Studie: Das sind die erfolgreichsten Fondsboutiquen 2023

Die Fondsboutiquenbranche hat nach vielen Jahren erstmals wieder mit Mittelabfluss auf Jahressicht zu kämpfen. Welche unabhängigen Vermögensverwalter sich laut Pro Boutiquenfonds (pbf) dennoch erfolgreich geschlagen haben.

14.02.2024 | 12:06 Uhr

Die Anleger entziehen den Mischfonds in 2023 das Vertrauen und ziehen in diesem Segment fast - 3 Mrd. € ab, was durch die anderen Anlagesegmente nicht ausgeglichen werden kann. Somit wird der bereits in den Vorquartalen vorherrschende Trend auch im letzten Quartal nicht umgekehrt und führt dazu, dass erstmalig seit Beginn unserer Aufzeichnungen im Jahr 2019 ein Mittelabfluss auf Jahressicht für die Fondsboutiquenbranche zu verzeichnen ist. Nach dem schwierigen Kapitalmarktjahr 2022 und dem scharfen Wettbewerb der wieder vorhandenen Zinsangebote nutzen Anleger offenbar verstärkt Anlageformen, die in den letzten Jahren keine Alternative darstellen konnten.

Die erfolgsverwöhnten Fondsboutiquen aus dem Jahr 2022 finden sich weitgehend nicht in der Spitzengruppe der Adressen, die die größten Mittelaufkommen 2023 zu verzeichnen haben. Lediglich drei Adressen aus 2022 können sich auch in diesem Jahr wieder auf den führenden Positionen platzieren (GANÉ, Source For Alpha und Aquantum). Spitzenreiter beim Mittelaufkommen im Jahr 2023 ist GANÉ, die auch mit ihrem neu aufgelegten globalen Aktienfonds zahlreiche Anleger überzeugen können. Diese Woche sorgte dieTrennung von GANÉ und der Fondsgesellschaft Acatis für viel Wirbel. 

Als Neugründung kann Empureon einen sehr bemerkenswerten zweiten Platz ergattern.  

Die Mischfonds-Segmente sind in diesem Jahr fast alle aus den Top-10 der Detail-Assetklassen verschwunden und müssen den Anleihe- und Aktienklassen den Platz räumen. Flexible Anleihekonzepte überzeugen die Anleger offenbar am meisten und sammeln 2023 fast + 1 Mrd. € an neuen Mitteln ein. Das Schlusslicht nehmen die flexiblen globalen Mischfondskonzepte ein, die in diesem Jahr fast - 1,8 Mrd. € an Anlegergeldern verlieren. Auch bei der Assetklassenbetrachtung des Mittelaufkommens gibt es in diesem Jahr im Vergleich zu 2022 deutliche Veränderungen. Während Mischfonds in 2022 noch + 3 Mrd. € einsammeln konnten, werden in diesem Jahr die Zuflüsse aus 2022 mit Mittelabflüssen in gleicher Höhe neutralisiert. Lediglich Anleihen stehen in diesem Jahr auf der Sonnenseite mit + 900 Mio. € an Mittelzuflüssen.

Nachdem das Aktiensegment in 2022 noch Mittel einsammeln konnte, schwindet offenbar der Risikoappetit der Investoren und führt zu Mittelabflüssen in Höhe von - 1,7 Mrd. € (Vj. + 0,8 Mrd. €). Alternative Investmentkonzepte müssen ebenfalls Abflüsse in Höhe von fast - 1 Mrd. € hinnehmen (Vj. - 0,4 Mrd. €).  (pg)

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