Columbia Threadneedle: Attraktive Renditen bei niedriger Volatilität

Foto: Maya Bhandari, Fund Manager bei Columbia Threadneedle.
Anlagestrategie

Wachsende Risiken bei begrenzter Volatilität an den Vermögensmärkten bieten die Chance, Marktineffizienzen zu nutzen. Eine dynamische und benchmarkunabhängige Multi Asset-Strategie sei hierfür gut geeignet, meint Maya Bhandari, Fund Manager bei Columbia Threadneedle.

08.08.2018 | 10:03 Uhr

Hintergrund 

Nach einer längeren Haussephase haben viele, wenn nicht die meisten Vermögensmärkte im Laufe des zweiten Quartals 2018 ihre Bewertungsspielräume ausgeschöpft. Gleichzeitig gibt es eine Fülle von Risiken, die wir nachstehend erörtern – von geopolitischen Spannungen bis hin zur Beendigung der expansiven Geldpolitik.

In diesem Umfeld sind Anleger stärker gefordert: Reine Aktienportfolios dürften sich langfristig weiterhin gut entwickeln. Sie neigen jedoch phasenweise zu erheblicher Volatilität und zu starken Einbrüchen, die für Anleger meist höchst ungelegen kommen. Wir sind überzeugt, dass Anleger mit anlageklassenübergreifenden Investments bei deutlich geringerem Risiko attraktive Realrenditen erzielen können.

Die "vier apokalyptischen Reiter der Vermögensallokation" 

Wir schätzen die Aussichten für das Weltwirtschaftswachstum im Wesentlichen optimistisch ein und erwarten, dass sich der aktuelle, synchrone Aufschwung in den Industrie- und Schwellenländern fortsetzt. Doch wie bereits erwähnt, gibt es Risiken, die unser Anlageverhalten bei unseren Multi Asset-Portfolios beeinflussen. Wir konzentrieren uns auf vier Hauptrisiken, die „vier apokalyptischen Reiter der Vermögensallokation“: Bewertung, restriktivere Geldpolitik, Arbeitsmarktentwicklung und geopolitische Risiken. 

Bewertung/Überschwang 

Die Anleiherenditen mögen aus gutem Grund niedrig sein, doch nach einer 35-jährigen Hausse sind die Bewertungen hoch und die Renditeaussichten gering. Aktien sind angesichts der Gewinnerwartungen noch nicht teuer, aber das Verhältnis zwischen dem Kurs-Gewinn-Verhältnis des Aktienmarkts und  dem erwarteten Gewinnwachstum in den nächsten zwei Jahren bewegt sich auf einem Niveau, bei dem in der Vergangenheit auf Fünfjahressicht Vorsicht angezeigt war. Wir konzentrieren uns daher auf die Aktienmärkte, die am meisten von der von uns erwarteten globalen Reflation profitieren. Das sind vor allem Japan, Europa und Asien, wo sich die Spielräume zur Margenausweitung unseres Erachtens noch nicht vollständig in den Bewertungen niedergeschlagen haben. 

Restriktivere Geldpolitik 

Fast ein Jahrzehnt lang haben die Zentralbanken eine extrem expansive Politik verfolgt, indem sie ungeheure Mengen an Vermögenswerten kauften und die Zinsen auf null oder darunter senkten.

Jetzt gehen sie zu einer synchronen weltweiten Straffung der Geldpolitik über. Dennoch war  eine Lockerung der finanziellen Rahmenbedingungen zu beobachten, und wir erwarten, dass die Zentralbanken die Geldpolitik weiter straffen, bis sie eine Wirkung sehen. Aktien können sich zu

Beginn eines Straffungszyklus im Vergleich zu anderen Anlageklassen gut entwickeln, sodass für uns noch kein „rotes Lämpchen“ aufleuchtet. Anlagen mit langer Duration dagegen erscheinen insbesondere angesichts des beschriebenen Überschwangs anfällig, weshalb wir in solchen Vermögenswerten nur in geringem Maße engagiert sind. 

Arbeitsmarktentwicklung 

In den USA, Großbritannien, Deutschland und Japan ist die Arbeitslosenquote so niedrig oder fast so niedrig wie seit 30 Jahren nicht mehr. Wir verfolgen deshalb genau, ob sich in diesen Ländern  ein Lohnwachstum abzeichnet. Wenn weder die Produktivität noch die Inflation anzieht, schmälert ein Lohnwachstum unmittelbar die Gewinnmargen der Unternehmen: Es ist ein Einkommenstransfer von den Aktionären zu den Arbeitnehmern. Der Zusammenhang zwischen Arbeitslosigkeit und

Lohnwachstum ist heute schwächer als früher. Doch mit zunehmender Arbeitskräfteknappheit dürften die Löhne steigen. 

