen dürften.

Uneingeschränkt, aktiv und flexibel

Die Anlagephilosophie des European Fixed Income Opportunities ist darauf ausgerichtet, flexiblel und opportunistisch zu sein. Die quantitativen Lockerungsprogramme der Zentralbanken führten nicht nur zu einem starken Rückgang der Renditen am Staatsanleihenmarkt, sondern auch bei Pfandbriefen und Investment-Grade-Unternehmensanleihen. In der Vergangenheit profitierten die Anleihepreise von der quantitativen Lockerung und erzielten damit positive Erträge für Anleiheinvestoren. Nun besteht unserer Meinung nach jedoch die Gefahr, dass die Bewertungen dadurch auf unnachhaltig hohe Niveaus getrieben wurden, sodass die künftigen Erträge letzten Endes enttäuschend ausfallen könnten.

Unseres Erachtens nach ist es wichtig, dass Investoren Chancen in den Bereichen erkennen, die bislang nicht im Fokus der Zentralbanken lagen. Dazu zählen unter anderem forderungsbesicherte Wertpapiere (Asset Backed Securities), Schwellenländer- und High-Yield-Anleihen. Die European Fixed Income Opportunities-Strategie unterliegt keinen Einschränkungen und kann daher in diesen diversifizierenden Anleihenmärkten investieren. Außerdem kann die Strategie flexibel in Anleihen investieren, die auf Lokalwährungen (zusätzlich zum Euro) von Industrie- und Schwellenländern lauten. Unser aktives Management und unsere Flexibilität erlauben uns, diese Anlageklassen taktisch im Portfolio höher zu gewichten, insbesondere dann, wenn sie das größte Wertsteigerungspotenzial bieten.

Unsere Anlagephilosophie

 Ein wichtiger Faktor ist, dass wir das Portfolio nicht an einer Benchmark ausrichten. Damit verfügen wir über die nötige Flexibilität, die Anlagen auf das gesamte festverzinsliche Universum zu verteilen. Die Spanne unserer absoluten Duration reicht von null bis sechs Jahren. Damit können wir das Durationsengagement des Portfolios je nach der Entwicklung im Zyklus anpassen. Das Gesamtziel ist immer der Kapitalerhalt.

Effizienter Portfolioaufbau und interne Absicherungen

Für den Portfolioaufbau verwendet die European Fixed Income Opportunities-Strategie einen Prozess mit internen Absicherungsmechanismen, die signifikante Wertrückgänge unter ungünstigen Marktbedingungen minimieren sollen. Das Managementteam durchsucht die Märkte nach Anlagechancen im festverzinslichen Bereich mit unkorrelierten Risikoprämien, die eine interne Diversifikation bieten und die laufenden Gesamterträge des Portfolios glätten. Unser Absicherungsansatz kann sich zudem auf zwei Arten positiv auf die Portfoliorendite auswirken. Zum einen durch positive Zinserträge und zum anderen durch Positionen in unterbewerteten Wertpapieren, die einen attraktiven relativen Wert bieten.

 

Absicherungskosten

 Fokus auf die Minimierung der Kosten für die Währungsabsicherung

Aufgrund von unterschiedlichen Konjunkturzyklen in verschiedenen geographischen Regionen und unterschiedlicher Geldpolitik der Zentralbanken sind die Kosten der Währungsabsicherung in den Ländern gestiegen, in denen die Leitzinsen niedrig oder sogar negativ sind. Das macht vielen europäischen Anlegern zu schaffen, denen wegen der negativen Leitzinsen signifikante Kosten für die Währungsabsicherung von Anleihen entstehen, die auf andere Währungen als den Euro lauten, insbesondere den US-Dollar. Im letzten Jahr erreichten diese Absicherungskosten 3% pro Jahr, wie in Abbildung 2 zu sehen ist. Unserer Meinung nach können Euro-basierte Anleger durch Anlagen in auf Euro lautenden Wertpapieren diese Absicherungshürde umgehen und ihr Ertragspotenzial maximieren. Während die Absicherungskosten für Anleger mit Euro-Fokus oft nachteilig sind, können sie die Erträge ausländischer Anleger potenziell verbessern, da sie die Erträge in Währungen außer dem Euro steigern.

