Folgt nach dem Christstollen eine „Übergewichtssteuer“?

Die Supermärkte haben sich in den jüngsten Tagen regelrecht in kleine Süßwarenläden verwandelt. Lebkuchen, Stollen, Gebäck – es gibt nur wenige Haushalte, in denen diese Köstlichkeiten nicht unter dem Weihnachtsbaum zu finden sind.

18.12.2012 | 11:00 Uhr

Doch kaum ein Konsument macht sich Gedanken über die Inhaltsstoffe von Schokolade und Co. Dabei bestehen diese zu einem großen Teil aus gesättigten Fettsäuren und Zucker – also aus reinen Dickmachern. Nicht umsonst zählt Fettleibigkeit zu den größten Gesundheitsproblemen des 21. Jahrhunderts und belastet die öffentlichen Haushalte mit Milliardenbeträgen. In den vergangenen 30 Jahren hat sich die Anzahl der stark Übergewichtigen weltweit auf 1,4 Milliarden verdoppelt. 2030 werden zwischen 50 und 60 Prozent der Bevölkerung vieler Länder fettleibig sein. Bereits jetzt ist Übergewicht das fünftgrößte Todesrisiko. Die Adipositasquote innerhalb der EU liegt derzeit bei 15,5 Prozent. In den USA verursachen Krankheiten, die im Zusammenhang mit starkem Übergewicht stehen, 190 Milliarden US-Dollar pro Jahr. Das sind acht Prozent der gesamten Gesundheitsausgaben des Landes. In einigen Ländern wurden bereits Steuern und andere Maßnahmen eingeführt, um das Problem zu bekämpfen. Die Frage, die sich nun viele stellen, ist, ob ein mit der Tabakindustrie vergleichbares Szenario auch für den Lebensmittel- und Getränkesektor droht.

Übergewicht und die damit verknüpfte Gesetzgebung stellen ein Thema dar, das in Zukunft an Dynamik gewinnen könnte. Allerdings ist die Veränderung der Essgewohnheiten der Verbraucher in den Industriestaaten nach Aussage vieler Branchenakteure ein komplexes Problem, bei dem es um weit mehr geht als um Kosten. Doch wie wahrscheinlich ist die Einführung einer Steuer für Übergewichtige tatsächlich?

"Auch wenn in den Medien und in der Branche sehr viele Gerüchte über weitere geplante ,Übergewichtssteuer‘-Initiativen kursieren, gibt es nur in wenigen Ländern konkret geplante Maßnahmen.“

Dänemark war das erste Land, das eine Steuer auf gesättigte Fettsäuren eingeführt und mit dieser Maßnahme für viel Aufsehen gesorgt hat. Seit Oktober 2011 werden Lebensmittel, die mindestens 2,3 Prozent an gesättigten Fettsäuren enthalten, zusätzlich besteuert. Der dänische Rat für Landwirtschaft und Nahrungsmittel geht davon aus, dass eine dänische Familie aufgrund dieser Steuer bei unveränderten Essgewohnheiten 1000 Kronen (135 Euro) zusätzlich pro Jahr ausgeben muss.

Die vollständige Mitteilung im pdf-Dokument

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