Consorsbank-Studie: Warum Kinder-Depots oft besser laufen als die ihrer Eltern
Eltern setzen beim Sparen für ihre Kinder zunehmend auf ETFs und Wertpapiere – mit Erfolg. Laut einer neuen Consorsbank-Studie erzielten Junior-Depots in den vergangenen fünf Jahren höhere Renditen als die Depots der Erwachsenen.22.08.2025 | 13:30 Uhr
Früh anfangen lohnt sich – das zeigt die aktuelle Junior-Depot-Studie der Consorsbank. Wer für seine Kinder Kapital aufbaut, tut dies heute überwiegend mit Wertpapieren, allen voran mit ETFs. Und die Strategie zahlt sich aus: Zwischen 2020 und 2024 legten Junior-Depots im Schnitt um 19,6 Prozent zu, während die Depots der Erwachsenen nur auf 18,2 Prozent kamen. Besonders erfolgreich war die Gruppe der 6- bis 11-Jährigen mit einem Plus von 21,1 Prozent.
Eltern starten Kinderdepots früh – meist schon in den ersten LebensjahrenDie Mehrheit der Eltern eröffnet das Depot für den Nachwuchs innerhalb der ersten fünf Lebensjahre. Rund zwei Drittel aller Junior-Depots fallen in diese Altersgruppe, knapp 22 Prozent entfallen auf die 6- bis 11-Jährigen und rund 16 Prozent auf die 12- bis 17-Jährigen. Auffällig: Während bei erwachsenen Consorsbank-Kunden die Männer klar dominieren (70 Prozent), ist das Geschlechterverhältnis bei Kindern nahezu ausgeglichen.
ETFs dominieren das AnlageverhaltenRund 80 Prozent des Vermögens in Junior-Depots entfallen auf Wertpapiere, wobei ETFs die zentrale Rolle spielen. Besonders bei den Jüngsten bis elf Jahre machen sie zwei Drittel des Bestands aus. In der Altersgruppe der 6- bis 11-Jährigen ist der ETF-Anteil seit 2020 von 38 auf rund 60 Prozent gestiegen. Beliebtester ETF bleibt der MSCI World.
Auch Sparpläne sind Standard: Bei den 0- bis 5-Jährigen besitzen 85 Prozent einen solchen Plan – zu über 90 Prozent auf ETFs. Pro Ausführung fließen im Schnitt zwischen 67 und 89 Euro.
Allianz, Apple und Nvidia ganz vorneBei Einzelaktien dominieren bekannte Namen: Allianz und Apple führen die Ranglisten in allen Altersgruppen an. 2024 wurde Nvidia am häufigsten nachgekauft – ein Trend, den man auch in Erwachsenendepots beobachten kann.
Regionale Unterschiede beim SparverhaltenBayern, Hamburg, Baden-Württemberg und Hessen sind beim Kapitalaufbau für Kinder deutlich überrepräsentiert. In vielen anderen Bundesländern – mit Ausnahme von Berlin und Rheinland-Pfalz – wird weniger für den Nachwuchs in Wertpapieren investiert, als es dem Bevölkerungsanteil entspricht.
Politik plant „Frühstart-Rente“Auch die Bundesregierung hat das Potenzial von Wertpapierdepots für Kinder erkannt. Im Koalitionsvertrag ist eine „Frühstart-Rente“ vorgesehen: Kinder ab sechs Jahren sollen monatlich zehn Euro vom Staat in ein gefördertes Wertpapierdepot eingezahlt bekommen. Damit soll frühzeitig ein Kapitalstock aufgebaut werden, der später die gesetzliche Rente ergänzt.
Die Idee stößt auf Zustimmung – allerdings bleibt die Höhe des staatlichen Beitrags gering. Experten betonen, dass die Wirkung erst mit regelmäßigen privaten Sparraten entfaltet wird. Die Ergebnisse der Consorsbank-Studie liefern dafür Anschauungsmaterial: Gerade die hohe Quote an ETF-Sparplänen zeigt, wie diszipliniertes und frühzeitiges Investieren über die Jahre einen soliden finanziellen Grundstock schaffen kann.
Jung schlägt alt – aber nicht ohne RisikoDass die Depots der Kinder zuletzt besser performten als die der Erwachsenen, dürfte mehrere Gründe haben: mehr regelmäßige Investments über Sparpläne, eine breitere Risikostreuung durch ETFs und vielleicht auch die stärkere Konsequenz beim Investieren. Garantien für die Zukunft gibt es freilich nicht.
Ein Befund aber bleibt: Wer früh und breit gestreut investiert, verschafft seinen Kindern einen Vorsprung – und zeigt, dass auch Kleinsparer große Pläne haben können. Mit der geplanten Frühstart-Rente könnte dieser Trend zusätzlich Rückenwind erhalten. (jk)
Die komplette Studie finden Sie hier
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