Nach historischem Absturz: Lage am US-Ölmarkt beruhigt sich

Am US-Ölmarkt zeichnet sich nach dem historischen Verfall eines Terminkontrakts und allgemein hohen Verlusten zum Wochenauftakt eine Beruhigung ab.

21.04.2020 | 07:00 Uhr

So zog der Preis für amerikanisches Leichtöl (WTI) zur Auslieferung im Juni in den frühen Handelsstunden am Dienstag um 75 Cent oder knapp vier Prozent auf 21,18 Dollar an, nachdem er am Vortag noch um fast ein Fünftel gefallen war.

Auch der Mai-Terminkontrakt, der am Dienstag ausläuft und am Montag bis auf minus 40,32 Dollar gefallen war, drehte zumindest wieder ins Plus und kostete zuletzt etwas mehr als einen Dollar. Erstmals seit Aufnahme des Future-Handels im Jahr 1983 hatten am Montag Käufer bei der Abnahme von Öl Geld erhalten. Zudem war der Preisunterschied zwischen zwei aufeinanderfolgende Terminkontrakte noch nie so hoch

Einerseits zeigt dies, wie stark Angebot und Nachfrage derzeit am Ölmarkt auseinanderfallen. Andererseits handelt es sich um ein sehr spezielles Phänomen, bedingt durch den an diesem Dienstag verfallenden Mai-Terminkontrakt auf US-Öl. Bei solchen Verträgen verpflichtet sich der Verkäufer, eine festgelegte Menge einer Ware - in diesem Fall Öl - zu einem festen Preis und Termin zu liefern.

Aufgrund einer giftigen Mischung aus einer stark fallenden Nachfrage und einem viel zu hohen Angebot drohen in vielen Ländern die Lagerkapazitäten überschritten zu werden. Ölinvestoren wollen in jedem Fall vermeiden, auf fehlenden Lagerplatz zu stoßen.

Den Turbulenzen am US-Ölmarkt konnte sich auch der Handel mit der Nordseesorte Brent nicht entziehen - hier hatte der Wechsel von den Mai- auf den Juni-Kontrakt schon vor einiger Zeit stattgefunden. Dieser verlor am Montag 2,51 Dollar oder knapp neun Prozent auf 25,57 Dollar und gab am Dienstag in den ersten Handelsstunden leicht nach.

Quelle:dpa-AFX

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