Fazit:

Obwohl das aktuelle Umfeld für festverzinsliche Anlagen herausfordernd ist, sind wir der Meinung, dass eine Kernposition in festverzinslichen Wertpapieren eine wesentliche Komponente in einem Portfolio darstellen kann. In unseren Augen ist unsere European Fixed Income Opportunities-Strategie das perfekte Gegenmittel für die aktuellen Marktbedingungen, denn sie bietet einen uneingeschränkten Anlageansatz mit der Möglichkeit zur Diversifizierung in Anlagen, die nicht von der Geldpolitik der Zentralbank beeinflusst werden. Der aktiv verwaltete Fonds mit Fokus auf interne Absicherungen ist darauf ausgerichtet, die Diversifikationsvorteile von Durationsspannen zu maximieren und Wertrückgänge des Portfolios durch einen effizienten Portfolioaufbau zu begrenzen.

Risikohinweise

Bei Anlagen in Anleihen sind die Fähigkeit des Emittenten, Tilgungen und Zinszahlungen zeitgerecht zu leisten (Kreditrisiko), Änderungen der Zinsen (Zinsrisiko), die Bonität des Emittenten sowie die allgemeine Marktliquidität (Marktrisiko) zu beachten. Im aktuellen Umfeld steigender Zinsen können Anleihekurse fallen und zu volatilen Phasen sowie zur verstärkten Rückgabe von Fondsanteilen führen. Langfristige Wertpapiere können auf Zinsänderungen sensibler reagieren. Bei sinkenden Zinsen können sich die laufenden Erträge aus dem Portfolio reduzieren. Bestimmte US-Staatspapiere, die im Rahmen der Anlagestrategie gekauft wurden, wie zum Beispiel die von Fannie Mae und Freddie Mac ausgegebenen Anleihen, werden nicht durch das Vertrauen in die Kreditwürdigkeit der US-Regierung besichert. Es ist möglich, dass diese Emittenten nicht über ausreichende Mittel verfügen, um ihre Zahlungsverpflichtungen in Zukunft zu erfüllen. Darlehen öffentlicher Banken unterliegen dem Liquiditätsrisiko und den Kreditrisiken von Titeln mit niedrigerem Rating. Hochverzinsliche Wertpapiere (High-Yield-Anleihen oder „Junk Bonds“) sind Wertpapiere mit einem niedrigeren Rating, die ein höheres Kredit- und Liquiditätsrisiko aufweisen. Staatsanleihen unterliegen dem Ausfallrisiko. Hypotheken- und forderungsbesicherte Wertpapiere (MBS und ABS) unterliegen dem Risiko einer vorzeitigen Tilgung und einem höheren Ausfallrisiko, und es kann schwierig sein, sie zu bewerten oder zu verkaufen (Liquiditätsrisiko). Außerdem sind sie mit Kredit-, Markt- und Zinsrisiken verbunden. Der Währungsmarkt ist äußerst volatil. Die Kurse an diesen Märkten werden unter anderem durch das sich ändernde Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage einer Währung, fiskalische, geldpolitische und innenpolitische oder währungspolitische Kontrollen und Maßnahmen sowie Änderungen an in- und ausländischen Zinssätzen beeinflusst. Anlagen in ausländischen Märkten sind mit besonderen Risiken verbunden. Dazu zählen politische und wirtschaftliche Risiken sowie Währungs- und Marktrisiken. Die Risiken einer Anlage in Schwellenländern übersteigen jene, die generell mit Investitionen im Ausland einhergehen. Finanzderivate können Verluste unverhältnismäßig stark steigern und erhebliche Auswirkungen auf die Performance haben. Sie unterliegen möglicherweise auch Kontrahenten-, Liquiditäts-, Bewertungs-, Korrelations- und Marktrisiken. Es ist möglicherweise schwieriger, beschränkt handelbare und illiquide Wertpapiere zu verkaufen und zu bewerten als börsengehandelte Titel (Liquiditätsrisiko). Da die Möglichkeit besteht, dass vorzeitige Tilgungen den Cashflow bei Collateralized Mortgage Obligations (CMOs) ändern, können ihr Fälligkeitsdatum oder ihre durchschnittliche Laufzeit nicht vorab bestimmt werden. Falls außerdem die Sicherheiten der CMOs oder Garantien Dritter nicht für die Zahlungen ausreichen, könnte das Portfolio einen Verlust erleiden.

Hier geht's zum Artikel.

Diesen Beitrag teilen: