Rente: Deutsche wollen mehr für das Alter sparen

Mehr als die Hälfte der deutschen Privatanleger (53 Prozent) hat sich vorgenommen, künftig mehr Geld für die Altersvorsorge zurückzulegen. Dabei wollen 76 Prozent gezielt mitentscheiden, wie ihre Beiträge investiert werden. Das geht aus der aktuellen „Fidelity European Investor Sentiment Survey“ hervor, für die im Mai und Juni 2025 rund 1.000 Privatanleger in Deutschland befragt wurden.

08.09.2025 | 12:30 Uhr

Die Ergebnisse zeigen: Die Altersvorsorge ist derzeit das wichtigste finanzielle Ziel der Deutschen. Dahinter steht offenbar auch ein wachsendes Bewusstsein für mögliche Versorgungslücken – denn 43 Prozent der Befragten bezweifeln, derzeit genug für den Ruhestand zurückzulegen. Top-Sparziele: Altersvorsorge, Notgroschen und Lebensstandard Neben der Altersvorsorge nennen Anleger auch den Aufbau eines finanziellen Puffers (44 Prozent) sowie die Sicherung ihres aktuellen Lebensstandards (ebenfalls 44 Prozent) als zentrale finanzielle Ziele. 

Top 5 Sparziele deutscher Privatanleger:

Ziel Anteil
Mehr für die Altersvorsorge sparen 53%
Notgroschen für unerwartete Ausgaben 44%
Aktuellen Lebensstil beibehalten 44%
Finanzielle Unabhängigkeit erreichen 34%
Mehr Geld für Freizeit und Reisen 27%
(Quelle: Fidelity International, Juni 2025)

Inflation bleibt größtes Hindernis

Die Studie zeigt auch, was deutsche Anleger vom Erreichen ihrer Vorsorgeziele abhält: Die Inflation (46 Prozent) wird dabei als größtes Risiko wahrgenommen. Weitere Hürden sind wirtschaftliche Unsicherheit (37 Prozent) sowie unvorhergesehene Ausgaben (34 Prozent).

Top 5 Hindernisse für die Altersvorsorge

Hindernis Anteil
Inflation (sinkende Kaufkraft) 46%
Wirtschaftliche Unsicherheit 37%
Unerwartete Ausgaben 34%
Pflegekosten im Alter 24%
Mangelnde Ersparnisse 21%
(Quelle: Fidelity International, Juni 2025)

Ruhestandsängste: Gesundheit und finanzielle Knappheit

Auch die Sorgen im Hinblick auf den Ruhestand wurden abgefragt. Fast die Hälfte der Befragten (48 Prozent) sorgt sich um gesundheitliche Probleme im Alter. Jeder Vierte (25 Prozent) befürchtet, dass das Ersparte nicht lange genug reicht. 17 Prozent rechnen sogar damit, im Ruhestand weiterarbeiten zu müssen.

Sorgen deutscher Privatanleger im Ruhestand

Sorge Anteil
Gesundheitliche Probleme 48%
Ersparnisse reichen nicht aus 25%
Unerwartete Schicksalsschläge 23%
Weiterarbeit im Ruhestand 17%
Belastung für Angehörige sein 17%
(Quelle: Fidelity International, Juni 2025)

Mehr Eigenverantwortung, bessere Finanzbildung nötig

Jan Schepanek, Sprecher der Geschäftsführung der FFB, der unabhängigen Investmentplattform von Fidelity International, begrüßt die zunehmende Eigeninitiative vieler Anleger: „Es ist ermutigend zu sehen, dass die Deutschen mehr für die Rente zurücklegen wollen und selbst die Kontrolle über ihre Altersvorsorge übernehmen. Denn klar ist: Die gesetzliche Rente allein wird nicht ausreichen, um den Lebensstandard im Alter zu halten.“  Gleichzeitig mahnt Schepanek Verbesserungen bei der Finanzbildung in Deutschland an. Gerade im internationalen Vergleich bestehe hier Nachholbedarf. Als positives Signal bewertet er die von der Bundesregierung geplante Frühstart-Rente, mit der junge Menschen frühzeitig mit dem Vermögensaufbau beginnen könnten – und so von den langfristigen Chancen am Kapitalmarkt profitieren würden.  

 Hintergrund zur Umfrage  

 Die „Fidelity European Investor Sentiment Survey“ wurde vom Marktforschungsinstitut Opinium im Auftrag von Fidelity International zwischen dem 22. Mai und dem 9. Juni 2025 durchgeführt. Befragt wurden je 1.000 Privatanleger ab 18 Jahren in Deutschland, Frankreich, Italien, den Niederlanden und Spanien sowie 500 Anleger in der Schweiz. (jk)

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