OVIDpartner GmbH: Photon Energy Anleihe mit über 7% Zinskupon

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Anleihen

Der Solarspezialist Photon Energy ist unter deutschen Anlegern weitgehend unbekannt. Das ist schade. Denn das Unternehmen mit dem Hauptsitz in Amsterdam hat seine jüngste Anleihe mit einem Kupon von stolzen 7,75 Prozent ausgestattet.

23.07.2018 | 12:15 Uhr

Aus Anlegersicht besteht der Clou bei Photon Solar darin, dass das Unternehmen selbst auch eigene Solarparks in Europa und Australien betreibt. Diese sorgen pro Jahr für einen Zufluss an freien Barmitteln von 2,34 Millionen Euro. Das entspricht fast exakt dem Betrag, den der Konzern für seine Zinszahlungen aufbringen muss. Im Oktober 2017 emittierte Photon Solar eine Unternehmensanleihe (WKN A19MFH) mit einem Volumen von 30 Millionen Euro. Der Bonds ist mit einem Kupon von 7,75 Prozent ausgestattet. Mit den eingeworbenen Mitteln wurde eine im März 2018 fällige Anleihe refinanziert. Außerdem floss ein Teil des Kapitals in die Finanzierung weiterer Photovoltaik-Anlagen. Die jährlichen Zinszahlungen für diese Anleihe belaufen sich auf 2,325 Millionen Euro. Das ist sogar ein Tick weniger als der Free Cashflow, den die eigenen Solarparks liefern. Durch diesen „Airbag“ dürften die Zinszahlungen somit als weitgehend gesichert gelten.

Aus Sicht von Michael Gollits, Vorstand bei von der Heydt & Co. AG und Berater des Publikumsfonds OVID Infrastructure HY Income UI (WKN A112T8/A112T9), verfügt der Bond noch über weitere Vorteile: „Die Anleihe der Photon Energy N.V. erweitert unser Portfolio im Solarbereich. Sie wird von vielen institutionellen Investoren bis zur Endlaufzeit gehalten. Daher ist sie kaum von Marktbewegungen betroffen.“ Die Laufzeit der Anleihe endet 2022.

Das Unternehmen wurde vor zehn Jahren in Prag gegründet. Heute befindet sich der Stammsitz in den Niederlanden. Darüber hinaus gibt es Niederlassungen in Deutschland, Tschechien, Ungarn, der Slowakei und in der Schweiz sowie in Australien. Insgesamt agiert Photon Energy in zehn Ländern. Der Konzern deckt im Solarbereich im Prinzip die gesamte Wertschöpfungskette ab: von der Projektentwicklung über Technologielösungen, den Bau von Kraftwerken bis hin zu deren Betriebsführung und Wartung. Bislang hat der Solarspezialist rund 60 Kraftwerke mit einer Gesamtkapazität von 50 MWp errichtet. Rund die Hälfte davon befindet sich im eigenen Portfolio. Insgesamt versorgen die von Photon Energy gebauten Solaranlagen insgesamt mehr als 10.000 Haushalte mit Strom. Zusätzlich erbringt das Unternehmen für zahlreiche Solarparks Service-Dienstleistungen.

Dieser Track Record ermöglichte es Photon Solar, im Januar dieses Jahres mit Canadian Solar eine Kooperation abzuschließen. Canadian Solar zählt mit einem Jahresumsatz von rund 3,5 Milliarden Dollar nach eigenen Angaben zu den größten Solarunternehmen der Welt und notiert an der amerikanischen Technologiebörse NASDAQ. Die von dem kanadischen Unternehmen vor allem in China hergestellten Solarmodule produzieren weltweit mehr als 26 Gigawatt sauberen Strom, was in etwa der Leistung von 18 Kernkraftwerken entspricht. Zusammen mit Canadian Solar will Photon Energy fünf Photovoltaik-Kraftwerke im australischen Bundesstaat New South Wales errichten. Die Leistung soll sich auf insgesamt 1,14 Gigawatt summieren.

Nach Angaben von Photon Energy will Australien bis zum Jahr 2030 rund zehn Gigawatt an Kohlekraftwerksleistung vom Netz nehmen. Die daraus entstehende Lücke soll vor allem durch erneuerbare Energien geschlossen werden. Photon Energy ist an den fünf Photovoltaik-Projekten in Australien mit jeweils knapp 25 bis 49 Prozent beteiligt. Die übrigen Anteile hält Canadian Solar.

Im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahrs steigerte Photon Energy im Jahresvergleich den Umsatz um ein Drittel auf 3,7 Millionen Euro. Der Netto-Gewinn verbesserte sich von -0,3 auf knapp 1,9 Millionen Euro.

Mit dem Erwerb dieser Unternehmensanleihe setzt der auf Infrastrukturanleihen fokussierte OVID Infrastructure HY Income UI (WKN A112T8/A112T9) gezielt auf die weltweit zunehmende Bedeutung von Solarparks. Schließlich stammt mittlerweile rund ein Viertel der weltweiten Stromerzeugung aus Anlagen, die erneuerbare Energiequellen nutzen. „Energie ist ein unverzichtbarer Kernbereich von Infrastruktur. Vor diesem Hintergrund und auch wegen der hohen, weitgehend abgesicherten Zinszahlungen, passt die Unternehmensanleihe von Photon Energy hervorragend in unser Portfolio mit seinen halbjährlichen Ausschüttungen“, erläutert Rainer Fritzsche.

Der Autor Rainer Fritzsche ist Initiator des OVID Infrastructure HY Income UI und Geschäftsführer der Dortmunder Fondsboutique OVIDpartner GmbH.


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