Zahl unabhängiger Vermittler mit §34 d, f und i -Zulassung steigt
Die Zahl der bei den Industrie- und Handelskammern registrierten Versicherungsvermittlerinnen und -vermittler ist weiter rückläufig – doch das Maklermodell zeigt sich davon unbeeindruckt: Die Zahl der unabhängigen Versicherungsmaklerinnen und -makler ist im Jahresvergleich erneut leicht gestiegen.08.07.2025 | 08:00 Uhr
Das zeigen aktuelle Zahlen des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) zum Stichtag 1. Juli 2025. Demnach waren insgesamt 179.923 Versicherungsvermittlerinnen und -vermittler im Register eingetragen – ein Rückgang um 3.117 Personen bzw. –1,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Besonders stark betroffen ist der Ausschließlichkeitsvertrieb: Die Zahl der gebundenen Versicherungsvertreterinnen und -vertreter sank um 3.434 Personen auf 99.797 (–3,3 Prozent). Im Gegensatz dazu wuchs die Zahl der registrierten Versicherungsmaklerinnen und -makler um 225 auf nunmehr 46.771 (+0,5 Prozent).
„Noch vor wenigen Jahren war zu hören,
dass im Vermittlermarkt 100.000 Personen ausreichend seien. Das wurde nun
zumindest in der Ausschließlichkeit erreicht, aber der Maklermarkt wächst“,
kommentiert Norman Wirth, geschäftsführender Vorstand des AfW Bundesverband
Finanzdienstleistung, die Entwicklung. „Das unterstreicht einmal mehr, wie
zukunftsfähig das unabhängige Maklermodell ist – gerade in einem zunehmend
komplexen Markt.“
Die Gründe für diese Entwicklung seien vielschichtig, so Wirth. Zum einen nehme
der Wunsch vieler Vermittlerinnen und Vermittler nach unternehmerischer
Freiheit und freier Produktauswahl spürbar zu. Zum anderen würden moderne
Maklerpools, Dienstleister und Maklerverbünde heute eine Infrastruktur bieten,
die es auch Einzelunternehmen ermögliche, professionell und effizient am Markt
zu agieren – inklusive Digitalisierung, Weiterbildung und
Regulatorik-Unterstützung.
Auch 34f und 34i mit positiver Entwicklung
Auch bei den anderen relevanten Vermittlergruppen zeigt sich ein stabiles Bild:
- Die Zahl der Finanzanlagenvermittlerinnen und -vermittler (§ 34f GewO) stieg im Jahresvergleich leicht von 40.742 (Juli 2024) auf 41.018 (+0,7 Prozent).
- Die Zahl der Immobiliardarlehensvermittlerinnen und -vermittler (§ 34i GewO) wuchs ebenfalls moderat: von 57.420 auf 57.711 (+0,5 Prozent).
„Der Trend ist klar: Trotz zunehmender Regulierung
entscheiden sich weiterhin viele Menschen für eine Tätigkeit in der
unabhängigen Beratung – sei es im Versicherungs-, Anlage- oder
Finanzierungsbereich“, so Wirth. „Das zeigt: Diese Berufe bieten nicht
nur Stabilität, sondern auch eine unternehmerische Perspektive mit Sinn.“
„Diese Zahlen belegen eindrucksvoll, dass sich Unabhängigkeit in der
Beratung bewährt – und dass Versicherungs- und Finanzberatung nicht einfach
digital substituiert werden kann“, so Wirth weiter. „Gerade bei
komplexen Themen setzen Verbraucherinnen und Verbraucher weiterhin auf
persönliche Beratung – und das mit gutem Grund.“
Beruf mit Perspektive – auch für den Nachwuchs
Die Entwicklung sei auch ein wichtiges Signal an den Nachwuchs: Wer heute als Maklerin oder Makler in die Branche einsteige, finde ein stabiles, zukunftsfähiges und sinnstiftendes Tätigkeitsfeld vor. Der AfW engagiert sich daher auch mit seiner Initiative #DIE34ER gezielt für junge und junggebliebene Vermittlerinnen und Vermittler.
„Wir brauchen in der Branche keinen Rückzug, sondern Aufbruch“, so Wirth. „Und der findet längst statt – nicht nur in den Zahlen, sondern auch im Denken.“ (pg)