BB Biotech: Rahmenfaktoren lasten auf Aktie

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Aktien

Schwierige Rahmenbedingungen, wie beispielsweise die Diskussion über die Einführung von Preiskontrollen durch die US-Regierung sowie allgemein ein Ende der Marktrally, lasteten im 2. Quartal auf der Stimmung des Arzneimittelsektors. Die BB Biotech-Aktie konnte sich dieser Entwicklung mit einer Rendite von -0.4% in CHF bzw. 1.2% in EUR im 2. Quartal 2018 nicht ganz entziehen.

20.07.2018 | 10:17 Uhr

Der Innere Wert (NAV) sank um 2.8% in CHF, woraus ein Nettoverlust von CHF 98 Mio. resultiert. Im vergleichbaren Vorjahreszeitraum belief sich der Nettogewinn auf CHF 103 Mio. Nach einer ausführlichen Analyse der Unternehmen hat BB Biotech einige Anpassungen im Portfolio vorgenommen. Dieses erfolgte auf der grundlegenden strategischen Ausrichtung, sich bei besonders innovativen Unternehmen, die bahnbrechende neue Technologien entwickeln, zu engagieren. Die Bewertungen haben sich von den 2016/17-Höchstständen deutlich entfernt, so dass die Analysten von BB Biotech zuversichtlich der zukünftigen Performance-Entwicklung entgegenblicken.

Insgesamt sind Aktien in etwa wieder auf das zu Jahresbeginn verzeichnete Niveau zurückgekehrt. In der ersten Hälfte des Jahres gab es an den Märkten jedoch aufgrund von makroökonomischen, branchen- und titelspezifischen Ereignissen deutliche Schwankungen.

Die Androhung bzw. der Ausbruch internationaler Handelskriege setzten der Anfang des Jahres verzeichneten Marktrally ein Ende. Die führenden US-Aktienindizes sind nach einem guten Lauf im 1. Quartal auf die Niveaus von Anfang Januar zurückgekehrt. Der S&P und der Dow Jones mit +2.7% bzw. -0.7% schlossen zur Jahresmitte weitgehend unverändert (die Angaben beziehen sich jeweils auf die Gesamtrendite in USD).

Die europäischen Märkte hielten nicht mit den US-Indizes Schritt. Der Euro Stoxx50 (-0.5%), der DAX (-4.7%, jeweils in EUR) und der SPI (-4.0%, in CHF) beendeten den Juni im Vergleich zum Jahresanfang tiefer.

Weltweite Gesundheitsaktien folgten den breiter gefassten US-Indizes. Der MSCI World Healthcare Index trat mit 1.9% gemessen in USD am Ende des Sechsmonatszeitraums im Wesentlichen auf der Stelle, wobei Pharmaunternehmen erneut nicht mit den breiter gefassten Gesundheitsmärkten Schritt hielten. Der Nasdaq Biotechnology Index entwickelte sich angesichts eines Plus von 2.9% in USD leicht besser und wurde von kleinen und mittleren Unternehmen getragen.

Politische Drohungen, gesundheitspolitische Berichte sowie gewisse Tweets des US-Präsidenten schürten erneut die Sorgen um Aktien aus dem Arzneimittelsektor. Vieles deutet auf die Einführung von Preiskontrollen durch die US-Regierung hin. Vor allem geht es aber wohl darum, im Vorfeld der Zwischenwahlen Ende des Jahres Wahlkampfplattformen zu schaffen.

Die Anleger sind angesichts der Gefahr gesetzlicher Preiskontrollen (oder der Alternativen dazu - "Executive Orders" und behördliche Massnahmen) skeptisch. Das dürfte ein Grund für die unaufhaltsamen Mittelabflüsse aus dem Biotechnologiesektor sein. Diese Reaktionen der breiten Anlegerschaft sind durchaus nachvollziehbar. BB Biotech ist jedoch auch der Ansicht, dass einige der im US-Gesundheitssektor diskutierten strategischen Ideen konstruktiv sind, andere dagegen nicht.

Mehr Transparenz und die Beseitigung ineffizienter Anreizsysteme werden letztlich die Innovationstätigkeit im komplexen US-Gesundheitssystem ankurbeln. Herausragende Innovationskraft ist die Grundlage für erstklassige Medikamente. Wenn sich die Auswirkungen von Kosteneffizienz und verantwortlicher Budgetplanung im Preis widerspiegeln, wird auch künftig enormer Shareholder Value erzielt werden.

Das Team von BB Biotech hält nur wenig von kurzfristigen, schlecht informierten, übereilten Entscheidungen oder unverantwortlichen Preiserhöhungen, die nachhaltiges Wachstum untergraben und die Mittelzuflüsse in den Biotechnologiesektor bremsen, einem der wichtigsten und spannendsten Treiber der modernen Weltwirtschaft.

Das US-Gesundheitsministerium hat bislang einen stabilisierenden Einfluss auf das Weisse Haus gehabt. Im Arzneimittelbereich (wo das Gros der Innovationen auf den Biotechsektor entfällt) ist die US-Arzneimittelbehörde FDA ein klarer Befürworter echter Innovationen, obgleich sie Schwierigkeiten hat, genügend Experten an Bord zu holen, und zusätzliche Mittel benötigt werden. Sowohl die FDA als auch das übergeordnete Gesundheitsministerium werden eine entscheidende Rolle spielen, wenn die US-Regierung ihre Position gegenüber der Arzneimittelindustrie definiert. BB Biotech rechnet konkret damit, dass es vernünftige staatliche Massnahmen geben wird, um (a) die Arzneimittelentwicklung zu verkürzen, die Komplexität zu verringern und Kosten zu senken; (b) geistige Eigentumsrechte so zu vergeben bzw. zu handhaben, dass Innovationen belohnt werden; (c) die Preistreiberei zu bekämpfen und (d) Licht in einige obskure Anreize in der Wertschöpfungskette auf dem US-Markt zu bringen, um so die Gesundheitskosten, die die Patienten aus eigener Tasche bezahlen, sowie auch die Rabatte für Zwischenhändler zu verringern.

Wie bereits seit einigen Jahren betont, rechnet BB Biotech trotz der um Wählerstimmen bangenden Politiker mit einer kontinuierlichen Evolution statt radikaler Revolution beim Arzneimittelzugang, bei den Preisen und bei der Kostenerstattung. Das US-Gesundheitssystem wird sich nach Einschätzung von BB Biotech neu strukturieren bzw. organisieren und die Mittel stetig und erfolgreich neu verteilen, um einen zunehmend wettbewerbsfähigen, gut informierten, effizienten und wertbasierten Markt zu schaffen. Diese Veränderung ist in mehrfacher Hinsicht bereits Realität. Neue Akteure wie Alphabet, Apple, Amazon, Berkshire Hathaway und andere mehr propagieren aktiv neue Wege in der Gesundheitsversorgung, wobei noch längst nicht alle Möglichkeiten ausgereizt sind. Für intelligente Biotechnologiefirmen sind diese Ansätze eher verlockend als bedrohlich. Denn die US-Regierung wird zwar ihr Augenmerk weiterhin auf den Biotechsektor richten, aber die Marktkräfte werden an sich gegenüber den staatlichen Interventionen als Gewinner hervorgehen.

Der Biotechsektor fördert immer weitere attraktive Innovationen zutage, die nie dagewesene Möglichkeiten bieten, um therapeutische Fortschritte zu erzielen. Die führenden Unternehmen von BB Biotech achten sorgfältig auf die reale Frage nach dem Preis-Leistungs-Verhältnis im Gesundheitssektor. Zudem hält das Unternehmen aufmerksam Ausschau nach Anlagechancen, die diese besonderen Zeiten mit sich bringen. Trotz aller Turbulenzen ist es ein guter Zeitpunkt, um in Innovationen zu investieren, statt sich zurückzuziehen.

