Umfrage zeigt Wissenslücken: Deutsche hinken bei Finanzbildung hinterher

Nur 36 Prozent der Bevölkerung schätzen ihre Finanzkompetenz als gut ein – vor allem junge und ältere Menschen liegen zurück. Auch beim Aufbau von Rücklagen und im verantwortungsvollen Umgang mit Finanzierungen gibt es deutliche Unterschiede. Das sind Ergebnisse der repräsentativen Studie „TeamBank-Liquiditätsbarometer“.

20.08.2025 | 12:57 Uhr

Finanzwissen der Deutschen: Deutliche Lücken bei Jung und Alt

Eine repräsentative Umfrage der TeamBank offenbart: In Sachen Finanzwissen besteht in Deutschland erheblicher Nachholbedarf. Nur 36 Prozent der Befragten bewerten ihre Kenntnisse zu Geldanlage, Altersvorsorge, Krediten oder Finanzplanung als gut oder sehr gut. Besonders deutliche Lücken bestehen bei den 18- bis 29-Jährigen (34%) sowie den 50- bis 79-Jährigen (32%). Am kompetentesten schätzen sich die 30- bis 49-Jährigen ein – hier liegt der Anteil bei 41 Prozent.

Frauen fühlen sich uninformiert

Auch der Blick auf die Geschlechter zeigt Unterschiede: Während sich 46 Prozent der Männer gut informiert fühlen, sind es bei den Frauen nur 26 Prozent. Zudem steigt die Selbsteinschätzung mit dem Einkommen: Wer über 4.000 Euro Haushaltsnettoeinkommen verfügt, traut sich deutlich mehr zu (58%) als jene mit weniger als 1.000 Euro (19%).

Rücklagen oft zu gering

Unerwartete Ausgaben wie eine Autoreparatur oder ein defektes Haushaltsgerät können viele Haushalte schnell belasten. Fast die Hälfte (47%) der Befragten verfügt über weniger als 2.000 Euro Rücklagen. Besonders kritisch: 22 Prozent haben unter 500 Euro, sechs Prozent gar keine Ersparnisse. Immerhin 27 Prozent können im Notfall auf mehr als 5.000 Euro zurückgreifen – ein Anstieg gegenüber 2024.

Finanzierungen weit verbreitet

Um Engpässe zu überbrücken, setzen viele Deutsche auf Finanzierungen. 78 Prozent haben bereits Kreditvarianten genutzt, wobei ältere Menschen häufiger darauf zurückgreifen (81%) als jüngere (66%). Am verbreitetsten ist der Kauf auf Rechnung (47%, +9 Prozentpunkte seit 2024), gefolgt von Ratenkrediten und Darlehen (jeweils 34%). Positiv: Ein wachsender Anteil der Befragten nutzt Finanzierungen sehr bewusst – 63 Prozent setzen sie nur in Ausnahmefällen ein und 47 Prozent sichern sich entsprechend ab.

Fazit

Die Studie der TeamBank zeigt: Finanzbildung bleibt für weite Teile der Bevölkerung eine Herausforderung. Wissensförderung, Vorsorge und verantwortungsvoller Umgang mit Krediten gewinnen dabei zunehmend an Bedeutung. (jk)

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