Im Rahmen des Index werden 135 Länder anhand von 19
Indikatoren aus den Bereichen Umwelt, Soziales und Governance (ESG) bewertet
und eingestuft, um zur Anlageanalyse und zur Entscheidungsfindung beizutragen.
Die Ergebnisse aktualisieren wir jährlich, um den Entwicklungen in
unserer sich rasant verändernden Welt Rechnung zu tragen. Im Folgenden
sind die wichtigsten Ergebnisse des jüngsten Updates aufgeführt:
- Die skandinavischen Länder führen weiterhin die Rankings an.
Schweden belegt den ersten Platz, gefolgt von der Schweiz, Finnland,
Norwegen und Dänemark. Japan und Südkorea haben es als einzige
asiatische Länder in die Top 20 geschafft (siehe Abb. 1).
- Makro-ESG-Indizes weisen häufig einen Entwicklungsschwerpunkt
auf, der auf die hohe Korrelation zwischen Lebensstandards und
Nachhaltigkeitsergebnissen zurückzuführen ist. Bereinigt man diese
Indizes um die wirtschaftliche Entwicklung eines Landes, so schaffen es auch einige afrikanische Länder, etwa Liberia und Malawi, in die Top 20.
- CDie CO2-Emissionsintensität ist in vielen der Volkswirtschaften
mit den besten Ergebnissen der Indikator, der sich am stärksten
verbessert hat. Allerdings fallen die Emissionswerte (und der Emissionsausblick) in den meisten Ländern noch immer viel zu hoch aus. Auf diese Weise können die im Übereinkommen von Paris festgelegten Klimaziele nicht erreicht werden.
- Die Indikatoren zur Politik und Governance haben sich seit 2012 an allen wichtigen Anlagemärkten verschlechtert.
Im Bereich Soziales fallen die Bewertungen im Allgemeinen ebenfalls
schlechter aus, was durch die Hinzunahme von Einkommensungleichheiten in
unsere Liste von ESG-Indikatoren noch verschärft wurde.
- Die USA rutschen in unseren Ranglisten immer weiter ab und
befinden sich mittlerweile auf Platz 25 in unserem unbereinigten Index
und auf Platz 64 in den entwicklungsbereinigten Rankings. Dies
lässt sich größtenteils auf die schlechtere Performance in den
Dimensionen Politik und Governance während der Präsidentschaft Donald
Trumps von 2017 bis 2021 zurückführen.
- Die ESG-Lage gestaltet sich in China aus Makro-Sicht äusserst vielschichtig. Die Korruption in China hat in den vergangenen zehn Jahren abgenommen, die Emissionsintensität der Wirtschaft ist gesunken,
das Land hat eine Vorreiterrolle bei der Herstellung erneuerbarer
Technologien inne und die Regierung setzt sich für Einkommensgleichheit
ein. Jedoch kommen fossile Brennstoffe gemessen an der Entwicklungsstufe
Chinas noch vergleichsweise häufig zum Einsatz und es wird
vergleichsweise stark in diesen Bereich investiert. Auch bei den
Indikatoren zu Meinungsfreiheit und Gleichberechtigung sozialer Gruppen
schneidet China schlecht ab.
- Infolge der Invasion Russlands in der Ukraine ist die
Makro-ESG-Performance des Landes eingehend geprüft worden.
Erwartungsgemäß beeinträchtigt der Bereich Regierungsführung die
Performance am stärksten, denn das Regime von Präsident Wladimir Putin
hat die Meinungsfreiheit und demokratische Organe beständig untergraben.
- Die allgemeinen und entwicklungsbereinigten ESG-Indizes tragen
internen und externen Konflikten sowie der Wahrscheinlichkeit für
künftige Konflikte nicht unmittelbar Rechnung. Wir sind darum bemüht,
diese Faktoren systematisch in künftige Fassungen einzubeziehen.
Abbildung 1: ESG-Performance-Spitzenreiter
Quelle: abrdn, UN, Yale EPI, IDEA, V-Dem, ICRG, Happiness Report, Weltbank, World Inequality Database (ab August 2021)
Alle Indikatoren wurden auf einer Skala von 0-100 bewertet, wobei eine höhere Zahl für ein besseres Ergebnis steht.
Investitionen beinhalten Risiken. Der Wert von Anlagen und die
daraus entstehenden Erträge können sowohl fallen als auch steigen, und
es ist möglich, dass ein Investor weniger als den investierten Betrag
zurückerhält. Die Wertentwicklung in der Vergangenheit lässt keine
Rückschlüsse auf zukünftige Ergebnisse zu.
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