Performance von BB Biotech im 2. Quartal und im 1. Halbjahr 2018

Fortschritt verläuft aber nicht unbedingt linear und kann nicht für jeden Berichtszeitraum garantiert werden. Die Komplexität von Investments im Biotechsektor wurde im 2. Quartal 2018 auch für BB Biotech nur allzu deutlich.

BB Biotech erzielte im 2. Quartal 2018 eine Rendite von -0.4% in CHF, 1.2% in EUR und -3.9% in USD. Der NAV sank um 2.8% in CHF, 1.1% in EUR und 6.2% in USD. Der Nettoverlust im 2. Quartal belief sich dementsprechend auf CHF 98 Mio., während im selben Vorjahreszeitraum ein Nettogewinn von CHF 103 Mio. verbucht wurde.

Die Performance im 1. Halbjahr 2018 war dementsprechend durchwachsen. Die Gesamtrendite (inklusive der Dividende) für die BB Biotech-Aktie lag mit 8.4% in CHF, 8.2% in EUR und 6.6% in USD über dem NAV des Portfolios (-2.5% in CHF, -1.3% in EUR und -4.1% in USD). Daraus resultierte für das 1. Halbjahr 2018 ein Nettoverlust in Höhe von CHF 70 Mio. gegenüber einem Gewinn von CHF 478 Mio. im selben Vorjahreszeitraum.

Die Differenz zwischen Aktienkurs und NAV war das Resultat eines kontinuierlichen, moderaten Anstiegs der Prämie gegenüber dem NAV während der ersten sechs Monate 2018.

Für einige Portfoliounternehmen war es zudem ein schwieriges 1. Halbjahr. Wichtige Positionen, wie etwa Incyte und Esperion, gaben unbefriedigende klinische Versuchsdaten für wichtige Pipeline-Wirkstoffe bekannt. In einem schnelllebigen und nervösen Marktumfeld können derartige Ergebnisse eine Ausverkaufswelle auslösen, wie bei diesen beiden Werten geschehen. Andere Positionen in Schwergewichten wie Celgene hielten ebenfalls nicht Schritt.

Grundlegende Überprüfung der Portfoliopositionen

Angesichts dieser und anderer Herausforderungen an den Biotechmärkten wurden die Unternehmen erneut analysiert und das Portfolio umgehend und entschieden angepasst. BB Biotech hält an seinem umfassenden Engagement bei besonders innovativen Unternehmen fest, die bahnbrechende neue Technologien entwickeln.

Erstens wurden die Positionen auf RNA-Plattformen durch Rückkauf der zuvor zu höheren Kursen verkauften Alnylam-Aktien aufgestockt. Ferner wurde die Beteiligung an Wave Life Sciences erhöht. RNA-basierte Therapien werden noch lange eine wichtige Rolle spielen.

Zweitens erweiterte BB Biotech sein Engagement beim Spezialisten für Gentherapie Voyager, da das Unternehmen gute Fortschritte macht und die FDA derart ehrgeizige Innovationen unterstützt.

Drittens nutzte BB Biotech kurzfristige Überreaktionen am Markt aus. Nachdem Esperion und Tesaro im 1. Halbjahr 2018 rund die Hälfte ihres jeweiligen Werts eingebüsst hatten, stockte BB Biotech sein Engagement bei beiden auf, da es die bedeutenden Produkte und das Wertschöpfungspotenzial optimistisch einschätzt. Bei den Positionen in Agios, Novo Nordisk und Halozyme wurden im Gegenzug Gewinne mitgenommen, während die Position in Probiodrug aufgrund eines Strategiewechsels reduziert wurde.

