Die besten Goldminenfonds der vergangenen zehn Jahre

Gold gilt als Krisenwährung. Und so verwundert es nicht, dass der Goldpreis von einem Hoch zum nächsten springt und nun die 4000-US-Dollar-Marke gerissen hat. Denn Krisen scheinen derzeit allgegenwärtig. Es gibt nur ein Anlage-Segment, das besser performt als Gold: Goldminenfonds.

08.10.2025 | 12:15 Uhr von «Matthias von Arnim»

Kaum ein anderes Asset ist so eng mit dem Bild des „sicheren Hafens“ verbunden wie Gold. Seit den 1970er-Jahren hat sich das Edelmetall in nahezu jeder globalen Krise als Wertaufbewahrungsmittel bewährt. Während der Ölkrisen in den 1970er-Jahren stieg der Goldpreis in nur dreieinhalb Jahren von rund 35 auf über 800 US-Dollar pro Unze. Damals diente das Edelmetall als Schutzschild gegen zweistellige Inflationsraten. Auch nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 sowie während der globalen Finanzkrise 2008 griffen Investoren in großem Stil zu Gold. In der Eurokrise 2011 kletterte der Preis ebenfalls auf neue Rekordstände. In der Pandemie 2020 sowie im geopolitisch angespannten Umfeld seit 2022 bestätigte sich Gold einmal mehr als Krisenwährung.

Aktuell scheint Gold im Depot erneut die passende Antwort auf die schwelenden Krisenherde zu sein. Davon gibt es gleich eine ganze Reihe: etwa der nicht enden wollende und teure Krieg in der Ukraine, die erratische Handels- und Wirtschaftspolitik Donald Trumps, die kaum noch beherrschbaren Schuldenberge in den USA, China, Europa und Japan. Der schwächelnde US-Dollar. Und last but not least, direkt vor unserer Haustür: die Regierungskrise Frankreichs, ausgelöst durch den scheinbar aussichtslosen Kampf des gerade gescheiterten Premierministers François Bayrou gegen den drohenden Staatsbankrott der sogenannten fünften Republik. Die Aufzählung ließe sich verlängern – und damit auch die Gründe, am Kapitalmarkt nun erst einmal vorsichtiger zu agieren. Mit einer Ausnahme: Gold. Der „sichere Hafen“ wird in solchen Zeiten gerne angefahren. Siehe oben.

Goldminen sind Gold mit Hebelfunktion

Was für Gold gilt, gilt erst recht für Goldminenfonds. Ein Rückblick auf die oben genannten fünf großen Krisen der vergangenen Jahrzehnte zeigt ein klares Muster: Anleger erzielten mit aktiv gemanagten Goldminenfonds deutlich höhere Renditen als mit physischem Gold im Depot. Der Ukrainekrieg und der Inflationsschub ab dem Jahr 2022 setzte jetzt noch einmal neue Maßstäbe. Gold erreichte neue Höchststände, doch der eigentliche Outperformer war wieder einmal der NYSE Arca Gold BUGS Index (auch HUI-Index genannt), der sich in Euro gerechnet stärker entwickelte als das Metall selbst. Zur Erklärung: Der HUI ist ein in US-Dollar gehandelter Aktienindex von internationalen Goldproduzenten und hauptsächlich Gold fördernden Bergbauunternehmen, die sich nicht mit Vorwärtsverkäufen absichern. Während der Goldpreis in den zurückliegenden zwölf Monaten beachtliche 46 Prozent gestiegen ist, konnte der HUI-Index um sagenhafte 83 Prozent zulegen.

Mit Gold gegen die Krise absichern, mit Minen in der Krise durchstarten

Der Kern des Vorteils von Goldminenaktien gegenüber Gold liegt in der Kostenstruktur der Minengesellschaften. An einem Rechenbeispiel wird der Renditehebel deutlich: Wenn ein Minenunternehmen Produktionskosten („All-in Sustaining Costs“) von 1.500 US-Dollar hat, erzielt es bei einem Goldpreis von 2.000 US-Dollar eine Marge von 500 US-Dollar. Steigt der Preis jedoch wie zuletzt auf 4.000 US-Dollar, dann wächst die Marge auf 2.500 US-Dollar – ein fünffacher Gewinnsprung, während der Goldpreis nur um rund das 1,7-fache gestiegen ist. Dieser Hebeleffekt erklärt, warum Goldminenfonds in Boomphasen regelmäßig besser abschneiden als Gold selbst.