Geldpolitische Risiken 

Geopolitische Risiken sind ein Dauerthema, das wir, wie auch die meisten anderen, zeitaufwendig analysieren und diskutieren. Die Liste der aktuellen Risiken könnte Handelskriege, anstehende Wahlen, den Brexit, Nordkorea und die Verschuldung der USA umfassen. Die Märkte sind in diesem Bereich in der Regel relativ effizient. Keines der von uns identifizierten geopolitischen Risiken erscheint derzeit grob fehlbewertet.

Die „vier apokalyptischen Reiter“ sind für die Vermögensallokation nicht zwangsläufig eine akute Gefahr: Vor dem Hintergrund einer restriktiveren Geldpolitik sind die Konjunktur- und

Gewinnaussichten nach wie vor gut, das Lohnwachstum hält sich in Grenzen und die geopolitischen Ereignisse wurden relativ effizient eingepreist. Sie bieten jedoch die Chance, Marktineffizienzen zu nutzen. Wir sind der Überzeugung, dass dynamisch verwaltete Multi Asset-Strategien in diesem Umfeld gut geeignet sind und bei im Vergleich zu Aktien geringerer Volatilität und begrenztem Abwärtsrisiko attraktive Kapitalzuwächse erzielen dürften. 

Steigen Sie in die "Euro Dynamic Real Return"- Strategie ein

Unsere „Euro Dynamic Real Return“-Strategie (Euro DRR) strebt eine Rendite von EU-Inflation (VPI)+4 % bei einer gegenüber Aktien um mindestens ein Drittel niedrigeren Volatilität an. Mit ihrer dynamischen Vermögensallokation ist die Strategie darauf ausgerichtet, das Kapital der Anleger vor Gefahren zu schützen und an den Chancen risikoreicher Anlagen zu partizipieren. 

Hierzu verfolgen wir einen risikokontrollierten und indexunabhängigen Ansatz: Vereinfacht ausgedrückt kann die Gewichtung der Anlageklassen stark variieren und es gibt keine „neutrale“ Gewichtung.  Daher können wir aus einer breiten Palette traditioneller und alternativer Anlagemöglichkeiten die besten Ideen für das Portfolio auswählen. Wir setzen unsere Ideen mit einem ungehebelten Long-only- Ansatz um, bei dem sowohl Direktanlagen als auch Derivate, passive Strategien und eigene Fonds zum Einsatz kommen. 

Ziel des Euro DRR ist es, durch eine dynamische Portfolioallokation in schwach korrelierten risikoreichen Wachstumswerten und das Management des gesamten Risikobudgets stabile, attraktive risikobereinigte Renditen für unsere europäischen Kunden zu erzielen. 

Wir halten es für wichtig, unsere Ziele für diese Strategie nach dem Anlageumfeld zu differenzieren. Wenn die Aktienmärkte um 20 % zulegen, hat die Strategie mit einem Plus von 12 % ihr Ziel erreicht. Wenn die Aktienmärkte um 20 % nachgeben, erwarten wir ein Minus von rund 5 %. Aufgrund dieser Renditeasymmetrie sind wir zuversichtlich, dass die „Euro DRR“-Strategie für unsere europäischen Kunden bei deutlich geringerer Volatilität aktienähnliche Renditen erwirtschaften kann. 

Eine gute Erfolgsbilanz bei Multi Asset-Anlagen 

Bei unserer im Juni 2013 aufgelegten „Threadneedle Dynamic Real Return“-Strategie für britische Kunden sind wir dank unseres dynamischen Ansatzes mit verschiedensten Marktbedingungen und Ereignissen zurechtgekommen. Beispielsweise erzielte unser Prozess durch den (im Folgenden näher beschriebenen) Umgang mit dem britischen EU-Referendum für unsere Kunden eine Rendite von stattlichen 3 %:2  Im Vorfeld des Referendums trauten wir uns nicht zu, das Abstimmungsergebnis besser vorherzusagen als andere. Daher positionierten wir das Portfolio defensiv. Wir bauten eine erhebliche Fremdwährungsposition auf, um den Fonds gegen die erwartete Volatilität des britischen Pfunds zu schützen, verringerten durch den Verkauf von Derivaten auf europäische Aktienindizes das Gesamtrisiko und bauten Positionen wie britische Small Caps und japanische Aktien ab, deren Abwärtsrisiko uns größer erschien als ihr Aufwärtspotenzial.

Nach dem Votum für den EU-Austritt richteten wir das Portfolio auf eine anhaltende Volatilität in Großbritannien und Europa aus und nutzten gleichzeitig neue Anlagechancen wie britische Large Caps, deren Bewertung unseres Erachtens zu stark gefallen war, und den mexikanischen Peso, dem der Brexit wohl nichts anhaben würde. Der erfolgreiche Umgang mit solchen Marktereignissen

verhalf der „Threadneedle Dynamic Real Return“-Strategie zu guten Ergebnissen. So hat sie seit ihrer Auflegung ihr Renditeziel in Höhe von GB-Inflation (VPI)+4 % bei einer Volatilität, die etwa halb so hoch war wie die von Aktien, übertroffen (Abbildung 1).

