ETF Securities: Anstieg der Zinsen - Ausstieg aus Gold

In aller Kürze: Anleger verkaufen Gold, da die restriktive Fed den Goldpreis auf Talfahrt schickt. Technologieaktien-ETPs gewinnen weiter an Beliebtheit. Rohöl wird bei Rücksetzern gekauft. Anleger diversifizieren Industriemetalle. Bei Short-FTSE-ETFs sind die Zuflüsse so hoch wie zuletzt im Juli 2016.

08.03.2017 | 08:31 Uhr

 

Anleger verkaufen Gold, da die restriktive Geldpolitik der Fed den Goldpreis auf Talfahrt schickt. In der vergangenen Woche kam es mit 96,3 Mio. USD zum ersten Mal seit fünf Wochen zu Abflüssen aus Long-Gold-ETPs (A0LP78). In Anbetracht der aggressiven Sprachwahl der Fed hatten die Anleger ihre Meinung über den Zeitpunkt des nächsten Zinsschritts der Notenbank geändert. So stieg die Wahrscheinlichkeit einer Zinsanhebung in diesem Monat laut den Fed Funds Futures von 40 Prozent zu Anfang der Woche auf 90 Prozent zum Ende der Woche. Dass der Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes, das Verbrauchervertrauen, die Auftragseingänge langlebiger Güter und die Kerninflation der persönlichen Konsumausgaben in der zurückliegenden Woche unerwartet gut ausfielen, gilt als willkommene Rechtfertigung für die Fed. Starke Arbeitsmarktdaten sind für die Fed womöglich ein weiterer Grund, auf ihrer Sitzung am 15. März an der Zinsschraube zu drehen. Während sich Gold in der ersten Wochenhälfte aufgrund der aufkommenden politischen Risiken in Europa noch halten konnte, wurde die „Angstposition“ nach Bekanntgabe von Macrons Wahlprogramm teilweise aufgelöst, als die Märkte seine gemäßigte Haltung feierten. Gold ging mit Verlusten von 1,8 Prozent aus der Woche. „Wir sind nach wie vor der Ansicht, dass in dem Fall, dass die Fed in diesem Monat die Zinsen anhebt, die Realzinsen vom erhöhten Inflationsdruck begrenzt sind. Dies wird den Goldpreis in der ersten Jahreshälfte stützen“, sagt Jan-Hendrik Hein, Associate Director – Head of German Speaking Regions von ETF Securities.

Technologieaktien-ETPs gewinnen weiter an Beliebtheit. Die Zuflüsse in Robotik-ETPs (A12GJD) und Cybersicherheit-ETPs (A14ZT8) hielten in der zurückliegenden Woche mit 7,9 Mio. USD beziehungsweise 16,2 Mio. USD unvermindert an. „Beim Cybersicherheit-ETP kam es sogar zu den höchsten Zuflüssen seit seiner Auflegung“, sagt Hein.

Rohöl wird bei Rücksetzern gekauft. Wir verzeichneten die ersten wöchentlichen Zuflüsse in Rohöl-ETPs (A1N49P) seit fünf Wochen, da Anleger bei einem Rücksetzer von 1,2 Prozent Long-Rohöl-ETPs im Wert von 20,9 Mio. USD kauften. „Trotz aller Bemühungen der OPEC, die Produktion zu senken, nimmt die Förderung in den USA zu. Die Lagerbestände bleiben daher hoch und belasten den Ölpreis“, sagt Hein.

Anleger diversifizieren Industriemetalle. Während Nickel-ETPS und Zink-ETPs im Wert von 15,5 Mio. USD beziehungsweise 12,5 Mio. USD verkauft wurden, wurden diversifizierte Industriemetallkorb-ETPs (A0SVX7) im Wert von 15,9 Mio. USD gekauft. „Die jeweiligen Gewinner des Industriemetallbereichs auszuwählen, scheint aufgrund der Volatilität der Preise eher schwierig zu sein, dennoch ist der Rohstoff-Subsektor in der Lage, vom schrumpfenden Angebot bei zugleich steigender Nachfrage zu profitieren“, sagt Hein.

Bei Short-FTSE-ETFs sind die Zuflüsse so hoch wie zuletzt im Juli 2016. Short-FTSE-ETFs verzeichneten mit 5,8 Mio. USD die höchsten Zuflüsse seit dem Monat nach dem EU-Referendum. „Da das Oberhaus bestimmte Teile des Brexit-Gesetzes ablehnte, bereitet sich der Markt auf anhaltende Scharmützel zwischen der Regierung und der zweiten Parlamentskammer vor“, sagt Hein. 

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