Fondsmeisterschaft: „Eine Trendwende bei Techwerten ist überfällig“

Nach einer jahrelangen Rallye im Technologiesektor hält Christian Funke, Gründer und Fondsmanager von Source For Alpha, eine Korrektur für zunehmend wahrscheinlich. „Angesichts der langen Rallye der Techwerte – im S&P 500 sind neun der größten zehn Titel inzwischen Tech-Growth-Aktien – ist eine Trendwende in der Tat überfällig“, sagt er.

26.09.2025 | 14:00 Uhr von «Jörn Kränicke»

Zwar könne das starke Momentum noch eine Weile anhalten, doch die Erfahrung zeige, dass der anschließende Umschwung umso heftiger sei. Einen genauen Zeitpunkt lasse sich jedoch nicht bestimmen – „die Glaskugel hat keiner“, so Funke. 

US-Zollpolitik als Inflationsfaktor 

Die jüngste Zollpolitik der USA bewertet Funke klar als inflationstreibend. Sie habe dazu geführt, dass die US-Notenbank im Jahr 2025 ihre Ende 2024 begonnenen Zinssenkungen vorerst ausgesetzt habe. Die weitere Entwicklung werde maßgeblich von neuen Handelsabkommen und der wirtschaftlichen Lage in den USA abhängen. 

Ausblick für das Börsenjahr 2025 

Trotz Unsicherheiten blickt der Fondsmanager verhalten optimistisch auf die kommenden Monate. Mit der jüngsten Zinssenkung nach neun Monaten Pause habe die Fed wieder in den expansiven Kurs eingeschwenkt. Sollte die Konjunktur stabil bleiben und sich die geopolitische Lage entspannen, könnten die Aktienmärkte ihre positive Entwicklung fortsetzen. Funke sieht dabei auch Chancen über das Jahr hinaus: „Vielleicht setzt sich diese positive Entwicklung ja auch 2026 fort – entgegen der Prognosen der verschiedensten Crash-Propheten.“ 

Rolle der USA bleibt dominant 

Auch wenn die Vereinigten Staaten 2025 durch die Politik Donald Trumps an Vertrauen eingebüßt hätten, erwartet Funke keine Abkehr von der US-Vormachtstellung. Die wirtschaftliche Stärke sei ungebrochen, die US-Börse bleibe für die globale Aktienmarktentwicklung entscheidend. 

Rentenmärkte stabilisieren sich 

An den Rentenmärkten erkennt der Fondsmanager eine Normalisierung. Nach den Turbulenzen im Zuge des Zinsschocks von 2022 hätten sich die Märkte stabilisiert und wieder planbarere Erträge ermöglicht. Allerdings sei eine Rückkehr zum früheren Niedrigzinsumfeld unwahrscheinlich. Die Zinsen dürften mittelfristig höher bleiben, was Funke als „willkommene Normalisierung“ bezeichnet. 

Dollarschwäche überrascht 

Die Abwertung des US-Dollar habe 2025 viele Investoren überrascht, erinnert Funke. Ähnliche Phasen habe es aber schon in der Vergangenheit gegeben. Verantwortlich sei vor allem die erratische Zollpolitik der USA. Zwar sprächen einige Faktoren für eine Fortsetzung der Schwächephase, darunter sinkende Zinsdifferenzen zum Euroraum. Dennoch warnt Funke davor, sich aus dem Dollarraum zurückzuziehen: „Dafür ist der Markt zu wichtig und die Investmentmöglichkeiten dort zu attraktiv.“ 

Licht und Schatten bei Fonds-Performance 

Die Dollarschwäche habe zuletzt die Performance vieler Fonds belastet – auch den OptoFlex. Dagegen hätten sich die europäischen Produkte positiv entwickelt. Der S4A EU Pure Equity liegt laut Funke mehr als zehn Prozentpunkte im Plus, der S4A Pure Equity Germany kommt im laufenden Jahr auf rund 20 Prozent Rendite und schlägt damit erneut den DAX. (jk)

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Rang Team Perf. 2025
1 Greiff Capital 19,2%
2 Zindstein Vermögensv. 16,0%
3 Oberbanscheidt 12,8%
4 Dolphinvest Capital 11,8%
5 Nordproject 10,6%
6 Bank für Vermögen 10,0%
7 DFP Deutsche Finanz Portfolioverwaltung 8,0%
8 FIVV AG 7,8%
9 Plan F 7,6%
10 Acatis 6,8%
11 Bayerische Vermögen Management 5,4%
12 Fonds Laden 4,9%
13 Urban & Kollegen 4,8%
14 SJB FondsSkyline 4,6%
15 VALEXX AG 3,3%
16 QBS Invest 3,1%
17 Source for Alpha 2,1%
18 Top Vermögen 2,0%
19 Performance AG 1,8%
20 Höng Wealth Management 1,5%
21 ALPS Family Office 0,9%
22 Guliver -1,8%
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