Va-Q-tec: Profiteure des Klimawandels

Joachim Kuhn: Der Chef des Kühltechnikspezialisten Va-Q-tec über Corona & Co als Kurstreiber.

18.09.2020 | 12:20 Uhr

Joachim Kuhn, Chef des Kühltechnikspezialisten Va-Q-tec


Va-Q-tec stellt Kühl­infrastruktur und Kühlboxen her und gilt als großer Profiteur der Corona-Krise. Die Aktie hat sich seit März verdreifacht. Wie viel Corona-Fantasie steckt da drin?

Joachim Kuhn: Natürlich freut uns die Kursentwicklung. Sie spiegelt die Potenziale wider, die die globalen Märkte für unsere Technologie insgesamt und nicht nur wegen Corona bieten. Schließlich konnten wir auch während Corona global temperaturstabile Transportketten an­bieten. Das hat uns Wertschätzung und ­öffentliche Wahrnehmung gebracht.

Wie stark sind Sie von Corona-Impulsen wie einer Impfstoffzulassung abhängig?

Wir erwarten aus der Corona-Krise mittelfristig zusätzliche Nachfrageimpulse. Der langfristige Trend zu Nachhaltigkeit und Energieeffizienz endet jedoch nicht mit Covid-19 — im Gegenteil. Der Klimawandel bleibt ein globales Problem. Davon können wir profitieren.

Was meinen Sie damit konkret?

Bei sogenannten „temperaturgeführten Lieferketten“ etwa im Bereich Apothekenlogistik sehen wir große Wachstums­chancen, aber auch bei thermischer Energieeffizienz. Ein Beispiel: Bei heute eher schlecht gedämmten Fahrzeugen wie Pkw oder Kühltrucks geht viel Energie verloren. Das kann mit hocheffizienten Dämmstoffen erheblich verbessert werden.

Welche Marktposition haben Sie?

Bei temperaturgeführten Lieferketten gehören wir zu den fünf größten Herstellern weltweit, und bei Vakuumisolations­paneelen sind wir unter den Top 3.

Und welche Regionen haben Sie im Blick?

Kurzfristig USA und Europa, mittelfristig aber auch Asien. Schließlich ist dort das Klima herausfordernd. Gleichzeitig wächst dort die Mittelschicht und wird sensibler für Nachhaltigkeit und Umweltschutz.

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