Immobilienpreise wachsen in den Himmel

Im November haben die Preise für Wohnimmobilien deutschlandweit erneut angezogen. Seit dem letzten Jahr wurden Immobilien im Schnitt um acht Prozent teurer. Vor allem Bestandshäuser konnten zulegen.

20.12.2018 | 13:45 Uhr von «Thomas Gräf»

Im November haben die Preise für Wohnimmobilien deutschlandweit erneut angezogen, berichtet die Immobilienfinanzierungs-Plattform Europace. Vor allem Bestandshäuser konnten demnach zulegen.

Laut Europace betrugen die Preissteigerungen bei Wohnimmoblien aus dem Bestand im Schnitt ein Prozent. Weniger deutlich fielen die Zuwächse bei den Neubauten von Einfamilien- und Doppelhäuser (+0,86%) und den Wohnungen (+0,76%) aus.

Gegenüber dem November des Vorjahres beträgt der durchschnittliche Preiszuwachs mehr als acht Prozent, und das, obwohl die Zahl der Baugenehmigungen zugenommen habe. Europace-Vorstand Stefan Kennerknecht weist jedoch darauf hin, dass zwischen der Zahl der genehmigten Neubauten in Höhe von 289.700 und den benötigten 400.000 neuen Wohneinheiten noch immer eine enorme Lücke klafft.

”Es wird immer noch unter Bedarf genehmigt. Und vergessen wir auch nicht: Genehmigt bedeutet noch lange nicht gebaut!“

erklärt Kennerknecht den rasanten Preisanstieg der vergangenen zwölf Monate.

Quelle: Europace

Tatsächlich ist die Zahl der genehmigten Neubauten bei Ein- und Zweifamilienhäusern sogar rückläufig. Wie der Wohnungswirtschaftsverband GdW nachgerechnet hat, lässt sich der Anstieg bei den Genehmigungen 2018 ausschließlich auf die Zunahme der Baugenehmigungen für Wohnungen in Mehrfamilienhäusern zurückführen (+5,7 %). Demgegenüber sei die Zahl der Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser um 0,9 % und für Zweifamilienhäuser um 4,6 % zurückgegangen.

Als Haupthindernisse bei der Schaffung weiteren Wohnraums hat GdW-Präsident Axel Gedascho vor allem unzureichende Planungs- und Baukapazitäten, steigende Grunderwerbsteuern sowie hohe energetische Anforderungen ausgemacht: Diese bremsten den Wohnungsbau zusätzlich aus.

“Wir brauchen mindestens 400.000 neue Wohnungen im Jahr. […] Sonst wird der Mangel an bezahlbarem Wohnraum in den Hotspots zementiert und damit zu einem langfristigen sozialen Problem."

Europace errechnet den Hauspreisindex aus dem Datenpool der monatlich über die Plattform abgewickelten Transaktionen. Die Berechnungsmethode wurde in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung BBR entwickelt.

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