MPC-Capital-Schiffsfonds geht unter

400-Millionen-Euro-Fonds von MPC Capital und der Hamburger Reederei Offen ist pleite. Mehr als 2.000 Anleger betroffen.

08.11.2013 | 10:21 Uhr von «Patrick Daum»

Der nächste deutsche Schiffsfonds hat Mast- und Schotbruch erlitten: Ein 400 Millionen Euro großer Fonds von MPC Capital und der Hamburger Reederei Claus-Peter Offen ist insolvent. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge teilte die die MPC-Treuhandgesellschaft TVP in einem Schreiben an die Anleger mit, dass die Fondsgeschäftsführung sowohl der Beteiligungsgesellschaft MS Santa-R Schiffe mbH & Co. KG als auch der sieben Schifffahrtsgesellschaften am 4. November 2013 Insolvenzanträge gestellt haben. Sämtliche zuvor in Angriff genommenen Rettungsversuche sind damit gescheitert.

Von der Pleite sind laut MPC 2.300 Anleger betroffen. In den Jahren 2001 und 2002 sollen sie insgesamt 92 Millionen Euro Eigenkapital in einen Dachfonds eingezahlt haben, der in die sieben 4122-TEU-Containerschiffe investierte. Das Gesamtvolumen des Fonds betrug MPC zufolge fast 400 Millionen Euro.

Die Gesellschaft macht den Investoren keinerlei Hoffnung, dass sie ihre Einlagen zurückerhalten könnten. Die TVP schriebt in einem Anlegerbrief, dass sie nicht nur keine Rückflüsse mehr erhielten, sondern dass der Insolvenzverwalter „sehr wahrscheinlich auch noch bereits gezahlte Ausschüttungen zurückfordert.“ Die Reederei Offen gab bekannt: „Nunmehr musste die Geschäftsführung feststellen, dass es nicht mehr möglich erscheint, die Gesellschaft auf der einen und die Banken auf der anderen Seite zu einer für beide Seiten akzeptablen Lösung zu führen und war deshalb aufgrund der gesetzlichen Vorschriften verpflichtet, die Insolvenzanträge zu stellen.“

(PD)

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