Schroders: Anleger sollten auf das Liquiditätsumfeld achten

Aktien

Die mangelnden Fortschritte für „die breite Masse“ haben zu einem extremeren politischen Umfeld geführt, da die Menschen nach neuen Lösungen für das fehlende Wirtschaftswachstum suchen, und dies wird wahrscheinlich in den kommenden Monaten (und möglicherweise Jahren) so bleiben.

05.07.2018 | 13:40 Uhr

Politische Themen dominieren weiterhin die Schlagzeilen Zölle, Nordkorea, Brexit und europäischer Populismus und in den meisten Fällen spricht das politische Umfeld für eine gewisse Vorsicht. Tweets und Wahlen erhalten die meiste Aufmerksamkeit, und tatsächlich sehen wir das politische Risiko als Dauerbelastung an.

Die mangelnden Fortschritte für „die breite Masse“ haben zu einem extremeren politischen Umfeld geführt, da die Menschen nach neuen Lösungen für das fehlende Wirtschaftswachstum suchen, und dies wird wahrscheinlich in den kommenden Monaten (und möglicherweise Jahren) so bleiben.

Für den Sommer legen wir den Anlegern jedoch ans Herz, sich auf traditionellere Bedenken zu konzentrieren, nämlich das Liquiditätsumfeld.

Zu Jahresbeginn erklärten wir die„3 als magische Zahl”, da wir damit rechneten, dass das globale BIP-Wachstum bei 3 % verharren würde und eine Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen von 3 % als Herausforderung für die US- Aktienbewertungen ansahen.

Seitdem hat sich das globale BIP-Wachstum bei rund 3 % eingependelt und sich damit günstig entwickelt, doch die US- Renditen kratzen anhaltend an der 3-%-Marke und, wichtiger noch, die Europäische Zentralbank könnte es der US- Notenbank Fed bald gleichtun und ihre geldpolitischen Notfallmaßnahmen durch eine quantitative Straffung rückgängig machen.

Wie bereits erwähnt, begrenzt dies die Erträge, und wir stellen unser Portfolio schrittweise auf eine weniger aktienzentrierte, vorsichtigere Ausrichtung um.

Beiträge zum weltweiten BIP-Wachstum, z. Vj.

Beiträge zum weltweiten BIP-Wachstum, z. Vj.

Source: Thomson Reuters Datastream, Schroders Economics Group, 25. Mai 2018. Die Prognosen dienen zur Veranschaulichung von Trends. Die tatsächlichen Zahlen werden von den Prognosen abweichen. Der Abschnitt „Wichtige Informationen“ enthält Hinweise zu Prognosen.

Bisher haben wir uns darauf konzentriert, von Aktien in Anlagen umzuschichten, die weniger anfällig für Stagflationsrisiken sind, wie inflationsgeschützte Wertpapiere des US-Schatzamtes und Rohstoffe. 

Bei Staatsanleihen haben wir bisher australische Staatsanleihen bevorzugt, doch auch US-Anleihen bieten allmählich gegenüber ihren europäischen Pendants ein gewisses Wertsteigerungspotenzial. 

Nach den jüngsten Schwankungen erscheinen Schwellenländerwährungen nun günstig, sodass wir investiert sind.  Die Straffung der US-Geldpolitik ist zu Sommerbeginn jedoch weiterhin eine Herausforderung, sodass wir einige unserer Risiken in den Schwellenländern kompensieren. Dazu verwenden wir Long-Positionen im japanischen Yen gegen den Euro, da dieses

Währungspaar tendenziell von einer Risikoaversion profitiert, insbesondere angesichts des Potenzials für politische Spannungen in Europa. 

Wenn es an den Märkten zu einer Neubewertung kommt, die die Liquiditätsverknappung widerspiegelt, könnten sich im Herbst einige gute Chancen ergeben, wieder Risikopositionen einzugehen. Vorläufig bleiben wir geduldig und wachsam.


Unsere aktuellen Einschätzungen:

Hauptanlageklassen

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Differenzierte Informationen finden Sie nach Ländern, Währungen und einzelnen Rohstoffen aufgeschlüsselt im PDF zum Download.

Die hierin geäußerten Ansichten und Meinungen stellen nicht notwendigerweise die in anderen Mitteilungen, Strategien oder Fonds von Schroders oder anderen Marktteilnehmern ausgedrückten oder aufgeführten Ansichten dar. Der Beitrag wurde am 04.07.18 auch auf schroders.com veröffentlicht.


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