EU-Parlamentarier will Provisionen weiter zulassen

Kunden sollen vor Abschluss des Geschäfts über die Vertriebsprovisionen informiert werden.

23.03.2012 | 11:29 Uhr von «Patrick Daum»

Banken und selbständige Finanzmakler sollen einem Bericht des Handelsblatts zufolge weiterhin Provisionen für den Verkauf von Finanzprodukten kassieren dürfen. Dies fordere der zuständige Europaparlamentarier Markus Ferber (CSU) in seinem Bericht zur neuen EU-Finanzmarktrichtlinie Mifid II: „Wertpapierberatern soll es nicht untersagt werden, Verkaufsanreize anzunehmen“, erklärte der Abgeordnete gegenüber dem Handelsblatt. Es solle ihnen aber vorgeschrieben werden, ihre Kunden vor Abschluss des Geschäfts über die Provisionen zu informieren.

Gegenüber FundResearch teilte Ferbers Büro mit, dass es sich bei den Äußerungen des Abgeordneten zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch um Stellungsnahmen zu den Mifid II-Richtlinien handele. Spätestens am kommenden Montag soll es zu einer Veröffentlichung kommen. 

Im Gegensatz zum Parlament wollte EU-Binnenmarktkommissar Michel Barnier Finanzmaklern, die sich selbst als unabhängig bezeichnen, verbieten, Provisionen von Banken und Investmentfirmen anzunehmen.

Ferber wolle dem Bericht zufolge die Berater auch nicht verpflichten, telefonische Verkaufsgespräche aufzeichnen zu müssen. Barnier hatte dies in seinem Bericht gefordert, um nachträgliche Kontrollen des Verkaufsgesprächs zu erleichtern. Zwar lehne Ferber die Dokumentation von Verkaufsgesprächen nicht ab. Die Umsetzung wolle er jedoch den EU-Mitgliedstaaten überlassen.

(PD)

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