Fondsmanager-Umfrage: Profis bleiben pessimistisch

Laut einer Umfrage der Bank of America erwarten die meisten Fondsmanager ein schlechteres wirtschaftliches Umfeld. Die Investoren setzen zudem stärker auf Anleihen als auf Aktien. Immobilien werden zunehmend kritisch gesehen.

19.04.2023 | 15:40 Uhr von «Peter Gewalt»

Nach den Bankenturbulenzen im Vormonat bleibt das makroökonomische Sentiment der Fondsmanager laut der weltweiten Umfrage der Bank of America (BofA) im April weiter pessimistisch. So haben sich Wachstumserwartungen auf das Niveau von Dezember 2022 verschlechtert, wobei ein Netto von 63 Prozent eine schwächere globale Wirtschaft erwartet. Mit netto meint die Umfrage, dass es 63 Prozent mehr Befragte gab, die ein schwächeres Wachstum erwarten als solche, die das nicht so einschätzen. Ein Netto von 29 Prozent der Umfrageteilnehmer ist in Aktien untergewichtet, gegenüber 31 Prozent im März. Untergewichtet bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die befragten Investoren bei Asset-Managern, Versicherern und Unternehmen weniger Aktien hielten, als es die Benchmarks für ihre jeweiligen Häuser vorgeben.

Weitere wichtige Erkenntnisse aus der BofA-Umfrage unter 292 institutionllen Investoren  mit einem verwalteten Vermögen von 833 Milliarden US-Dollar:

- Netto 84 Prozent der befragten Geldprofis sind der Meinung, dass die globale Verbraucherpreisinflation sinkt;

- Netto 58 Prozent der Investoren prognostizieren niedrigere kurzfristige Zinssätze, das sind die meisten seit November 2008;

- Die größten Risiken für die Investoren sind Bankenkreditverknappung und globale Rezession und eine hohe Inflation, die die Zentralbanken aggressiv agieren lässt;

- Die Angst vor einer Kreditverknappung treibt die Anleiheallokation der Anleger um neun Prozentpunkte gegenüber dem Vormonat auf netto zehn Prozent Übergewichtung nach oben, das ist die größte Übergewichtung gegenüber Aktien seit März 2009;

- Netto 49 Prozent der befragten Investoren glauben, dass Investment Grade-Anleihen in den nächsten 12 Monaten High Yield-Anleihen übertreffen werden, das ist das höchste jemals verzeichnete Ergebnis (Daten seit 2015);

- Im vergangenen Monat sind Anleger aus der Eurozone, Grundstoffen, Großbritannien und Finanzen in die USA, zyklische Konsumgüter, Anleihen und das Gesundheitswesen gewechselt;

- Netto sechs Prozent betrachten Gold als überbewertet. Das ist das erste Mal seit November 2020, dass nicht eine Mehrheit den preis für das Edelmetall als unterbewertet einschätzt;  

- Die Investoren sind bei Immobilien so negativ eingestellt wie seit Juli 2009 nicht mehr.


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