Viertens zahlte sich die Investition in Innovationen für BB Biotech aus, als Novartis für Avexis USD 218 je Aktie in bar anbot und somit den Wert des Unternehmens auf USD 8.7 Mrd. schätzte. BB Biotech verkaufte seine Ende 2016 erworbenen Anteile an Avexis fast zum Fünffachen des Kaufpreises. Ausschlaggebend für diese erfolgreiche Beteiligung war das bahnbrechende Transformationspotenzial der Gentherapie AVX-101 zur Behandlung Neugeborener, die unter einer schweren Form der spinalen Muskelatrophie leiden.

Fünftens verdeutlichte der Verkauf der restlichen Beteiligung an Idorsia erneut, wie wertvoll ein langfristiger Anlagehorizont ist. Das Unternehmen war aus der Übernahme von Actelion durch Johnson & Johnson im Juni 2017 hervorgegangen. Damit endet ein langer und sehr erfolgreicher strategischer Investitionszyklus.

BB Biotech unternahm daneben auch andere entscheidende Schritte. Die Position in Prothena wurde verkauft, nachdem das aus dem Spin-off von Elan hervorgegangene Unternehmen mitgeteilt hatte, dass sein Entwicklungskandidat NEOD001 in den klinischen Phase-II-Prüfungen keine ausreichenden Ergebnisse erzielt hat. Unter dem Strich führte dies zu einem Verlust bei dieser Anlage, was selten in der Geschichte von BB Biotech vorgekommen ist.

Das Team investierte anschliessend das von obigen Transaktionen freigesetzte Kapital in die Eröffnung von vier neuen Positionen auf besonders innovative kleine Unternehmen mit hohem Wachstumspotenzial. Im Einzelnen handelt es sich dabei um G1 Therapeutics, Exelixis, Nektar Therapeutics und Myokardia.

G1 Therapeutics konzentriert sich mit Trilaciclib und G1T38, zwei selektiven Inhibitoren Cyclin-abhängiger Kinasen 4/6 (CDK4/6-Inhibitoren), auf die Entdeckung und Entwicklung von Krebstherapien. Der führende Kandidat, Trilaciclib, ist ein intravenöser CDK4/6-Inhibitor zur Erhaltung myeloider Zellen von Krebspatienten, die sich einer Chemotherapie unterzogen haben.

Nektar Therapeuticsentwickelt vorwiegend neuartige Wirkstoffe zur Behandlung von onkologischen und Autoimmunerkrankungen und chronischen Schmerzen. Das wichtigste Pipeline-Produkt ist NKTR-214, ein CD122-Agonist zur Stimulation des körpereigenen Immunsystems im Kampf gegen die Krebserkrankung.

Exelixis befasst sich hauptsächlich mit der Entwicklung kleinmolekularer Tyrosinkinase-Hemmer (TKIs). Cabozantinib wurde bereits für die beiden Indikationen Nierenzellkarzinom (Cabometyx-Tabletten) und Schilddrüsenkrebs (Cometriq-Kapseln) zugelassen.

Myokardia ist eines der wenigen kleineren Biotechunternehmen, das Wirkstoffe zur Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen entwickelt. Schwerpunkt der Aktivitäten des Unternehmens ist die Behandlung erblicher Kardiomyopathien, eine Gruppe seltener, genetisch bedingter Erkrankungen des Herzens, die aus biomechanischen Defekten der Herzmuskelkontraktion resultieren. Am weitesten fortgeschritten ist die Entwicklung des Pipeline-Produkts MYK-461 (Mavacamtem).

Durch den umfassenden Portfolioumbau in der ersten Jahreshälfte 2018 ist der Investitionsgrad von 103% Anfang 2018 auf 109% Ende des 1. Quartals und 110% Ende des 1. Halbjahres 2018 gestiegen.

Meilensteine im 2. Quartal

Im 2. Quartal veröffentlichten die Portfoliounternehmen wichtige Ergebnisse klinischer Studien.