Abbildung 1: DRR-Performance; Performance ggü. Ziel (Risiko und Rendite)

DRR-Performance; Performance ggü. Ziel (Risiko und Rendite)

Quelle: Columbia Threadneedle Investments, Stand: 28. Februar 2018. Die Performance wird in GBP, auf Angebotsbasis, einschließlich der jährlichen Verwaltungsgebühren und auf Basis globaler Schlusskurse angegeben. Arithmetische relative Rendite. Seit Auflegung bedeutet seit 30. Juni 2013. Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein Hinweis auf die künftige Wertentwicklung. Der Wert und die Erträge von Anlagen können sowohl fallen als auch steigen. Wechselkursschwankungen können ebenfalls dazu führen, dass der Wert der Anlagen steigt oder fällt. ** Teiljahr.

In der „Euro DRR“-Strategie bringen wir unsere stärksten Überzeugungen im selben Maße zum Ausdruck wie in der „Sterling DRR“-Strategie, stimmen aber die Allokation speziell auf europäische Anleger ab. Beispielsweise werden wir uns in japanischen und europäischen Aktien (bei Weitem die größten Risikopositionen in der „Sterling DRR“-Strategie) ähnlich stark engagieren. Wir haben Aktien, festverzinsliche Wertpapiere und Kasse ähnlich hoch gewichtet, aber Euro DRR wird in europäischen Aktien und festverzinslichen Wertpapieren höher gewichtet sein als die Sterling-Strategie. Wir werden auch unsere Währungsengagements aktiv managen, indem wir nur gewollte Währungsrisiken eingehen und die übrigen Engagements in Euro absichern.

Ausblick 

Ausgangspunkt der Portfoliokonstruktion ist unsere Einschätzung, inwieweit Anlagerisiken entlohnt werden. Wenn wir glauben, für höhere Risiken im Portfolio angemessen entlohnt zu werden, investieren wir in risikoreichere Anlagen. Anderenfalls schützen wir das Kapital unserer Anleger durch Anlagen in Vermögenswerten mit geringeren Risiken und Renditen.

Derzeit schätzen wir risikoreiche Anlagen neutral ein. Dementsprechend sind wir bis zu einem gewissen Grad in „Sicherungsanlagen“ investiert, die mit dem übrigen Portfolio nicht korreliert sind. Das verschafft uns die Flexibilität, an anderer Stelle mehr Risiko einzugehen und unsere überzeugendsten Ideen umzusetzen.

Unsere gegenwärtige Positionierung stellt auf fünf große Themen ab: das Thema „Gewinnwachstum“, das wir mit Anlagen in Unternehmen mit unserer Ansicht nach unterbewerteten Gewinnen abbilden; ein Schwellenländerengagement nach dem Motto „teilhaben, aber schützen“, das wir durch

die Kombination risikoreicher Schwellenländeranlagen mit AUD-Staatsanleihen umsetzen; das Meiden teurer Durationsanlagen durch den Kauf von Unternehmensanleihen, Staatsanleihen und Gewerbeimmobilien mit kurzer Duration; risikoreiche Anlagemöglichkeiten in der Eurozone; und eine kleine opportunistische Position in inflationsindexierten US-Staatspapieren. 

Investmentteam und -prozess

Bei Columbia Threadneedle Investments ist die Vermögensallokation das A und O. Unser Multi Asset- Team in London verwaltet über 45 Milliarden3  Euro für unsere Kunden. Dabei nutzt es unseren seit über 20 Jahren bewährten Investmentprozess. Der Prozess bezieht einige der erfahrensten Investoren des gesamten Unternehmens ein und stützt sich auf die Fachkompetenz unserer 450-köpfigen globalen  Investmentplattform. 

Unser 20-köpfiges Multi Asset-Team wird bei seinen Portfolioentscheidungen von der Asset Allocation Strategy Group (AASG) unterstützt, die aus leitenden Investmentexperten mit umfassenden Erfahrungen in allen Anlageklassen und -märkten besteht.

Die AASG greift auf die Ergebnisse der drei internen Research-Bereiche von Threadneedle zurück, um makroökonomische und thematische Einschätzungen zu entwickeln, und definiert das Anlageumfeld für den Aufbau von Multi Asset-Portfolios. Fundamentale wirtschaftliche und politische Analysen werden einer gründlichen Bewertung unterzogen, mit deren Hilfe die Gruppe Unterschiede zwischen unseren Prognosen und dem Konsens erkennen kann. Dann kann das Multi Asset-Team die optimale Portfolioallokation ermitteln, die nicht nur mit der Einschätzung der AASG, sondern auch mit dem Anlageziel der Strategie in Einklang steht.


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