abrdn: Global ESG Index 2021: etwas Fortschritt mit Luft nach oben

Im Jahr 2018 riefen wir unseren Global ESG Index ins Leben, mithilfe dessen der Fortschritt hinsichtlich der von den Vereinten Nationen drei Jahre zuvor festgelegten Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) überwacht werden kann.

24.05.2022 | 08:01 Uhr

Im Rahmen des Index werden 135 Länder anhand von 19 Indikatoren aus den Bereichen Umwelt, Soziales und Governance (ESG) bewertet und eingestuft, um zur Anlageanalyse und zur Entscheidungsfindung beizutragen.

Die Ergebnisse aktualisieren wir jährlich, um den Entwicklungen in unserer sich rasant verändernden Welt Rechnung zu tragen. Im Folgenden sind die wichtigsten Ergebnisse des jüngsten Updates aufgeführt:

  • Die skandinavischen Länder führen weiterhin die Rankings an. Schweden belegt den ersten Platz, gefolgt von der Schweiz, Finnland, Norwegen und Dänemark. Japan und Südkorea haben es als einzige asiatische Länder in die Top 20 geschafft (siehe Abb. 1).
  • Makro-ESG-Indizes weisen häufig einen Entwicklungsschwerpunkt auf, der auf die hohe Korrelation zwischen Lebensstandards und Nachhaltigkeitsergebnissen zurückzuführen ist. Bereinigt man diese Indizes um die wirtschaftliche Entwicklung eines Landes, so schaffen es auch einige afrikanische Länder, etwa Liberia und Malawi, in die Top 20.
  • CDie CO2-Emissionsintensität ist in vielen der Volkswirtschaften mit den besten Ergebnissen der Indikator, der sich am stärksten verbessert hat. Allerdings fallen die Emissionswerte (und der Emissionsausblick) in den meisten Ländern noch immer viel zu hoch aus. Auf diese Weise können die im Übereinkommen von Paris festgelegten Klimaziele nicht erreicht werden.
  • Die Indikatoren zur Politik und Governance haben sich seit 2012 an allen wichtigen Anlagemärkten verschlechtert. Im Bereich Soziales fallen die Bewertungen im Allgemeinen ebenfalls schlechter aus, was durch die Hinzunahme von Einkommensungleichheiten in unsere Liste von ESG-Indikatoren noch verschärft wurde.
  • Die USA rutschen in unseren Ranglisten immer weiter ab und befinden sich mittlerweile auf Platz 25 in unserem unbereinigten Index und auf Platz 64 in den entwicklungsbereinigten Rankings. Dies lässt sich größtenteils auf die schlechtere Performance in den Dimensionen Politik und Governance während der Präsidentschaft Donald Trumps von 2017 bis 2021 zurückführen.
  • Die ESG-Lage gestaltet sich in China aus Makro-Sicht äusserst vielschichtig. Die Korruption in China hat in den vergangenen zehn Jahren abgenommen, die Emissionsintensität der Wirtschaft ist gesunken, das Land hat eine Vorreiterrolle bei der Herstellung erneuerbarer Technologien inne und die Regierung setzt sich für Einkommensgleichheit ein. Jedoch kommen fossile Brennstoffe gemessen an der Entwicklungsstufe Chinas noch vergleichsweise häufig zum Einsatz und es wird vergleichsweise stark in diesen Bereich investiert. Auch bei den Indikatoren zu Meinungsfreiheit und Gleichberechtigung sozialer Gruppen schneidet China schlecht ab.
  • Infolge der Invasion Russlands in der Ukraine ist die Makro-ESG-Performance des Landes eingehend geprüft worden. Erwartungsgemäß beeinträchtigt der Bereich Regierungsführung die Performance am stärksten, denn das Regime von Präsident Wladimir Putin hat die Meinungsfreiheit und demokratische Organe beständig untergraben.
  • Die allgemeinen und entwicklungsbereinigten ESG-Indizes tragen internen und externen Konflikten sowie der Wahrscheinlichkeit für künftige Konflikte nicht unmittelbar Rechnung. Wir sind darum bemüht, diese Faktoren systematisch in künftige Fassungen einzubeziehen.

Abbildung 1: ESG-Performance-Spitzenreiter

ESG Index 2021Chart 1OTMay22.jpg
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Quelle: abrdn, UN, Yale EPI, IDEA, V-Dem, ICRG, Happiness Report, Weltbank, World Inequality Database (ab August 2021)

Alle Indikatoren wurden auf einer Skala von 0-100 bewertet, wobei eine höhere Zahl für ein besseres Ergebnis steht.

Investitionen beinhalten Risiken. Der Wert von Anlagen und die daraus entstehenden Erträge können sowohl fallen als auch steigen, und es ist möglich, dass ein Investor weniger als den investierten Betrag zurückerhält. Die Wertentwicklung in der Vergangenheit lässt keine Rückschlüsse auf zukünftige Ergebnisse zu.

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