Incyte gab zusammen mit Merck bekannt, dass mit dem als Kombinationstherapie mit Keytruda untersuchten IDO-Hemmer Epacadostat bei Patienten mit inoperablem oder metastasierendem Melanom kein klinischer Nutzen erzielt wurde. Die Unternehmen haben beschlossen, die laufenden Registrierungsstudien zur Kombinationstherapie bei anderen Krebsarten ebenfalls zu beenden. Trotz der Enttäuschung darüber war die Marktreaktion übertrieben. BB Biotech konnte daher günstig zusätzliche Aktien von Incyte erwerben und ist überzeugt, dass das Unternehmen vorübergehend unterbewertet ist.

Esperion konnte nicht alle Anleger mit den Topline-Ergebnissen der Phase-III-Langzeitstudie zu Bempedoic Acid (BA) beeindrucken. Zwar wurde mit BA eine angemessene Lipidsenkung des "schlechten Cholesterins" (LDL-C) erzielt, die Anleger waren jedoch offensichtlich beunruhigt über die enttäuschenden Sicherheitsdaten. Ungeachtet dieser nicht ganz makellosen Ergebnisse ist BB Biotech angesichts der Merkmale der Studienpopulation, der Hintergrundtherapie (z.B. mit Statinen) und der geringen Häufigkeit unerwünschter Ereignisse zuversichtlich, dass Esperion einige wirksame Präparate für ein wichtiges Segment des enormen weltweiten Marktes für die Behandlung arteriosklerotischer Herz-Kreislauf-Erkrankungen bereithält. Der Aktienkurs von Esperion hat sich ebenso wie bei Incyte halbiert. Daraufhin hat BB Biotech die Informationen sorgfältig geprüft und die Chance genutzt, um die Position auszuweiten.

Novo Nordisk präsentierte erneut positive Daten klinischer Studien für die orale Formel seines Semaglutid-Programms. Dabei wurden eine signifikante Senkung des HbA1c-Werts (Blutzuckerkontrolle) sowie eine Gewichtsreduktion erzielt, bei guter Wirksamkeit im Vergleich zu subkutanen Medikamenten. Das Potenzial der oralen Formel zur Diabetes-Behandlung ist vielversprechend. BB Biotech ist gespannt, wie sich dies und die vom Unternehmen in der ersten Jahreshälfte 2018 angekündigten möglichen strategischen Massnahmen weiterentwickeln werden.

Celgene und Acceleron gaben positive Ergebnisse einer Phase-III-Studie zu Luspatercept bekannt. Demzufolge profitieren Patienten mit myelodysplastischen Syndromen mit geringem bis mittlerem Risiko, da mehr Patienten Unabhängigkeit von RBC-Transfusionen erreichten. Dies ist angesichts der Abhängigkeit von Celgene von Revlimid und jüngster Fehltritte eine gute Nachricht. BB Biotech verfolgt Celgene weiterhin mit grosser Aufmerksamkeit.

Produktzulassungen sind nach wie vor ein wichtiger Treiber der über dem Branchendurchschnitt liegenden Wachstumsraten von BB Biotech. Im 2. Quartal 2018 nahm BB Biotech zufrieden eine Meldung von Eli Lilly und Incyte zur Kenntnis. Demnach hat die FDA die Zulassung für Olumiant (Baricitinib) als einmal täglich oral verabreichte Therapie für Erwachsene mit mittlerer bis schwerer rheumatoider Arthritis mit unzureichendem Ansprechen auf TNF-Hemmer erteilt. In Europa und Japan ist Olumiant schon länger zugelassen, während die Situation in den USA sich komplizierter darstellte. Die FDA-Berater empfahlen der Behörde, die Zulassung für die niedrigere, nicht aber für die höhere und wirksamere Dosis Olumiant zu erteilen, und die FDA stimmte dieser Empfehlung zu. Dennoch reicht die Wettbewerbsfähigkeit des Produktlabels eventuell aus. Ausserdem untersuchen Eli Lilly und Incyte den Einsatz von Olumiant für andere Indikationen wie atopische Dermatitis, Alopezie und milde bis schwere Psoriasis.

