Morgan Stanley IM: Fokus auf langfristige Erträge

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Aktienanlage

Eines ist sicher: Der nächste Abschwung wird anders sein als der letzte. Das International Equity Team von Morgan Stanley IM fragt: „Welche Sektoren sind wirklich defensiv?“

31.08.2018 | 10:00 Uhr

Der Markt ist auf kurzfristige Erträge fixiert – und damit leider auf die falschen. In diesem Artikel möchten wir keineswegs das bizarre vierteljährliche Ritual verteidigen, bei dem sogar die Aktienkurse von großen und stabilen Unternehmen stark schwanken – aufgrund der häufig gleichermaßen inakkuraten 3-Monats-Prognosen von Händlern und Managern, die in den vergangenen 90 Tagen durchgeführt wurden. Dieser Artikel ist vielmehr ein Versuch, den Schwerpunkt auf die längerfristigen Erträge zu legen und in Erinnerung zu rufen, wie wichtig es ist, in schwierigen Zeiten durchzuhalten, um eine langfristige Kapitalvermehrung zu erreichen. Da die wirtschaftliche Expansion und die damit verbundene Hausse inzwischen doch etwas in die Jahre gekommen sind, sollten wir uns dringend mit den Folgen eines potenziellen Abschwungs beschäftigen.

Die gute Nachricht ist, dass sich die Erträge1 des MSCI World Index seit dem Tiefstand Anfang 2009 verdoppelt haben. Die schlechte Nachricht ist, dass die Erträge nur 20% über dem Höchststand liegen, der im Jahr 2007 vor der Finanzkrise erreicht wurde, denn während der 18-monatigen Talfahrt gaben diese um 40% nach. Das bedeutet, dass sich die globalen Erträge in den letzten elf Jahren pro Jahr um weniger als 2% vermehrt haben. Wenn man die Dividenden hinzunimmt, war die Gesamtverzinsung des Marktes über den Zeitraum ungefähr eines Jahrzehnts mit 4% bis 5% recht miserabel.

Vier der zehn GIC-Sektoren schnitten seit 2007 deutlich besser ab als der Markt: Informationstechnologie, Gesundheitswesen, zyklische Konsumgüter und Basiskonsumgüter. 2Das Ertragswachstum lag in diesen Sektoren in den letzten elf Jahren (Abbildung 1) auch deutlich über dem Markt. Die Sektoren Gesundheitswesen (Gewinn je Aktie [EPS] +94% seit 2007) und Basiskonsumgüter (EPS: +61%) haben den „Weg der Kapitalvermehrung“ beschritten. So blieb das Ertragswachstum auf dem Weg nach oben zwar etwas hinter dem Markt zurück. Während dem Abschwung, als die Erträge auf den Markt um 40% nachgaben, veränderten sich die Erträge in diesen Sektoren jedoch praktisch nicht (jeweils ein Rückgang von 1% und 2%) und lagen im Zyklus damit deutlich vorne. Zyklische Konsumgüter (EPS: +77%) schlugen den Markt auf andere Weise. Dieser Sektor schnitt während des Abschwungs (EPS: -66 %) am schlechtesten ab, gefolgt von einem massiven zyklischen Aufschwung (EPS: +414 % seit 2009). Da die Erholung nun fast seit zehn Jahren anhält, sollte man sich darüber Gedanken machen, wie sich der nächste Abschwung auf die Erträge in den Sektoren auswirken könnte.

Die Sektoren Informationstechnologie, Gesundheitswesen, zyklische Konsumgüter und Basiskonsumgüter haben seit 2007 deutlich besser als der Markt abgeschnitten

Die Sektoren Informationstechnologie, Gesundheitswesen, zyklische Konsumgüter und Basiskonsumgüter haben seit 2007 deutlich besser als der Markt abgeschnitten

Quelle: FactSet, 31. Juli 2018.

Den vollständigen Beitrag "Es geht um die Erträge –die langfristigen Erträge" können Sie hier herunterladen.


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