Janus Henderson: Worauf Anleger beim Kauf globaler Aktien achten sollten

Die Henderson Global Growth Strategie erzielt seit Jahren solide Wertzuwächse dank eines speziellen Ansatzes zur Identifizierung attraktiver Unternehmen. Nachfolgend erläutern Ian Warmerdam und Steve Weeple, Leiter bzw. Investor Director des Global Equities Teams in Edinburgh, die wesentlichen Merkmale ihres Ansatzes.

03.07.2017 | 11:56 Uhr

„Fundamental, Bottom-up, langfristig, an keiner Benchmark orientiert“: Das sind gängige Schlagwörter im Zusammenhang mit Aktienanlagen. Sie beschreiben nach unserer Auffassung (die übrigens viele andere Fondsmanager teilen) einen Ansatz, der in einem zunehmend von kurzfristigen Überlegungen, Verhalten und indexbasierten Kapitalströmen geprägten Umfeld wichtiger ist denn je. Wir vom Janus Henderson Global Equities Team in Edinburgh sind jedoch der Meinung, dass diese Attribute nur ganz oberflächlich das beschreiben, was wir zum Generieren nachhaltiger Anlagerenditen für unsere Kunden tun. Denn diese Schlagwörter umschreiben ganz allgemein eine spezielle Arbeits- und Denkweise. Sie sagen aber wenig aus über die grundlegenden Überzeugungen, die Stringenz und Logik unserer Analysen, die Psychologie des Teams oder die Merkmale der ausgewählten Portfoliounternehmen. 

Langfristige Wettbewerbsvorteile 

Für eine langfristig positive Titelauswahl müssen unseres Erachtens zunächst die Unternehmen identifiziert werden, die sich in nachhaltig wachsenden Endmärkten eine starke Wettbewerbsposition aufgebaut haben. Ebenso wichtig erscheint uns das Bestehen auf sorgfältigen Analysen, um mögliche Schwachstellen zu entdecken, die den Erfolg der Unternehmen gefährden und damit ein Risiko für das Kapital unserer Kunden darstellen könnten. Wachstumsunternehmen sind nicht schwer zu finden. Die Herausforderung besteht darin, Firmen mit Geschäftsmodellen und Managementteams aufzuspüren, bei denen das Risiko eines Kapitalverlusts möglichst gering und der Spielraum für Kapitalerträge langfristig möglichst groß ist. Sobald wir solche Unternehmen gefunden haben, investieren wir ohne zu zögern. Gleichermaßen entscheidend ist es, auf ein Engagement zu verzichten, wenn wir zwar meinen, solche Titel gefunden zu haben, uns aber nicht ganz sicher sind.

Solide Wachstumstrends

Die erste Herausforderung auf der Suche nach potenziellen Portfoliotiteln besteht darin, jene langfristigen gesellschaftlichen Trends zu ermitteln, die bestimmten Unternehmen voraussichtlich den Weg zu Innovation, zu größeren Absatzmärkten und operativem Erfolg ebnen, sodass sie unabhängig vom wirtschaftlichen Umfeld attraktive Erträge erwirtschaften können. Denn solche Trends beflügeln das Wachstum ungeachtet der Marktstimmung oder politischer Turbulenzen. Sie reichen von der transformativen Kraft des Internets als Geschäftsmedium, über die Umstellung von Bargeld auf bargeldlose Bezahlverfahren, das Streben nach mehr Energieeffizienz, steigender Kaufkraft der Verbraucher in Schwellenländern bis hin zum Bedarf an innovativen Lösungen im Gesundheitssektor angesichts alternder Bevölkerungen. All diese Trends sind aus unserer Sicht keine Eintagsfliegen, sondern werden Geschäftsmodelle auf Jahre hinaus nachhaltig prägen.

Wählerisch sein

Nicht auf allen Märkten können Unternehmen auf lange Sicht Wettbewerbsvorteile erzielen. Branchen wie die Solarindustrie wachsen zwar schnell, produzieren aber Rohstoffe, die sich durch niedrige Eintrittsbarrieren und geringe Preismacht auszeichnen. Andere wie die Herstellung von Fahrzeugbatterien stecken zwar noch in den Kinderschuhen und wachsen rapide, sind jedoch durch hohes Innovationstempo und die Kurzlebigkeit ihrer Technologien gekennzeichnet. Daneben gibt es aber auch andere Bereiche wie den Online-Markt, wo Unternehmen wie Rightmove, Priceline.com und MercadoLibre über einen soliden Wettbewerbsvorsprung und nachhaltige Geschäftsmodelle verfügen.

Cashflow als kritischer Faktor

Darüber hinaus versuchen wir Schwachstellen zu vermeiden, die Unternehmen selbst bei kräftigem Umsatzwachstum und günstiger Marktstellung vernichten können. Die Unfähigkeit, tatsächliche Cashflows statt Gewinne bloß auf dem Papier zu generieren, hat schon viele Unternehmen mit der Zeit ins Trudeln gebracht. Zahlreichen Unternehmen wurde zudem eine in guten Zeiten solide erscheinende Bilanz, die sich in den unausweichlich folgenden schlechten Zeiten als etwas zu angespannt erwies, zum Verhängnis. Bei einer langfristigen Anlage in ein Unternehmen müssen sich Anleger auf wirtschaftliche oder politische Turbulenzen gefasst machen. Daher kommt es entscheidend darauf an, Firmen zu finden, deren Finanzlage und Unternehmensführung solide genug sind, um Durststrecken zu überstehen. Und genau auf die Suche nach solchen Unternehmen konzentrieren wir uns.

Auf die Bewertungen kommt es an

Ein weiteres großes Risiko für das Kapital unserer Kunden liegt in den Bewertungen. Wir legen nur dann in ein Unternehmen an, wenn wir überzeugt sind, dass die Aktie nicht überteuert ist. Das gilt unabhängig davon, wie gut es geführt, wie attraktiv sein Wachstum oder wie robust seine Bilanz ist. Deshalb gilt es, bei zu hoher Bewertung bei einem scheinbar attraktiven Unternehmen nein zu sagen, auch wenn die Anlagethese noch so überzeugend ist. Dabei kommt uns unser Fokus auf absoluten Ertrag und Schutz des Kapitals zugute. Unsere Portfolios zielen zwar nicht auf absolute Erträge oder garantierten Kapitalschutz ab. Wir messen aber bei jeder Anlage dem Risiko eines absoluten Kapitalverlusts (statt eines Verlusts gegenüber der Benchmark) sehr große Bedeutung bei.

Unsere Erfolgsbilanz spricht für sich

Wir sind stolz auf die Erfolgsbilanz unseres Teams. Sie ist unseres Erachtens einer Kombination aus dem Aufspüren gesellschaftlicher Wachstumstrends, Anlagen in Qualitätsunternehmen und Konzentration auf absoluten Ertrag zu verdanken. Somit ist unser Ansatz zweifellos „fundamental, Bottom-up, langfristig und an keiner Benchmark orientiert“ – und geht doch weit darüber hinaus.

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