Gilead hat die Empfehlung des wissenschaftlichen Ausschusses der Europäischen Arzneimittelagentur (CHMP) für die Zulassung von Biktarvy zur Behandlung von HIV-Patienten erhalten. Daneben sprach das CHMP eine positive Empfehlung für Tegsedy (Akcea) zur Behandlung von Patienten mit hereditärer Transthyretin-Amyloidose (TTR) aus.

In den USA erlangte Akcea vom Beratungsausschuss der FDA einen positiven Bescheid für Waylivra. Das Präparat wird zur Behandlung von Patienten mit familiärem Chylomikronämie-Syndrom eingesetzt. Dabei handelt es sich um eine extrem seltene Krankheit, die sich in stark erhöhten Triglyceridwerten manifestiert. Die US-Zulassung wird voraussichtlich am 30. August 2018 erfolgen.

Ausblick für die zweite Jahreshälfte 2018

In der zweiten Jahreshälfte 2018 werden weitere Pipeline-Fortschritte sowie einige wichtige Produktzulassungen und Daten von Phase-III-Studien für neue Medikamente in den USA und Europa erwartet. Neuigkeiten dürfte es vor allem von folgenden Unternehmen geben:

  • Alnylam (Patisaran) und Akcea/Ionis (Inotersen) werden voraussichtlich die Zulassung der FDA für die Behandlung der Transthyretin-Amyloidose erhalten
  • Sage Therapeutics dürfte die US-Arzneimittelbehörde grünes Licht für Brexanalon zur Behandlung der postpartalen Depression erteilen
  • Agios wird voraussichtlich die FDA-Zulassung für Ivosidenib zur Behandlung von Patienten mit rezidivierender und refraktärer Leukämie (AML) mit IDH1-Mutation erhalten
  • Esperion wird voraussichtlich Daten einer Phase-III-Studie zum Festdosis-Kombinationspräparat von Bempedoic Acid und Ezetimib zur Therapie von Patienten mit hohen LDL-C-Werten und zur abschliessenden Sicherheitsstudie der Phase III für die Monotherapie vorlegen
  • Alnylam wird voraussichtlich Daten der Interims-Phase III für Givosiran bei Patienten mit akuter hepatischer Porphyrie vorlegen
  • Incyte wird wahrscheinlich Phase-III-Ergebnisse für seinen FG-123-Hemmer zur Behandlung des Cholangiokarzinoms präsentieren

Ungeachtet der herausfordernden Offerte von Takeda zur Übernahme von Shire blieben die M&A-Aktivitäten im 2. Quartal 2018 unter den Erwartungen der Anleger. Obwohl einige Schwergewichte aus der Pharmabranche ihr Interesse an Übernahmen bekundet haben, blieben grössere Transaktionen aus.

Die Bewertungen haben sich von den 2016/17-Höchstständen inzwischen deutlich verabschiedet, sodass die Analysen von BB Biotech optimistisch stimmen. Ausgewählte M&A-Aktivitäten dürften Chancen schaffen, um sich von einigen Portfoliopositionen zu trennen. Bis dahin prognostiziert BB Biotech attraktives fundamentales Wachstum im Biotechsektor und wird sein Portfolio weiterentwickeln. Unter anderem sind neue Beteiligungen bei führenden kleinen und mittleren Unternehmen mit hohen Wachstumsraten geplant.

BB Biotech setzt wie immer auf eine innovationsbasierte Anlagestrategie. Das Unternehmen wird weiter Ausschau nach führenden Unternehmen halten, die an kosteneffizienten Technologien zur Schliessung medizinischer Bedarfslücken arbeiten, um erstklassige Renditen für die Aktionäre von BB Biotech zu erwirtschaften.

Der vollständige Zwischenbericht per 30. Juni 2018 ist auf www.bbbiotech.com verfügbar.


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