Liquid Alternatives: Interesse ist zurück
Liquid Alternatives gewinnen weiter an Bedeutung: Im ersten Halbjahr 2025 verzeichneten diese Strategien durchgehend Nettozuflüsse – insgesamt 6,9 Milliarden Euro. Damit bestätigt sich der Aufwärtstrend, der sich bereits in der zweiten Jahreshälfte 2024 angedeutet hatte. Dies geht aus der aktuellen Liquid-Alternatives-Studie von Lupus alpha hervor, die halbjährlich auf Basis von LSEG-Lipper-Daten erstellt wird.17.09.2025 | 09:00 Uhr
Risikoneubewertung führt zu Umschichtungen
Ein wesentlicher Treiber für die gestiegene Nachfrage war die Ankündigung neuer US-Strafzölle durch Präsident Donald Trump im April. Die daraus resultierenden Marktverwerfungen veranlassten zahlreiche Investoren zu einer Neubewertung ihrer Risikobereitschaft – mit spürbaren Konsequenzen: Knapp 70 Prozent der gesamten Mittelzuflüsse entfielen auf die Monate Mai und Juni. Die Umschichtungen erfolgten dabei insbesondere in risikoärmere Strategien.
Fixed Income besonders gefragt
Besonders hohe Zuflüsse verzeichneten die beiden Fixed-Income-Strategien Absolute Return Bond und Alternative Credit Focus, die zusammen rund 4,9 Milliarden Euro einsammelten. Auch defensive Aktienstrategien wie Alternative Equity Market Neutral und Alternative Long/Short Equity profitierten von dem gestiegenen Sicherheitsbedürfnis der Anleger. Institutionelle Anteilsklassen machten mit 49,5 Prozent nahezu die Hälfte des Marktvolumens aus – ein Wert nur knapp unter dem Rekordniveau von Ende 2024. Der hohe Anteil institutioneller Investoren unterstreicht das anhaltend große Vertrauen in die strukturelle Robustheit liquider Alternativen. Besonders risikoärmere Absolute-Return-Fonds konnten in dieser Anlegergruppe zulegen – mit Nettozuflüssen in Höhe von 0,8 Milliarden Euro.
US-Dollar-Belastung drückt Durchschnittsrendite
Trotz der positiven Mittelbewegungen lag die durchschnittliche Rendite UCITS-konformer Hedgefonds im ersten Halbjahr bei -1,87 Prozent. Hauptursache war die deutliche Schwäche des US-Dollar, der gegenüber dem Euro um rund 14 Prozent abwertete. Dies belastete vor allem global ausgerichtete Strategien mit hohem US-Anteil. Fonds mit Währungsabsicherung oder europäischem Fokus schnitten im Vergleich deutlich besser ab.
Langfristig zeigt sich jedoch ein anderes Bild: Über einen Zeitraum von fünf Jahren erzielten Liquid Alternatives eine durchschnittliche Jahresperformance von rund 4,6 Prozent – ein Wert, der ihre Rolle als stabilisierender Portfoliobaustein unterstreicht. Allerdings variiert die Performance innerhalb einzelner Strategien erheblich, was eine sorgfältige Fondsauswahl durch fundierte Due Diligence erfordert.
Risikoprofile bestätigen defensive Qualität
Die Studie bescheinigt den untersuchten Strategien ein insgesamt robustes Risikoverhalten: Trotz der markanten April-Turbulenzen blieben die maximalen Verluste auf moderatem Niveau. In vielen Kategorien lagen sie im Median unterhalb der Verluste des MSCI World. Insbesondere Absolute Return Bond und Alternative Credit Focus bestätigten ihre defensiven Risikoprofile. Auch über fünf Jahre betrachtet zeigten sich elf von vierzehn Strategien resilienter als globale Aktien oder Euro-Staatsanleihen.
„Unverzichtbarer Portfoliobaustein“
„Liquid Alternatives haben sich als unverzichtbarer Portfoliobaustein etabliert“, bilanziert Ralf Lochmüller, Managing Partner und CEO von Lupus alpha. „Die Daten aus dem ersten Halbjahr belegen deutlich den Wert dieser Assetklasse gerade für professionelle Anleger. Mit ihren spezifischen Rendite-Risiko-Profilen helfen Liquid Alternatives Investoren, ihre Portfolios besser auszubalancieren.“ (jk)
Die komplette Studie finden Sie hier
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