Goldminenfonds mit langer Historie

Das Rechenbeispiel zeigt, wie wichtig die Kostenstruktur der jeweiligen Minengesellschaft ist. Schlechtes Management ist in der Branche keine Seltenheit. Anfang der 2000er-Jahre hatten etliche Unternehmen erhebliche Probleme mit steigenden Kosten und verkrusteten Strukturen. Viele Minengesellschaften verschwanden vom Markt oder wurden aufgekauft. Diese Konsolidierungsphase hat der Branche gutgetan. Trotzdem gilt nach wie vor: Die erfahrensten Fondsmanager, die spezialisiert sind auf dieses Segment, erzielen deutlich bessere Ergebnisse als die verfügbaren passiven Goldminen-ETFs. Gerade in Krisensituationen wie aktuell lohnt deshalb ein Blick auf Fonds, die sich schon seit vielen Jahren erfolgreich in diesem Markt bewegen.

ISIN Name Auflegung Perf. 1 Jahr Perf. 10 Jahre p.a. TER
LU0175576296 MP Konwave Gold Equity B $ 30.09.03 72,47% 21,83% 1,80%
LU1128909121 Bakersteel Precious Metals A $ 19.02.15 63,15% 21,42% 2,02%
DE000A0Q2SD8 Earth Gold Fund UI € R 01.07.08 71,89% 20,79% 2,27%
LU0147784465 Nestor Gold B 03.06.02 66,96% 19,71% 2,26%
LU0290140358 Stabilitas Pacific Gold+Metals P 10.04.07 52,32% 19,47% 2,03%
IE00B6R52036 iShares Gold Producers ETF $ acc 16.11.11 59,17% 16,98% 0,55%
IE00BQQP9F84 VanEck Gold Miners ETF A $ acc 25.03.15 56,12% 16,79% 0,53%
LU0273159177 DWS Invest Gold+Precious Metals LC 20.11.06 63,68% 16,74% 1,77%
GB00B12GL767 Global Gold A Acc net $ 10.04.06 54,50% 16,01% 1,59%
LU0345780281 NinetyOne Global Gold A Acc gr $ 30.11.07 59,18% 16,00% 1,99%

Quelle: FVBS professional   Stand: 10.09.2025

Dazu zählt beispielsweise der Konwave Gold Equity Fund B. Walter Wehrli und Erich Beat Meier führen den Fonds seit fast genau 22 Jahren durch die Höhen und Tiefen des Kapital- und Goldmarktes. Die beiden erfahrenen Manager haben in dieser Zeit mit ihrem Fonds eine bemerkenswerte Performance hingelegt. In den zurückliegenden Jahren konnten sich Anleger über jährliche Zuwachsraten von durchschnittlich fast 22 Prozent freuen. Dass sich auch der NESTOR Gold Fonds B im Zehn-Jahresvergleich in der Liga der Top-Ten behauptet, ist kein Zufall. Auch dieser Fonds wird von den Profis der Konwave AG gemanagt. Erich Beat Meier und Marco Schächtle sind hier seit vielen Jahren federführend tätig. 

Ebenfalls zu den langfristig besten Goldminenfonds gehört der Bakersteel Precious Metals A. Der Fonds ist seit etwas mehr als zehn Jahren im Markt und hat in dieser Zeit den Wert seiner Anteile um durchschnittlich mehr als 20 Prozent per annum gesteigert. 

Bezeichnend ist der Abstand der bestplatzierten aktiven Fonds zu den besten Goldminen-ETFs im Zehnjahresranking. Rund fünf Prozentpunkte Unterschied per annum ist ein deutliches Signal dafür, wie wertvoll aktives Management erfahrener Experten in diesem Segment sein kann

Fazit: Gold hat in den zurückliegenden 50 Jahren zuverlässig seine Rolle als Krisenwährung erfüllt. Doch eine deutlich höhere Outperformance in Krisenzeiten konnten Anleger mit Goldminenfonds erzielen, deren Unternehmen im Portfolio durch ihre Gewinnhebel und Dividendenausschüttungen die Preissteigerungen physischen Goldes in den Schatten zu stellen wussten. Wer in Goldminenfonds investiert, sollte jedoch wählerisch sein und nicht blind auf diesen Hebel vertrauen. Die langfristige Entwicklung von Fonds gibt einen Hinweis darauf, wie erfahren und erfolgreich das jeweilige Fondsmanagement ist. Expertise ist in diesem nicht ganz einfachen Markt im wahrsten Sinne des Wortes Gold wert.


Dieser Artikel erschien erstmals am 12.09.2029.
Die aktuellen Marktdaten wurden angepasst. 

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