MiFID II: Zeitplan gerät ins Wanken – Umsetzung wird Kraftakt

Bei der MiFID II-Umsetzung kommt es zu weiteren Verzögerungen, sagt Christian Waigel, RA und Partner der Kanzlei GSK Stockmann und Kollegen im Gespräch mit FundResearch. Dies könnte erhebliche Auswirkungen auf die Branche nach sich ziehen.

28.10.2015 | 13:54 Uhr von «Teresa Laukötter»

„Die zuständige Generaldirektion der Europäischen Kommission kann den ursprünglich avisierten Zeitplan nicht halten“, berichtet Christian Waigel, Rechtsanwalt und Partner der Kanzlei GSK Stockmann und Kollegen. Es könne daher nicht damit gerechnet werden, dass Ende Oktober die sogenannten „Level 2 – Dokumente“ (delegierte Rechtsakte sowie die Regulatory Technical Standards) vorgelegt werden. Im Gegenteil, es sei sehr viel wahrscheinlicher, dass sich die zuständige Generaldirektion noch bis zum Jahresende Zeit nehmen werde, die entsprechenden Umsetzungsdetails zu veröffentlichen.

Diese Verzögerung könnte auf die Branche erhebliche Auswirkungen haben, warnt der Experte: „Die ursprüngliche Zusage an die Branche, ein Jahr Umsetzungszeit zu erhalten, könnte ins Wanken geraten.“ Würden nämlich die Dokumente erst zum Jahresende vorgestellt, hätte das Europäische Parlament noch drei Monate Zeit zur Prüfung und die gesamte Umsetzung würde weit ins Jahr 2016 rutschen. „Es ist damit zu rechnen, dass die vielleicht erst im Frühjahr verbindlich vorliegenden Details zu einem erheblichen Kraftakt für die Umsetzung führen werden“,  so Waigel. 

(TL)

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